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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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an Ihrer unsterblichen Seele.“
    Das Letzte, woran James erinnert werden wollte, war seine unsterbliche Seele, beladen mit Todsünden, die der Missionar sich in seinem schlimmsten Fieberwahn nicht hätte ausmalen können, weit schlimmere Verbrechen als die Sünde, Lady Audleys unersättliche Wollust zu befriedigen.
    Als das Schiff sich dem Hafen von Kapstadt näherte, beschloss James, auf Sams Rat zu hören. Nicht, dass er sich sonderliche Gewissensbisse über sein zügelloses Treiben gemacht hätte. Bürgerliche Moralbegriffe waren ihm nie wichtig gewesen. Allerdings war er es allmählich leid, dass Lady Audley ihn in der Verzückung ihrer Erregung bei jedem Namen nannte, nur nicht bei seinem eignen. Wobei es ihn aus unerfindlichen Gründen weniger störte, Dieter, Boris und Ruprecht genannt zu werden als Pierre, Carlos und Claude. Hatte diese Frau keine Ahnung, dass Großbritannien seit Jahren Krieg gegen Spanien und Frankreich führte? Hatte sie keinen Funken Patriotismus im Leib?
    Das Ende kam während einer Kurzwache am Nachmittag. Der Kapitän hatte ihn gebeten, einige Sonnenstandsberechnungen vorzunehmen. Da es kühl wurde, wollte James seine Jacke in seiner Kabine holen, als er vertraute Geräusche aus der Nebenkabine hörte. Er öffnete ihre Tür einen Spalt, nur so weit, um Lady Audleys nackten Hintern zu sehen, während sie sich keuchend über dem etwas kümmerlich geratenen Stängel des Zahlmeisters auf und ab bewegte.
    Er beobachtete die Szene eine Weile und schloss wieder leise die Tür. In zwei Stunden hätte sie mich haben können, dachte er und kehrte als geläuterter Mann an Deck zurück.
    Sie hatte die Nachricht nicht gut aufgenommen, woraus er den Schluss zog, dass er der Erste war, der sie zurückgewiesen hatte. Um ihn umzustimmen, hatte sie das getan, womit sie bisher stets Erfolg gehabt hatte. Sie hob die Röcke und machte die Beine breit. Er spürte seine Erregung, aber diesmal widerstand er der Verlockung, raffte seine spärlichen Habseligkeiten zusammen und flüchtete in seine Kabine, die er von nun an mit Sam teilte.
    Als das Handelsschiff drei endlos lange Tage später in den Hafen von Kapstadt einlief, entdeckte er ein britisches Kriegsschiff im Hafenbecken. Nach einem kurzen Besuch beim Kapitän – der dringend einen Ersten Offizier brauchte – und der Zusage, Sam an Bord zu nehmen, gelang James Trevenen die Flucht.
    Allerdings kam er nicht mit heiler Haut davon. Nachdem er Sam an Bord der HMS Reconciliation gebracht hatte, kehrte James in seine Kabine zurück, um sein Gepäck zu holen. Als er gehen wollte, stand Lady Audley in der schmalen Tür. Stumm blickte er ihr entgegen.
    Selbst jetzt, während er sich an Susannahs Seite dem Stadthaus von Lord Batchley näherte, lief ihm das gleiche kalte Frösteln über den Rücken wie damals im Hafen von Kapstadt.
    „Das werde ich dir nie verzeihen“, hatte Lady Audley ihn wissen lassen, in einem Tonfall, der umso gefährlicher klang, da sie die Drohung völlig gleichmütig aussprach. „Du wirst es bereuen, mir den Laufpass gegeben zu haben.“
    „Sie scheinen mit Ihren Gedanken auf einem anderen Stern zu sein, Mr. Trev… James.“
    Erschrocken fuhr er herum. „Verzeihen Sie, Mrs. Park. Ich musste nur daran denken …“ Er fand keine Worte.
    Lächelnd blickte sie zu dem Haus, bei dem die Kutsche vorfuhr. „Mit etwas Glück müssen Sie Vixen nicht begegnen.“
    Beklommen dachte er daran, mit welcher Vertraulichkeit Lady Audley ihn begrüßt hatte, als er nach der Rettungsaktion im Hyde Park vom Baum geklettert war. „Sie haben recht“, antwortete er verwirrt. „Es gibt kaum etwas Bedrohlicheres als eine wütende … Katze.“ James trat trotz des kühlen Abends der Schweiß aus allen Poren.
    Susannah neigte sich ihm zu. „An Ihrer Stelle würde ich mir keine Sorgen machen, Sir“, erklärte sie. „Es ist nur eine Katze.“
    „Genau“, murmelte er. „Was kann schon passieren?“ Bald reise ich wieder nach Cornwall, versuchte er sich zu beschwichtigen, und nehme mein Gespenst und die Gloriosa mit.
    Die Kutsche schaukelte, als der Lakai absprang und den Wagenschlag öffnete. In ein paar Minuten wären sie von Menschen umringt, die er nicht kannte und nicht kennenlernen wollte.
    Er sprang aus dem Wagen und half Susannah beim Aussteigen. Sie konnte nicht wissen, was ihm durch den Kopf gegangen war, aber etwas von seinem inneren Aufruhr hatte sich ihr offenbar mitgeteilt. Als Susannah ihre Hand in seine Armbeuge schob, fühlte er sich

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