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Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Titel: Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki , Arkadi Strugatzki
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Glauben Sie mir, es handelt sich um eine Information von außerordentlicher Bedeutung.«
    In diesem Augenblick stieg Akiko aus dem Wagen und stellte sich neben ihn. Der Techniker schwieg, ihn fröstelte unter dem Umhang.
    »Also gut«, sagte er schließlich. »Aber ihr seid zu viele.« So drückte er sich wortwörtlich aus: Ihr seid zu viele. »Einer kann mitkommen.«
    »In Ordnung«, sagte Swanzew.
    »Aber ich sage Ihnen gleich: Es ist vergeblich«, ließ sich Michajlow erneut vernehmen. »Casparo lässt Sie sowieso nicht zu Okada. Der Sterbende liegt allein. Sie könnten das ganze Experiment zunichtemachen, wenn Sie die Isolation durchbrechen, außerdem …«
    »Ich werde selbst mit Professor Casparo sprechen«, unterbrach ihn Swanzew. »Bitte bringen Sie mich zu ihm.«
    »Meinetwegen«, sagte Michajlow. »Gehen wir.«
    Swanzew sah sich nach Akiko um. Auf ihrem Gesicht schimmerten viele große und kleine Regentropfen. Sie sagte: »Gehen Sie nur, Nikolaj Jewgenjewitsch.«
    Dann, an die Männer in den Umhängen gewandt: »Vielleicht kann ihm einer von Ihnen ein Cape geben? Und Sie steigen am besten alle in den Wagen. Wir stellen das Auto einfach quer über die Straße.«
    Swanzew bekam einen Umhang. Akiko wollte das Fahrzeug wenden, doch Michajlow hielt sie zurück: Der Motor dürfe nicht gestartet werden. Er stand und leuchtete so lange mit seiner altertümlichen rußenden Fackel, bis sie den Wagen zurückgeschoben und quer über die Straße gestellt hatten. Dann nahmen alle Männer der Wache darin Platz. Swanzew schaute noch einmal zu ihnen herein. Auch Akiko hatte sich wieder gesetzt und es sich auf dem Vordersitz bequem gemacht. Michajlows Kameraden hatten sich aneinandergelehnt und schliefen bereits.
    »Richten Sie ihm aus …«, bat Akiko.
    »Unbedingt«, unterbrach sie Swanzew.
    »Und sagen Sie ihm, dass wir auf ihn warten.«
    »In Ordnung«, erwiderte Swanzew. »Ich werde es ihm ausrichten.«
    »Nun gehen Sie.«
    »Sayonara, Aki-chan.«
    »Gehen Sie …«
    Swanzew ließ sacht die Wagentür zufallen und trat auf Michajlow zu. »Wir können«, sagte er.
    »Also dann«, erwiderte der Techniker mit nun völlig veränderter, forsch klingender Stimme. »Beeilen Sie sich, wir haben sieben Kilometer zurückzulegen.«
    Mit kräftigen Schritten setzten sie sich auf dem nassen, rauen Asphalt in Marsch.
    »Und was tut sich so bei euch?«, erkundigte sich der Techniker.
    »Wo – bei euch?«
    »Na, bei euch eben … In der weiten Welt. Seit zwei Wochen dringt nicht die geringste Nachricht zu uns durch. Was gibt es Neues im Rat? Wie sieht es mit dem Projekt ›Großer Schacht ‹ aus?«
    »Freiwillige haben wir mehr als genug«, antwortete Swanzew. »Doch die Annihilatoren reichen nicht aus. Ebenso wenig wie die Kühlsysteme. Der Rat will dreißig Prozent der Gesamtenergie auf das Projekt verwenden. Von der Venus wurden deshalb fast alle Spezialisten für Tiefendurchquerung abberufen.«
    »Ist auch richtig so«, erwiderte der Techniker. »Auf der Venus gibt es im Augenblick nichts für sie zu tun. Und wer ist nun Chef des Projekts?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte Swanzew ärgerlich.
    »Etwa Stirner?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie schwiegen.
    »Scheußlich, nicht wahr?«, beschwerte sich Michajlow.
    »Was ist scheußlich?«
    »Na, die Fackel. Der reinste Dreck! Merken Sie nicht, wie sie stinkt?«
    Swanzew schnupperte und rückte zwei Schritt ab.
    »Stimmt«, sagte er. »Sie stinkt gewaltig.« Ein starker Geruch nach Naphthalin ging von der Fackel aus. Dann fragte Swanzew: »Wozu überhaupt das Ganze?«
    »Casparo hat es so angeordnet. Keine Elektrogeräte, keine Lampen. Wir bemühen uns, sämtliche unkontrollierbaren Störfaktoren auf ein Minimum zu reduzieren … Ach übrigens, rauchen Sie?«
    »Ja.«
    Der Techniker blieb stehen. »Geben Sie mir Ihr Feuerzeug«, sagte er. »Und Ihr Radiofon. Sie haben doch ein Radiofon?«
    »Ja.«
    »Dann händigen Sie mir bitte beides aus.« Michajlow griff sich Feuerzeug und Radiofon, entnahm die Akkus und warf sie in den Straßengraben. »Sie müssen entschuldigen, aber es geht nicht anders. Im Umkreis von zwanzig Kilometern ist kein einziges Aggregat in Betrieb.«
    »So ist das also«, sagte Swanzew.
    »Genau. Wir haben im Gebiet von Nowosibirsk sämtliche Bienenkörbe geplündert und produzieren Wachskerzen. Haben Sie schon davon gehört?«
    »Nein.«
    Wieder schritten sie eilig unter dem Regen aus, der unaufhörlich auf sie herabrieselte.
    »Die Kerzen sind auch Dreck«, fuhr

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