Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gesang der Daemmerung

Gesang der Daemmerung

Titel: Gesang der Daemmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan MacFadden
Vom Netzwerk:
Möchtest du jetzt vielleicht aufwachen, faule Prinzessin?«
    Darions leise dunkle Stimme war dicht an ihrem rechten Ohr, seine Zunge leckte heiß über ihre Ohrmuschel, und sie begriff, dass sie geträumt hatte. Der Fluss, das Schilf, die Weidenzweige – das alles waren nur Traumgebilde gewesen. In Wirklichkeit lag sie in Darions Armen, und er ließ seine Hände über ihren nackten Körper gleiten.
    »Ich bin längst wach, Nachtschatten«, murmelte sie.
    »Lass sehen, ob du die Wahrheit sagst, Elbenkind.«
    Gemächlich zog sein Finger weite und immer enger werdende Kreise um die empfindliche Stelle, die seiner Berührung schon entgegenbebte, schob sich dann jedoch unbarmherzig an ihr vorbei, um gleich darauf mit einer geschickten Bewegung in ihre weibliche Öffnung einzudringen. Marian schrie leise auf vor Überraschung, dann begann sie, in seinem Rhythmus ihre Lust zu tanzen, atemlos, leise keuchend vor Sehnsucht und seinen Namen flüsternd.
    Kurz bevor es in ihr zu zucken begann, hielt er inne, umfasste sie fest mit beiden Armen und drehte sich auf den Rücken. Noch benommen von ihrem Rausch lag sie auf ihm, atemlos vor Lust und Erwartung und spürte erst jetzt, dass er nackt war. Wie blass seine Haut im Licht der Morgensonne schimmerte, die sich bereits durch die Fenstervorhänge stahl! Er war ein Nachtschatten, ein Wesen, das der Dunkelheit angehörte. Bei hellem Tageslicht war er hilflos, seine Augen, mit denen er die Finsternis durchdringen konnte, tränten und schmerzten im Schein der Sonne. Auch jetzt hatte er die Lider nur einen Spalt geöffnet, doch seine Züge waren in der Leidenschaft verklärt. Er lächelte und hob jetzt eine Hand, um zart über Marians Haar zu streichen.
    »Elbenhaar«, wisperte er. »Es ist wie gleißendes Silber, verlockend und gefährlich.«
    »Gefährlich?«
    »Wie ein Licht im dunklen Zimmer, das die Nachtfalter anzieht, um sie in seiner Flamme zu verbrennen.«
    »Sag so etwas nicht, Darion!«
    »Ich liebe dich, Elbin. Auch wenn ich in deinem Licht verglühen sollte, werde ich nicht von dir lassen.«
    Etwas in seinem Lächeln machte sie bekümmert. Jetzt erst wurde ihr bewusst, dass er sein Leben wagte, um in ihrer Nähe zu sein, um sie zu beschützen. Wie hatte sie ihn nur so ungerecht verdächtigen können? Er war seinem Herrn ungehorsam gewesen, und fast hätte ihn die Strafe dafür ereilt. Sie bekam plötzlich Angst um ihn.
    »Ich will nicht, dass du meinetwegen sterben musst, Darion!«
    Eine blitzende Träne stahl sich aus seinem linken Auge und rann die Schläfe hinab auf das Kopfkissen. Ihr Finger folgte zärtlich dem Weg, den der salzige Tropfen genommen hatte, bis Darion ihre Hand fasste, um sie zu küssen.
    »Ich bin ein Krieger, Marian. Früher glaubte ich, mein höchstes Glück bestünde darin, im Kampf für meinen Herrn zu fallen. Heute aber weiß ich, dass ich nur für dich sterben will.«
    »Das kommt gar nicht infrage!«, begehrte sie auf. »Niemand soll für mich sterben, am allerwenigsten du! Ich verbiete dir solchen Unsinn, hast du gehört?«
    »Ihr verbietet mir, aus Liebe für Euch zu sterben, holde Herrin?«, fragte er amüsiert.
    »Hör auf, zu lästern, ich habe es ernst gemeint!«
    »Und was brachte Euch zu dieser Forderung? Liegt Euch vielleicht gar etwas an Darion, dem ungehorsamen Nachtschatten? Sorgt Ihr Euch um ihn? Könnte es vielleicht sogar sein, dass Ihr ihn … liebt?«
    »Muss ich ihm das sagen?«
    »Es würde ihm sehr gefallen, hohe Herrin.«
    »Mag sein«, murmelte sie, und ihre Hand folgte der dunklen Linie seiner Augenbrauen. »Aber ich halte es doch besser vor ihm geheim. Er könnte eingebildet werden, wenn er erfährt, dass ich ihn mehr liebe als alles auf der Welt.«
    Er begann, fröhlich zu lachen, presste sie an sich und rollte sich mit ihr hin und her. Sie quietschte, forderte energisch, dass er sie losließ, beschimpfte ihn als tückisches Nachtschattengewächs, und als er endlich wieder ruhig auf dem Rücken liegen blieb, lag sie still in seinen Armen und schwieg.
    »Ich habe es mit dem Heldentod nicht gerade eilig, mein Schatz«, murmelte er. »Von mir aus können wir noch …«
    Er hielt inne und sog hart die Luft ein, als hätte ihn ein plötzlicher Schmerz getroffen. Es war jedoch alles andere als dies, sondern eine Berührung, die sein Blut heiß durch die Adern rauschen ließ. Marians Hände lagen mit zärtlichem Druck auf seiner Männlichkeit, und als sie jetzt neugierig ihre Finger bewegte, waren die Auswirkungen so heftig,

Weitere Kostenlose Bücher