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Gerettet von deiner Liebe

Gerettet von deiner Liebe

Titel: Gerettet von deiner Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CARLA KELLY
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richtig getroffen?“, beharrte sie.
    „So naturgetreu wie nur möglich, wenn ich mich recht entsinne.“
    Noah hatte sich aus der Umarmung seiner Mutter befreit, stand nun neben James und lehnte sich an sein Bein. Susannah lächelte bei dieser unbewusst vertrauensvollen Geste. „Noah, der Gärtner sagte mir, wenn du welkes Laub sammelst und in den großen Korb füllst, gibt er dir einen Penny dafür. Den legst du zu den übrigen Münzen in deine Sparbüchse, und bald reicht das Geld für einen Zeichenblock. Zeichnen ist ja auch längst nicht so gefährlich wie Ballonfahren.“
    Begeistert rannte der Junge los und verschwand um die nächste Ecke. Erst jetzt wandte Susannah sich an James.
    Seit letzter Nacht hatte sich nichts geändert: Sie begehrte ihn. Hoffentlich bringe ich ihn nicht völlig aus der Fassung, dachte sie, als sie aufstand. Liebevoll zog sie ihn an sich und küsste ihn. Seit Jahren hatte sie keinen Mann geküsst, war unsicher, ob sie sich ungeschickt dabei anstellte und ob James die Zärtlichkeit erwidern würde.
    Er wehrte sich nicht, legte seine Hand sanft an ihren Nacken, zog sie näher, und Susannah genoss die Wärme seiner Lippen, eine verlockende Verheißung. Seine Hände glitten zu ihrer Taille. Plötzlich löste er sich von ihr und wich zurück. Im gleichen Moment stürmte Noah um die Ecke, die Hände voller welker Blätter.
    Zu ihrer Bestürzung sah sie, dass James grüne Farbe an Mund und Kinn hatte. Sie wischte sich über die Wange, und anschließend war ihr Handrücken grün verschmiert.
    „Mr. Trevenen, Sie haben grüne Farbe im Gesicht“,sagte Noah und hielt seiner Mutter die Blätter hin. „Sind die welk genug?“
    „Woher kommt die nur?“, murmelte James und wischte sich über den Mund.
    „Wahrscheinlich, weil Sie Mama geküsst haben“, stellte Noah sachlich fest. „Sie mag nicht, wenn ich ihr einen Kuss gebe und ihr dabei Schokolade ins Gesicht schmiere.“
    James lachte laut. „Hast du den Kuss etwa gesehen?“
    Noah nickte. „Ich tu die Blätter in den Korb und sammle noch mehr, dann kannst du sie dem Gärtner zeigen.“
    „Noah, stört es dich, dass ich deine Mutter geküsst habe?“, fragte James.
    „Nein, wenn sie nichts dagegen hat.“ Dann hob der Kleine den Kopf, als erinnere er sich an etwas. „Mama, ich muss bald nach Spring Grove zurück. Tante Loisa braucht mich heute Abend ganz dringend.“
    „Geh nur, mein Sohn.“
    James wartete, bis Noah verschwunden war, bevor er Susannah an sich zog, und diesmal küsste er sie.
    Sie leistete keinen Widerstand, es war auch keine Vorsicht geboten, da Noah nicht mehr in der Nähe war. Doch dann hielt James jäh inne und spähte wachsam über ihre Schulter, die Lippen zu einem schmalen Strich aufeinandergepresst.
    Susannah ließ nicht zu, dass er zurückwich, und zog ihn besitzergreifend an sich. „Hier ist niemand außer uns“, sagte sie mit Bestimmtheit. „Niemand.“
    Er wollte sie in den Schutz eines ausladenden Strauches ziehen, aber Susannah leistete Widerstand. „James, Timothy Rowe ist nicht hier.“
    James schien sie gar nicht zu hören, starrte nur mit angstvoll aufgerissenen Augen über ihre Schulter ins Leere.
    „Er ist direkt hinter Ihnen“, stieß er schließlich hervor, nachdem er den Mund mehrmals auf- und zugeklappt hatte. „Er droht mir mit Walter Shepherds Arm. Bitte, kommen Sie weg von hier.“
    „Ich rühre mich nicht von der Stelle, James, weil außer uns beiden kein Mensch hier ist. Nicht John Weston oder Bill Bright oder der arme Walter Shepherd und ganz gewiss nicht Timothy Rowe.“
    Erst jetzt sah er sie in fassungsloser Verblüffung an. „Sie kennen ihre Namen?“
    „Ich habe das Logbuch der Orion gelesen“, gestand sie.
    Hörbar stieß er den Atem aus und wich zurück, als habe sie ihm einen Faustschlag in den Magen versetzt. Mit einem Mal klärte sich sein Blick, als sei die Erscheinung verschwunden. „Dann wissen Sie, welcher Fluch auf mir lastet.“
    „Bitte, gehen Sie nicht!“, flehte sie und streckte die Hand nach ihm aus. „Auf Ihnen lastet kein Fluch, lieber James. Sie sind nur zu Tode erschöpft.“
    Er blieb jäh stehen. „Wie nannten Sie mich?“ Seine Stimme klang scharf.
    „Sie haben richtig gehört, lieber James“, erklärte sie. „Soll ich Sie liebster James nennen, oder vielleicht Geliebter? Ich denke, eines Tages werde ich Sie mein Geliebter nennen, falls Sie das nicht zu sehr in Verlegenheit bringt.“
    Die freizügigen Worte verblüfften sie selbst. Ihre

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