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Gesang des Drachen

Gesang des Drachen

Titel: Gesang des Drachen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Laune zu verbessern. »Ich will, dass sie erzittern. Schau sie dir an. Was sind sie, wenn ich ihren Titanendactylen erst aus dem Himmel geholt habe? Ein paar wenige im Vergleich zu dem, was wir aufbieten können. Allein meine Kavallerie reicht aus, sie niederzumachen.«
    »Jeder Einzelne von ihnen kämpft besser als zehn oder zwanzig deiner Söldner.«
    »Komm mir nicht mit dem Gewäsch, dass sie ihre Heimat verteidigen. Cuan Bé ist nur ein Lager.«
    »Ich meine, dass sie echte Krieger sind«, sagte Yevgenji. Das Gesicht des Ewigen Todfeinds war ausdruckslos. »Kein Haufen Marodeure.«
    »Wie gut, dass mich deine Meinung so wenig tangiert.« Alberich grinste. Nach den ersten Niederlagen, die er hatte erleiden müssen, fühlte er sich nun wieder gestärkt. Bis auf das gigantische Flugwesen und die berittenen Iolair, zu Lande und in der Luft, war das Aufgebot vor ihm ein Witz zu seinen Gunsten.
    Er richtete sich im Sattel auf. Die Tätowierung auf seinem Hals brannte. »Ich gebe euch eine letzte Chance, Iolair: Gebt auf und unterwerft euch!«
    »Niemals!«, rief Bricius von seinem Hippogreif aus zurück. Neben ihm standen Deochar, dazu ein asiatisch aussehender Krieger. Eine traditionell gekleidete Assassinin mit offenem Gesichtsschleier, mit mandelförmigen, granatfarbenen Augen und schwarzen Flechtzöpfen fiel Alberich besonders auf. Sie war dreist genug, ihn anzusehen und sich den behandschuhten Zeigefinger in einer unmissverständlichen Geste langsam über die Kehle zu ziehen. Kannte er sie? Nein, gewiss nicht, er hatte sie nie zuvor gesehen. Daran würde er sich erinnern. Aber sie gehörte zu dem widerborstigen Alten am Olymp – gut. Er würde ihm mit Freuden ihren Kopf in einer Geschenkverpackung zuschicken. Quid pro quo, für all die Köpfe, die ihm schon geschickt worden waren.
    Yevgenji beugte sich zu ihm hin. »Mach besser dein Testament. Dein Tod wartet auf dich.«
    Alberich sah ihn zornblitzend an. »Halt deinen Mund und kämpf! Und genieß es! Ich zumindest werde es tun.« Zufrieden sah er, wie qualvoll Spyridons Gesichtsausdruck war, während der Ewige Todfeind von seinem Pferd stieg und einen Schritt nach vorn machte. Alberich wandte sich zu seinem Heer um. »Zum Angriff! Macht sie nieder! Lasst keinen am Leben!«
    Die Echsen, Elfen und Menschen hinter ihm brüllten und schlugen mit den Waffen scheppernd auf Schilde und Rüstungen. Das Heer setzte sich in Bewegung, auf die Iolair und ihre Verbündeten zu. Auch sie stießen donnernde Rufe aus.
    Der Schatten des Titanendactylen senkte sich über sie.
    Yevgenji trat vor, und die Schlacht begann.

30.
    Große und kleine Kämpfe
     
    Yevgenji stand an der Spitze von Alberichs Heer und sah ihn an. Spyridon begegnete dem Blick, in dem Trauer und Qual lagen.
    Es tut mir leid, dachte Spyridon. Er wusste, dass es Yevgenji ebenso erging. Nie wieder hatten sie einander bekämpfen wollen, doch Alberich hatte einen Weg gefunden, ihren größten Traum zu zerstören.
    Sein Ewiger Todfeind warf achtlos einen Speer zur Seite und zog die zwei Schwerter, die ihm seit Jahrhunderten treue Dienste leisteten.
    Spyridon bewegte sich im Einklang mit ihm. Wie ein Spiegelbild fasste auch er nach den Waffen, die mit blitzartiger Geschwindigkeit in seinen Händen lagen. Er fühlte sich bereit für den Kampf und todunglücklich.
    Einmal mehr, dachte er. Dann stürmten er und Yevgenji los, wie von einem Magneten angezogen, dessen Kraft sie sich nicht entziehen konnten. Ihre Stiefel flogen über das Gras, Schritt um Schritt dem Schicksal entgegen. Ihre Klingen prallten aufeinander, dass es krachte. Magische Funken stoben auf. Ihre Auren flackerten blutrot und warfen Kaskaden zuckenden Lichts in den Schatten des Titanendactylen.
    Der Kampf auf Leben und Tod begann erneut. Und er würde niemals enden.
     
    Rudy zitterte am ganzen Körper. Die Eindrücke erschlugen ihn. Gebrüll, Staub, wiehernde Pferde und kämpfende Elfen und Menschen, gemischt mit Echsen, die zischten und kreischten wie Wesen aus einem Albtraum. Überall blitzten Waffen, schepperten Rüstungen, schrien Verwundete. Er wollte weg. Was für ein verdammtes Chaos!
    »Runter!«, rief ein rehköpfiger Elf neben ihm, riss ihn zu Boden, während ein Pfeil dicht über ihn hinwegflog. Der Elf half ihm ebenso blitzartig wieder auf die Füße. »Hau ab, du bist kein Krieger!« Er ließ Rudy stehen und warf sich einer Echse in schwarzer Hornrüstung entgegen. Seine Waffe zuckte vor, bohrte sich in die Brust des Feindes und glitt

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