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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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nicht stimmt. Er ist ein Schurke.“
    „Ja, das ist er“, murmelte sie, ohne Sir Joseph anzusehen.
    „Ich wette, er hat auch genaue Aufzeichnungen über die Vorgänge im Ruderboot gemacht.“
    Sie starrte ihn an. „Warum sollte er?“
    „Marinegesetz, mein Kind und ein streng beachteter Brauch unter Seeleuten“, erklärte Sir Joseph. „Theoretisch hat keiner der Überlebenden das Kommando auf einem Rettungsboot. In der Praxis aber war er der einzige Offizier, dessen wichtigste Pflicht darin bestand, das Logbuch zu führen.“ Er beugte sich vor. „Er sah sich verpflichtet, das Logbuch den Lords der Admiralität auszuhändigen.“
    Susannah sprang wieder auf, und diesmal versuchte Sir Joseph nicht, sie zu beschwichtigen. „Wie können wir an dieses Logbuch herankommen?“
    Er warf einen Blick zu seinem Schreibtisch hinüber. „Ich habe heute Morgen bereits einen Brief an Sir Richard Bickerton diktiert, er ist ein alter Freund von mir.“ Sein Blick schien in die Ferne zu schweifen. „Kannst du dir vorstellen, dass er Offiziersanwärter auf der Expeditionsreise war, die ich mit Captain Cook unternahm? Das Marineministerium wird von sieben Lords geleitet, und Bickerton ist heute ein Lord der Admiralität.“
    „Mich überrascht nichts mehr.“
    Er sah sie wie ein liebevoll besorgter Vater an, der Angst um sein Kind hat. „Ich fürchte, dich wird noch manches überraschen, wenn du dieses Logbuch liest.“
    „Wird Sir Richard es mir aushändigen?“
    Er schüttelte den Kopf. „Nein. Aber wenn er diesen Brief liest, wird er dir gestatten, es im Admiralty House zu lesen.“ Mit ernster Miene sah er sie an. „Ich zittere bei dem Gedanken, was du herausfinden wirst, da ich ahne, was dich erwartet. Schließlich kenne ich mich in der Seefahrt aus.“
    Stumm blickte sie ihm in die Augen, dann lehnte sie ihre Wange an die seine. „Es kann nicht schlimmer sein, als hilflos zusehen zu müssen, wie David starb und seine Leiche auf einem Scheiterhaufen verbrannt wurde.“
    Sir Joseph blinzelte heftig. „Es könnte ähnlich schlimm sein, mein Kind.“
    Susannah trat an den Schreibtisch und nahm den Umschlag zur Hand, adressiert an Sir Richard Bickerton. „Ich wünschte, ich wäre kein so großer Hasenfuß.“
    „Ich habe Vorbereitungen getroffen, die dieser Expedition zum Admiralty House zum Erfolg verhelfen werden“, sagte er.
    „Lässt du mich von einer zähnefletschenden Dogge begleiten?“, fragte sie verzagt.
    „Besser noch“, erklärte Sir Joseph lächelnd. „Loisa wird dich begleiten.“
    Die zähnefletschende Dogge war begeistert, behilflich zu sein. „Ich bin ganz froh“, erklärte Loisa in der Mietdroschke, „dem Krankenzimmer für ein paar Stunden entfliehen zu können. Außerdem befindet sich Sam auf dem Weg der Besserung.“
    „Sam?“, fragte Susannah.
    Loisa blinzelte nicht einmal. „Ja, er ist ein anständiger Mann, ganz im Gegensatz zu deinem Mr. Trevenen.“
    „Er ist nicht mein Mr. Trevenen“, wandte Susannah mit leiser Stimme ein und senkte den Blick auf den Brief in ihrer Hand. „Loie, er ist nichts weiter als ein Schurke, der schlechte Träume hat.“
    „Und warum sorgst du dich dann um ihn?“
    Es war eine freimütige Frage, die Susannah allerdings nicht beantworten wollte. Stattdessen schenkte sie ihrer Schwester ein liebenswürdiges Lächeln. „Dieser Mr. Hig… Sam ist also kein Schwindler.“
    „Eigentlich nicht, obwohl ich glaube, dass er dir über Mr. Trevenen nicht die Wahrheit gesagt hat.“
    Susannah nickte. „Und ich glaube, den Grund dafür zu kennen. Es hängt mit einer anstößigen erotischen Beziehung zwischen Mr. Trevenen und Lady Audley zusammen.“
    „Arme kleine Schwester.“ Loisa küsste ihr die Wange. „Darüber ließ Sam nichts verlauten, aber er gestand mir, Mr. Trevenen habe ihn gebeten, sich hinfälliger zu stellen, als er wirklich ist, um mich für die Dauer seines Aufenthalts zu beschäftigen.“
    „Das stimmt, Loie“, sagte Susannah, während die Mietdroschke sich holpernd der Stadt näherte. „Daran trägt Sir Joseph zum großen Teil die Schuld, fürchte ich.“
    „Sir Joseph?“
    „Offenbar wies Sir Joe Mr. Trevenen an, drei Dinge für ihn zu erledigen: die Tukane loszuwerden und eine sinnvolle Beschäftigung für dich zu finden.“
    Loisa lächelte. „Das hat Mr. Trevenen mir bereits gestanden. Ich bin zwar kein Rechengenie, aber das sind zwei Aufgaben, wenn ich nicht irre.“
    Susannah errötete. „Sir Joseph erwartet von ihm, mich zu

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