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German für Deutsche

German für Deutsche

Titel: German für Deutsche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Wueller
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› Junk‹ im Deutschen. Junk -Food ist naturferne Nahrung, die zum Sofortverzehr geeignet ist. Junk -Bonds sind Wertpapiere von schrottreifen Unternehmen. Junk -Mail ist elektronische Post mit werblichen Absichten, die zur täglichen Sofortvernichtung zwingt, sofern man kein leistungsfähiges Junk -Filter-Programm installiert hat, das oft auch › Junk Mail Control‹ oder › Anti Junk Plugin‹ genannt wird. Junk -Faxe sind im Aussterben begriffen, weil Faxgeräte im Aussterben begriffen sind.
    Deutsche Übersetzungshilfen nennen oft › Abfall‹ als angemessene Übersetzung von engl. junk. Das ist falsch. Der Akzent liegt auf dem Nicht-Funktionieren oder Nichts-Nutzen. Engl. garbage und waste sind die im Englischen gebräuchlichen Wörter für › Abfall‹.
    Da sich weder an den Ess- noch an den Kommunikations-Sitten des nachwachsenden Deutschland etwas ändern wird, ist › Junk‹ ein langes Leben beschieden.
    Fundstücke
    » Man nennt sie auch Junk - DNA , weil sie wahrscheinlich keine Funktion haben.« idw-online.de ( 9-2 006)
    » Mit diesem Update wird der Junk -E-Mail-Filter in Microsoft Office Outlook 2003 mit einer aktuelleren Definition von Junk -E-Mails aktualisiert.« microsoft.com ( 9-2 006)
    › Spam

K
    Keeper
    Engl. keeper : Anker; Halter; Hüter, Wächter; Torhüter
    Sprachgebrauch
    Irgendwann in den 90er Jahren schien die deutsche Sportberichterstattung müde zu sein, immer nur von Torhütern zu berichten. So wurde der Keeper eingeführt. Und selbst wer nicht wusste, was das heißt: Die Sinn entnehmende Erschließung durch den sprachlichen und situativen Kontext dürfte keinen Sportfreund überfordert haben.
    Fundstück
    » Schiedsrichter Aytekin entschied sofort auf Elfmeter, Tim Bauer verwandelte gegen Keeper Neuer souverän.« spiegel.de ( 8-2 010)
    Kick; Kicker; kicken
    Engl. to kick : stoßen; treten
    Engl. kick : Schlag; Schwung; Tritt; Rückstoß
    Sprachgeschichte
    Das frühe Deutsch kennt auch den Kick und das Kicken, aber in anderer Bedeutung als der gegenwärtigen englischen. Bei Luther findet sich: » auf ein jedes rauschen ist er weibisch zitternd und klagend, darf nicht kicken oder kaum das maul regen.« Hier meint es › aufmucken, protestieren‹. Und diese Bedeutung kennt auch das Englische des 1 4. Jahrhunderts, als der Tritt gegen Störendes auch im übertragenen Sinne als rebellisches Verhalten gedeutet werden konnte .
    Sprachgebrauch
    Schon in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts setzte sich die Wortgruppe um engl. kick im Deutschen zur Bezeichnung fußballsportlicher Bewegungsphänomene durch. Immerhin erschien das erste Sportmagazin gleichen Namens bereits am 14. Juli 1920.
    Das Tischfußballspiel mit drehbaren Spielstangen wurde 1922 in England unter dem Namen kicker patentiert. In Deutschland setzte sich › Kicker ‹ als Synomym für Tischfußball erst nach dem 2. Weltkrieg richtig durch.
    Kick-off, das den deutschen › Anstoß‹ zu eliminieren versuchte, hat sich anderweitig breitgemacht: Wenn es im Geschäftlichen bei einem Projekt losgeht, ist das seit den 90er Jahren auch ein Kick-off, der mit einer Kick-off -Party rituell aufgewertet werden darf.
    Das Kickboxen, also der kombinierte Faust-Fuß-Kampf, wurde erst in den 80er Jahren TV -würdig und ist heute breit bekannt.
    Der Kickstarter ist den Nutzern motorisierter Zweiräder geläufig.
    Wenn alltagssprachlich etwas einen Kick hat oder einen Kick haben sollte, geht es um den gewissen leichten Schwung, der zu bemerken, oder den Anstoß, der der Sache zu geben ist.
    Fundstücke
    » Nahtod-Erlebnisse: Riskantes Spiel mit dem ultimativen Kick. « focus.de ( 6-2 007)
    » It’s your kick ! Die WM -Drehscheibe Süd präsentiert sich mit Fandörfern, Spielplan, Sponsoren und Teamvorstellungen.« your-kick.com ( 6-2 007)
    Kid; Kiddy; Kiddie
    Engl. kid : Kid, Kind, Kindchen; Kitz, Zicklein
    Sprachgebrauch
    Zur Bezeichnung von Menschen zwischen 13 und 18 steht traditionell › Teenager‹ samt Kurzform › Teenie‹ zur Verfügung. Aber was ist mit Jüngeren, die als Trendkäufer ernst genommen sein müssen? › Kid‹ schließt hier eine wichtige Lücke. Denn damit können jüngere Menschen beiderlei Geschlechts zwischen ca. drei (Eintritt in den Kindergarten) und 16 Jahren tituliert und zugleich in coolen Kauf-Kontexten situiert werden. Da Erwachsene nicht › Erwachsene‹ und Alte schon gar nicht › Alte‹ genannt werden wollen, haben kulturgemäß auch Jüngere ein Anrecht auf ein trendiges Label. Da schon die

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