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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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die Hände zu Fäusten geballt, und horchte in die Dunkelheit.
    Er hatte seine Tür offen gelassen. Wenn er so weitermachte, würden ihre Eltern aufwachen, nach der Dienerschaft läuten, und dann wäre das ganze Haus in Aufruhr. Plötzlich schossen ihr Bilder durch den Sinn, wie er im Tropenhaus den Kopf in ihren Schoss gelegt und wie er versucht hatte, sie nachts vor einem Monster zu beschützen, das nur er sehen konnte.
    Ich könnte wenigstens seine Tür schließen, dachte sie und stand wieder auf. Dann hörte ihn wenigstens niemand. Vielleicht könnte sie ihn auch wecken und bei ihm sitzen, bis er wieder eingeschlafen wäre. Das ändert allerdings nichts daran, Mr. Trevenen, dass Sie morgen früh dieses Haus verlassen, schwor sie sich.
    Auf Zehenspitzen schlich sie wieder zur Tür und öffnete sie einen Spalt. Sie verharrte einen Moment unschlüssig, bevor sie in den Flur trat.
    Mit einem Schreckenslaut fuhr sie zurück. James kauerte mit überkreuzten Beinen vor ihrer Tür und versperrte ihr den Weg.

22. KAPITEL
    Susannah stand wie gelähmt da.
    „Setzen Sie sich, dann schwankt das Boot nicht so stark. Er kommt nicht an Sie heran. Tun Sie, was ich Ihnen sage! Wir hören, wenn er versucht, über die Ruder zu klettern.“
    Es fiel ihr nicht schwer, sich hinter ihn zu setzen, da ihre Beine ihr den Dienst versagten.
    „Sind Sie da?“
    „Ja, hinter Ihnen“, flüsterte sie.
    „Und du bist auch da, Timothy, verdammter Kerl.“ Er starrte vor sich hin, als versuche er, dichten Nebel zu durchdringen. „Du wirst mich nicht im Schlaf überfallen. Nicht, wenn Mrs. Park bei mir ist. Ich werde nie wieder schlafen.“
    „Armer Mann“, murmelte Susannah und vergaß ihren Groll über sein abscheuliches Benehmen bei Lord Batchley.
    Nach kurzem Zögern lehnte sie sich an James’ Rücken. Sein Herz hämmerte so stark, dass sie den Schlag durch seine Rippen spürte. Sanft legte sie die Arme um ihn. Langsam schien die Spannung von ihm zu weichen.
    Als er ruhiger geworden war, flüsterte sie nah an seinem Ohr: „Ich will Sie nicht erschrecken, Mr. Trevenen, aber ich glaube, Sie sind in Sicherheit.“
    Sie hauchte einen Kuss in sein Haar, ohne sich darum zu kümmern, ob er schlief oder wach war, dann legte sie ihm die flache Hand ans Herz und stellte fest, dass es wieder normal schlug.
    Nach einer Weile erhob sie sich und nahm ihn bei der Hand. Zu ihrer Überraschung stand er gehorsam auf, ohne Widerstand zu leisten.
    Sie wollte ihn in sein Zimmer bringen, dann dachte sie an das offene Fenster und den zur Wand gekehrten Stuhl. „Nein, Mr. Trevenen, Sie brauchen einen ruhigen Schlaf“, sagte sie leise. „Genau wie ich. Wichtig ist nur, dass wir Sie morgen früh rechtzeitig in Ihr Zimmer bringen.“
    Er schien wach zu werden, als sie in ihr Bett kletterte und die Decke für ihn anhob. Verwundert blickte er sich im Zimmer um, bevor er sich neben sie legte. Sie wusste nicht, ob er irgendetwas wahrnahm, als er ins Kissen sank.
    „Es ist ein breites Bett, Mr. Trevenen“,murmelte sie.„Sie bleiben auf Ihrer Seite und ich auf meiner.“
    „Suzie“, raunte er mit belegter Stimme. Seine Augen waren geschlossen.
    „Gute Nacht, Mr. Trevenen“, flüsterte sie. „Behalten Sie Ihre Hände bei sich.“ Sie rollte zur Seite und wusste selbst nicht, wieso sie bereit war, ihr Bett mit einem Mann zu teilen, der entweder wahnsinnig oder nur vorübergehend geistig verwirrt war. Man müsste mir diese Medaille verleihen, dachte sie und schloss die Augen.
    Einige Zeit später registrierte sie im Halbschlaf, wie James ihre Brüste liebkoste, und dann erschlaffte seine Hand. Aus einem unerfindlichen Grund stieß sie ihn nicht zurück. Irgendwie musste diesem Mann doch geholfen werden, damit er seine grässlichen Albträume loswurde.
    Susannah kuschelte sich tiefer ins Kissen und nahm sich vor, rechtzeitig aufzuwachen, um ihn aus dem Bett zu scheuchen, bevor das Stubenmädchen den Krug mit heißem Wasser brachte. Doch das war nicht nötig. Er war fort, als sie erwachte. Nachdem das Mädchen das Wasser gebracht hatte, tapste Susannah in den Flur und sah, dass seine Tür geschlossen war. Schlaftrunken schüttelte sie den Kopf.
    Als sie das nächste Mal erwachte, stand die Sonne hoch am Himmel. Sie beeilte sich mit ihrer Morgentoilette und band das Haar zu einem Knoten im Nacken.
    Dann klopfte sie an seine Tür. Da niemand antwortete, öffnete sie einen Spalt. Sein Gepäck stand in der Mitte des Zimmers, von ihm keine Spur.
    Enttäuscht kehrte

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