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Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band

Titel: Gesammelte Werke 5: Vier Romane in einem Band Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Boris Strugatzki , Arkadi Strugatzki
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»Es ist unsere einzige Chance.«
    »Ich mache mich sofort daran, Ljoscha«, sagte Krutikow. »Den neuen Verbrennungspunkt zu berechnen ist nicht schwer. Das mache ich schon.«
    »Das Schema der toten Abschnitte gebe ich dir sofort.« Bykow räusperte sich. »Wir müssen uns beeilen! Bald setzt die Überbelastung ein, und dann wird das Arbeiten sehr schwierig. Wenn wir sehr tief abfallen, wird es gefährlich, den Antrieb einzuschalten, weil es in dem komprimierten Wasserstoff zu einer Kettenreaktion kommen kann.« Nach einigem Überlegen fügte er hinzu: »Dann verwandeln wir uns in Gas.«
    »Klar«, erwiderte Shilin. Er wollte sofort anfangen, auf der Stelle.
    Krutikow streckte die kurzfingrige Hand aus und sagte mit belegter Stimme: »Das Schema, Ljoscha, das Schema!«
    Auf dem Schaltbrett der Havarieanlage blinkten drei rote Lämpchen.
    »Da haben wir’s!«, sagte der Steuermann. »In den Havarieraketen geht der Treibstoff zu Ende.«
    »Egal«, entgegnete Bykow und stand auf.

III
    Menschen im Abgrund
    1. Die Planetologen amüsieren sich, und der
Steuermann wird des Schmuggelns überführt
    »L-Laden!«, befahl Jurkowski.
    Der Planetologe hing waagerecht am Periskop, das Gesicht fest an das wildledergepolsterte Okular gepresst. Arme und Ellbogen hatte er zur Seite gespreizt, und neben ihm schwebten sein dickes Tagebuch, in das er die Beobachtungen eintrug, und sein Druckstift. Mollard klappte energisch den Deckel der Ladekammer auf, zog einen Ladestreifen Sondenbomben aus der Stellage und führte ihn mühsam in die rechteckige Öffnung der Ladekammer ein, wobei er ihm bald von unten, bald von oben einen Stoß versetzen musste. Der Ladestreifen glitt geräuschlos in die Kammer. Mollard schloss den Deckel, ließ den Verschluss einrasten und sagte: »Fertig, Woldemar.«
    Mollard wurde mit der Schwerelosigkeit ausgezeichnet fertig. Manchmal machte er allerdings unbesonnene, heftige Bewegungen, sodass er plötzlich unter der Decke hing und heruntergezogen werden musste; manchmal wurde ihm auch etwas übel. Aber für einen Neuling, der die Schwerelosigkeit zum ersten Mal erlebte, hielt er sich wacker.
    »Fertig«, sagte Dauge vom Exosphärenspektrografen aus.
    »S-salve!«, kommandierte Jurkowski.
    Dauge drückte auf den Auslöser. In dichter Folge wummerte es mehrmals hintereinander, und im selben Augenblick begann der Verschluss des Spektrografen zu schnurren. Jurkowski sah durch das Periskop, wie weiße Flammenwölkchen eins nach dem anderen aufloderten und schnell im orangefarbenen Nebel, durch den sich die »Tachmasib« auf den Jupiter zubewegte, emporstiegen. Zwanzig Detonationen. Zwanzig detonierende Bombensonden, die Mesonenstrahler mit sich führten.
    »G-großartig«, freute sich Jurkowski halblaut.
    Außenbords nahm der Druck zu – die Bombensonden krepierten in immer kürzerer Entfernung, weil sie allzu schnell abgebremst wurden.
    Den Blick auf das Messgerät des Spektroanalysators geheftet, sagte Dauge laut ins Diktafon: »Molekularwasserstoff – einundachtzig und fünfunddreißig, Helium – sieben und elf, Methan – vier und sechzehn, Ammoniak – eins null eins … Die nicht identifizierbare Linie verstärkt sich … Ach, ich habe doch von Anfang an gesagt: Stellt einen Rechner auf, so haut das nicht hin!«
    »W-wir sinken«, stellte Jurkowski fest. »Und w-wie! Methan nur noch vier.«
    Dauge warf sich geschickt in der Luft herum und angelte die Rechenstreifen von den Geräten. »Vorläufig behält Cungreen recht. Da – der Bathymeter versagt schon. Über dreihundert Atmosphären Druck. Mehr können wir nicht messen.«
    »Also gut … L-laden«, verlangte Jurkowski.
    »Lohnt sich das noch?«, fragte Dauge. »Das Bathymeter versagt, die Synchronisation wird gestört sein.«
    »Wir probieren es!«, entgegnete Jurkowski. »L-laden!«
    Er drehte sich zu Mollard um. Der Funkoptiker schwebte schaukelnd unter der Decke und lächelte traurig.
    »Hol ihn runter, Grigori!«, bat Jurkowski.
    Dauge reckte den Oberkörper hoch, ergriff Mollard an einem Bein und zog ihn herab. Dann sagte er ungeduldig: »Charles, bewegen Sie sich nicht so ruckartig! Hier … halten Sie sich mit der Fußspitze fest!«
    Mollard seufzte tief und öffnete den Verschlussdeckel. Der leere Ladestreifen wurde aus der Ladekammer ausgestoßen und prallte ihm gegen die Brust, sodass er langsam zu Jurkowski segelte. Jurkowski drehte sich zu ihm um.
    »Oh, schon wieder!«, entschuldigte sich Mollard. »Verzeihen Sie, Wolodja! Ach, dieser

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