Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
mir, ich habe schon eine Million Mal an diesen Moment gedacht, an den Augenblick, als ich mit dieser Frau allein rausgegangen bin. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern, wie sie ausgesehen hat. Ich erinnere mich nicht einmal an ihren Namen. Ich erinnere mich nur noch daran, wie Trish mit diesem Ausdruck auf ihrem Gesicht dagestanden hat. Sie war so froh, mich zu sehen, und dann hat sie es mir angemerkt, sie hat es gewusst, und ihr Lächeln ist erloschen. Erst hat sie mich angestrahlt, und dann ist das Licht in ihren Augen einfach ausgegangen. Glaube mir, Joley, ich weiß ganz genau, was ich verloren habe. Wenn es mir gelingt, es wiederzubekommen, dann werde ich unsere Ehe kein zweites Mal aufs Spiel setzen.«

    Sie legte eine Hand auf seinen Arm. »Dann wünsche ich dir von ganzem Herzen, dass sie dir eine zweite Chance gibt.« Sie waren nur wenige Schritte von der Tür entfernt, und sie wäre am liebsten losgerannt. Ihr Herz tat so weh, dass sie kaum noch Luft bekam. Es fühlte sich an, als sei ihr ein Messer in die Brust gestoßen worden. Sie fluchte tonlos und zählte die Schritte, die sie von der ersehnten Sicherheit trennten.
    Ohne jede Vorwarnung bewegte sich Ilja mit der Anmut eines riesigen Tigers und brachte seinen Körper blitzschnell zwischen sie und jemanden, den sie nicht sehen konnte. Er stieß sie tatsächlich zur Seite und gleichzeitig von sich. Der Schrei einer Frau ertönte.
    » Du Mistkerl! Logan, du Mistkerl, ich bringe dich um, ich werde dich zerstören.« Lucy Brady, die Frau, die Lissa geboren hatte, stürzte sich mit erhobener Faust auf Logan. Ihre Finger hielten eine Flasche mit abgebrochenem Hals umklammert.
    Ilja hielt sie zurück und warf sie zu Boden. »Setzt euch in Bewegung«, befahl er. »Alle beide. Rein mit euch.«
    Logan zögerte. Joley nahm ihn an der Hand und zerrte ihn hinter sich her, als sie in das Gebäude und zu ihren Leuten rannte, bei denen sie in Sicherheit waren. Als sie sich umschaute, sah sie weitere Sicherheitskräfte zusammenströmen. Sie drängten sich um die keifende, kreischende Frau auf dem Boden und um Ilja herum, der sie seelenruhig und gelassen festhielt, ohne sich um ihre Drohungen zu kümmern.

12.
    J oley sprang wie Quecksilber über die Bühne und sah so sexy aus, dass es Ilja schwerfiel, seinen Blick von ihr loszureißen. Sie glitzerte und funkelte von Kopf bis Fuß, erotisch, atemberaubend und schwindelerregend, lodernd entbrannt und auf einem solchen Höhenflug, dass Ilja wusste, wie tief sie nach dem Auftritt abstürzen würde. Sie würde am Boden zerstört sein. Das hatte er angerichtet. Er hatte sie so dicht an den Zusammenbruch getrieben. Auf alle anderen wirkte sie stark und selbstbewusst; auf ihn wirkte sie verletzbar und zerbrechlich. Sie wollte alle Welt glauben machen, ihr fehlte nichts – ihn wollte sie es glauben machen, aber er kannte sie zu gut.
    Mit seiner unachtsamen Behandlung hatte er sie zerschmettert. Zum ersten Mal in seinem Leben hatte ihn seine Ausbildung restlos im Stich gelassen. Joley war alles, was er sich je erträumt hatte – und noch mehr. Sie hatte ihm seine Menschlichkeit zurückgegeben, ihn das Fühlen gelehrt und ihm Hoffnung gegeben. Zum ersten Mal in seinem Leben war er achtlos gewesen, hatte Zeit für sich selbst geraubt und vergessen, dass sein Leben von seiner Verschwiegenheit abhing. Und er hatte ihr unbesonnen eine Wahrheit preisgegeben und dann einen Rückzieher gemacht, als sie nach dieser Wahrheit gegriffen hatte.
    Er fluchte und zwang sich, seinen Blick von ihr zu lösen, um sich das Publikum in den vordersten Reihen und dann etwas weiter hinten vorzunehmen. Ihre Stimme strich über seine
Haut, eine Mischung aus erotischer Glut und Verheißung, die seine Steifheit bewahrte, obwohl Kummer auf seiner Brust lastete.
    Er hatte absolut keine Erfahrung, wenn es um Beziehungen ging. Nicht die geringste. Als er gemerkt hatte, dass sie sich zurückzog, hatte er sie instinktiv an sich ziehen und eine Auseinandersetzung erzwingen wollen, aber das, was sie brauchte, hätte er ihr nicht geben können, und sie hätte sich nach Kräften gegen ihn zur Wehr gesetzt. Es wäre zu einer körperlichen Auseinandersetzung gekommen, aus der keiner von beiden als Sieger hervorgehen konnte. Daher hatte er die Finger davon gelassen, und jetzt hatte er keine Ahnung, wie er ihr Vertrauen wieder gewinnen konnte.
    Er verabscheute seine eigene Unentschlossenheit und auch das Gefühl, der Situation nicht gewachsen zu sein. Er war ein Mann,

Weitere Kostenlose Bücher