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Gerissen: Thriller (German Edition)

Gerissen: Thriller (German Edition)

Titel: Gerissen: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Abrahams
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in den Händen. In diesem Augenblick sah sie, dass das Lämpchen an ihrem Anrufbeantworter blinkte.
    Danny? Ivy hoffte es irgendwie: ein unverzeihlicher Moment der Schwäche.
    Aber es war nicht Danny.
    »Sergeant Tocco hier. Ich rufe wegen dem Besuch im Krankenhaus an. Bitte melden Sie sich, wenn Sie noch daran interessiert sind.«
    Ivy wählte schon, ehe die Wiedergabe endete.
    »Hi«, sagte Sergeant Tocco. »Wie läuft’s?«
    »Gut«, sagte Ivy. »Und bei Ihnen?«
    »Kann nicht klagen«, antwortete Sergeant Tocco. »Heute Morgen sind die ersten Flocken gefallen.«
    »Schon?«
    »Der Winter kommt«, sagte er. »Sind Sie noch an dieser Krankenhaussache interessiert?«
    »Ja«, sagte Ivy. »Wann wäre es denn günstig?«
    »So ziemlich, wann immer Sie möchten. Sagen Sie mir nur vorher Bescheid, das ist alles.«
    »Wie lange muss er dortbleiben?«, fragte Ivy.
    »Keine Ahnung«, erwiderte Sergeant Tocco. »Er hat sich irgendeine Infektion eingefangen, vielleicht von der Zahnbürste.«
    Ivy merkte, dass sie den Hörer fest umklammerte. »Ist es was Ernstes?«
    »Weiß ich nicht«, sagte Sergeant Tocco. »Aber der Doc hat gesagt, er darf Besuch empfangen.«
    »Ginge heute in Ordnung?«, erkundigte sich Ivy.
    »Heute?«, wiederholte Sergeant Tocco. Schweigen. Ivy stellte sich vor, wie seine schweren Gesichtszüge noch ein wenig schwerer wurden, während er nachdachte. »Wüsste nicht, was dagegen spricht«, antwortete er.
    Sie packte ihre Mappe und eine Übernachtungstasche, nur für den Fall. Für welchen Fall? Ivy war nicht sicher. Sie hastete die fünf Stockwerke nach unten, auf die Straße, zu der Garage, in der Bruce ihr einen Stellplatz für den Saab besorgt hatte – noch etwas, das geändert werden musste. Und zwar bald, sobald sie zurückkam. Ivy war erst einen halben Block gelaufen, während sie sich gefragt hatte, ob sie sich den Saab jetzt überhaupt noch leisten konnte, als ihr ein vorüberfahrendes Auto auffiel. Was ihre Aufmerksamkeit erregt hatte, war nicht so sehr das Auto, sondern der Fahrer. Er war möglicherweise der größte Mann, den sie jemals gesehen hatte, auf jeden Fall der dickste, er schien fast das ganze Auto auszufüllen; die Scheibe war heruntergekurbelt, und sein gewaltiger nackter Arm hing heraus wie ein preisgekrönter Schinken.
    Der Wagen hielt am Rand, direkt vor ihrem Wohnhaus. Der große Mann stieg aus, langsam und bedächtig. Ein zweiter Mann, der vorher nicht zu sehen gewesen war, tauchte auf der anderen Seite auf. Ein rundlicher kleiner Mann mit grauem Haar im Nero-Schnitt: Vic Mandrell. Sie sahen an Ivys Haus empor und gingen zur Tür.
    Ivy hastete davon.

Sechsundzwanzig
    I vy verließ die Stadt in Richtung Norden. Sie hatte Gegenwind. Er wehte immer heftiger, wie eine Hand, die gegen die Motorhaube drückte. Im Auto wurde es eiskalt; Ivy musste die Heizung bis zum Anschlag aufdrehen, als wäre tiefster Winter, nur um das Zittern abzustellen. Frank Mandrell hatte nicht mehr als einen kurzen Blick auf ihren Führerschein geworfen, mit Sicherheit nicht lange genug, um ihre Adresse zu registrieren, geschweige denn, sie sich zu merken. Doch er hatte sie sich gemerkt, in Ordnung. Mandrell – trotz seines drittklassigen Hollywoodaussehens und der lächerlichen Haarfarbe – war das Gehirn. Ivy war sich ihres Nackens sehr bewusst, konnte das Gefühl nicht abschütteln. Sie hörte nicht auf, in den Rückspiegel zu schauen, bis sie auf dem Parkplatz des Plattsburgh Regional Hospital parkte.

    Eine Schwester begleitete Ivy im Aufzug in den zweiten Stock und führte sie zu einer verschlossenen Tür. »Das ist die ehemalige Psychiatrie«, erklärte sie. »Mittlerweile kriegen wir die überzähligen Häftlinge.« Sie klopfte an die Tür. »Im Moment ist das genau einer.«
    Auf der anderen Seite klirrten Schlüssel. Die Tür – schwerer Stahl aus einer anderen Ära – schwang auf. Taneesha, in Uniform, die Waffe an der Hüfte, lächelte ihr entgegen.
    »He, Ivy«, sagte sie. »Hab gehört, dass Sie kommen.«
    »Hi«, grüßte Ivy, während sie eintrat. »Alles in Ordnung?«
    »Die Langeweile bringt mich um den Verstand«, erwiderte Taneesha, die die Tür hinter ihr abschloss. Sie befanden sich in einem breiten Flur mit gelbem Linoleumboden und grünen Wänden, von denen die Farbe abblätterte. »Mappe«, sagte Taneesha.
    Ivy reichte ihr die Mappe. Taneesha kontrollierte sie und legte sie auf einen Tisch. »Kein Röntgen hier«, sagte sie. »Ich muss Sie abtasten.«
    »Muss das

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