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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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Navy.“
    Die Damen versanken in einem tiefen Knicks und wandten sich zum Gehen. Sir Richard räusperte sich, und die Schwestern drehten sich an der Tür um.
    „Mrs. Park, seien Sie seine Fürsprecherin.“

24. KAPITEL
    Unter Tränen berichtete Susannah Sir Joseph und Sam Higgins alles, was sie in Admiralty House erfahren hatte. Als sie geendet hatte, stellte sie die Zeichnung der Gloriosa auf den Kaminsims. Lange betrachtete sie das Krustentier, während die anderen ihren eigenen Gedanken nachhingen.
    Australuca uca clarissii, dachte sie, ohne den Blick von der Zeichnung zu wenden. Wie traurig, dass James’ Mutter nie er fuhr, dass er das Schiffsunglück überlebt hatte. Er kümmerte sich rührend um Susannahs Sohn, hatte verzweifelt versucht, sie vor seinem Dämon zu schützen, der ihn in seinen Albträumen verfolgte. Und er war hilflos den Verführungskünsten einer Hure wie Lady Audley erlegen. Beau Crusoe war mit Fehlern und Schwächen behaftet wie alle Menschen, und dennoch liebte sie ihn von ganzem Herzen, wobei sie nicht wusste, ob sie ihm den Halt geben konnte, den er brauchte, um seelisch zu genesen.
    Sie nahm die Zeichnung wieder an sich und wandte sich an ihren Patenonkel. „James und Noah sind nach Richmond gefahren, um sich den Heißluftballon anzusehen, der dort aufsteigen soll. Ich gehe ins Tropenhaus, um zu malen. Schick die beiden bitte zu mir, wenn sie zurückkommen. Und Loisa, kann Noah noch eine Nacht bei dir bleiben?“
    „Gewiss, Schwester“, antwortete Loisa. „Was wirst du tun?“
    Susannah sah ihre Schwester an und stellte fest, dass sie und Sam Higgins sich bei den Händen hielten. Loie, du hast mehr Mut als eine ganze Armee Soldaten, dachte sie voll Stolz. Habe keine Angst, das zu tun, was ich getan habe. „Ich habe nicht die leiseste Ahnung“, gestand sie.
    „Was ist mit unseren Eltern?“, fragte Loisa in ihrer praktischen Art.
    Susannah spürte, wie ihr Gesicht sich erhitzte. „Es ist etwas höchst Merkwürdiges geschehen. Verzeiht, wenn ich es so unverblümt ausspreche, aber unsere Eltern scheinen … nun ja … einander wiedergefunden zu haben. Papa hat sich seit Tagen nicht auf seinen Vogelbeobachtungsposten begeben, und Mama erfindet ständig neue Ausflüchte, um sich abends frühzeitig in ihr Zimmer zurückzuziehen. Ich glaube, es hat etwas mit den Tukanen zu tun.“ Damit verließ sie das Zimmer.
    Es war kühl geworden. Im Tropenhaus machte sie in beiden Öfen Feuer. Ihr großes halbfertiges Aquarell der Gloriosa stand auf der Staffelei.
    Sie band sich die Schürze um und stellte die kleinen Blechbehälter mit den Wasserfarben zurecht. „James, dieses Bild male ich für dich, auch wenn ich dich nie wiedersehen sollte“, murmelte sie.
    Der Gedanke, Mr. Trevenen nie wiederzusehen, falls er sich entschloss, abzureisen, verursachte ihr Übelkeit, war beinahe so qualvoll wie die Lektüre des Logbuchs. Sie sehnte sich danach, mit ihm zu leben, mit ihm Kinder zur Welt zu bringen und großzuziehen, mit ihm durch die Welt zu reisen und Tiere und Pflanzen zu malen, die sein Forschergeist entdeckte. Ihre Tränen tropften in die kleinen Behälter, und sie vermischte sie mit roten und blauen Farbtönen.
    Sie malte mit raschen Strichen, jeder Pinselstrich bereitete ihr körperliche Schmerzen, und sie hoffte, ihre Liebe zu diesem Mann möge irgendwie in das Bild einfließen.
    Als sie etwa eine Stunde später die Pinsel auswusch, hörte sie Schritte. Und dann sah sie die beiden durch die Schlieren der Glasscheiben. Noah rannte voraus, Mr. Trevenen folgte ihm und blickte sich immer wieder suchend um, als fürchte er, Timothy Rowe lauere auf ihn. Susannahs Herz zog sich zusammen.
    Wie schaffe ich es nur, diesen Dämon zu verbannen, ihn in ein Grab zu legen, aus dem er nie wieder aufsteht?, fragte sie sich und fürchtete, es niemals zu schaffen.
    „Mama, James und ich wollen keine Ballonfahrer werden. Das ist uns einfach zu hoch.“
    Sie hob ihren Sohn auf den Schoß und drückte ihn zärtlich an sich. „Eine kluge Entscheidung“, raunte sie, und ihr Blick richtete sich auf den Mann, der das Gewächshaus betrat.
    James schaute unstet zur Seite, als schäme er sich für das, was letzte Nacht geschehen war. Einen Moment fürchtete sie, er würde wieder kehrtmachen. Bitte nicht, dachte sie, bitte bleib!
    „James, schauen Sie mal! Stimmen die Farben jetzt?“, fragte sie. Er trat neben sie und Noah und betrachtete das Bild. „Wunderbar“, sagte er andächtig.
    „Habe ich die Farben

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