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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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deinem Alter, und bei ihr fand eine Pyjamaparty statt. Meine Eltern haben gesagt, ich dürfte nicht hingehen, weil ich an dem Tag in der Schule etwas angestellt und mir Ärger eingehandelt hatte.« Sie hatte eine lebendige Maus in die Schublade der Lehrerin gesetzt, weil sie im Unterricht Noten gemalt hatte und dafür von der Lehrerin angeschrien worden war, aber das würde sie ganz bestimmt nicht beichten. »Ich bin im Fenster stecken geblieben, halb drinnen und halb draußen, und ich habe meinen Dad durch den Flur kommen hören. Und ich muss sagen, in dem Moment hat mir wirklich gegraut.«
    Das kleine Mädchen lachte und entspannte sich sichtlich. Joley drehte sich wieder zu ihrer Band um.
    »Der Allmächtige hat dich für deine Sünden bestraft.« Die Stimme drang schmetternd durch ein Handmikrofon, laut und gebieterisch.
    Ilja, der mit schnellen Schritten auf das Büro zugegangen war, blieb stehen und hielt den Atem an. Joley konnte die Menge mit ihrem Tonfall aufhetzen. Sie drehte sich langsam wieder um, hielt sich die Hand über die Augen und lächelte. Bei Joley war das, als sähe man die Sonne durch die Wolken brechen.
    »RJ. Wie ich sehe, sind Sie wieder da. Es scheint ganz so, als könnten Sie sich einfach nicht von mir fernhalten.«
    »Ich lasse mir von Sünde und Ausschweifung meinen Weg weisen, um mich in den Dienst des Guten zu stellen. Wärest du dem Pfad der Tugend gefolgt, dann wäre dir kein Übel widerfahren.«
    Die Menge buhte und trampelte mit den Füßen. Joley hob
eine Hand, um dem Publikum Schweigen zu gebieten. Ilja hielt den Atem an. Sie hatte die Leute in der Hand. Sah der Reverend das denn nicht? Konnte er es nicht hören? Auf der Bühne war sie die reinste Magie. Wahrscheinlich war ihr überhaupt nicht bewusst, wie viel von ihrer Gabe sie bei ihren Auftritten zum Einsatz brachte, aber ihre Stimme war eine mächtige Waffe und konnte ganz entschieden einen üblen Aufstand entfachen. Er kannte die Kraft des Klangs und hatte sie mehr als einmal verwendet, um zu hypnotisieren, aufzuwiegeln oder zu verführen. Wenn es ums Überleben ging, war eben jede Waffe recht.
    »Nein, Sir, das war nichts weiter als ein altmodischer Unfall. Zu Unfällen kommt es laufend. Diese Leute haben die ganze Woche über gearbeitet und sind jetzt hier, um ihren Spaß zu haben und es sich gutgehen zu lassen, das ist alles. Und deshalb werden Sie sich jetzt wieder hinsetzen, damit wir uns weiterhin einen schönen Abend machen können.«
    Der Reverend setzte sich – und das war der beste Beweis dafür, welche Macht Joley mit ihrer Stimme besaß.
    Als die Band schwungvoll zu spielen begann, setzte Ilja seinen Weg ins Büro fort. Dort hielten die Sicherheitskräfte zwei Männer fest. Sie waren wesentlich jünger, als er anfangs geglaubt hatte, und beide wirkten verängstigt. Er jagte ihnen noch größere Angst damit ein, dass er sich an den Schreibtisch lehnte, die Arme verschränkte und sie stumm ansah. Einer der Männer, die sie bewachten, reichte ihm die beiden Ausweise, denen er entnehmen konnte, dass einer achtzehn war, der andere zwanzig.
    Ilja wies mit dem Kopf auf die Tür, und die Wächter gingen und ließen ihn mit den beiden Jungen allein. Schweigend streifte er dünne Lederhandschuhe über, während er sich im Raum umsah, als hielte er nach verborgenen Kameras Ausschau, und darauf achtete, dass auch die beiden jungen Männer nachsahen.

    Der Jüngere von beiden, Raymond Silver, hatte die Sprengladung angebracht. Jetzt räusperte er sich und ruckelte ängstlich herum, als Iljas kalter Blick sich auf ihn richtete. Der Junge warf seinem Freund furchtsame Blicke zu. Das Schweigen zog sich in die Länge.
    »Hören Sie, Mann«, platzte Raymond schließlich heraus. »Ich habe es diesen Typen doch schon gesagt. Das hätte nicht passieren sollen. Die Plattform hätte nur wackeln sollen, damit sie das Gleichgewicht verliert. Jemand hat jedem von uns hundert Dollar dafür bezahlt, dass wir das Ding dort anbringen. Er hat uns sogar die Eintrittskarten für die guten Plätze geschenkt und uns auf einer Zeichnung gezeigt, wo wir es platzieren sollen. Er wollte es fürs Internet filmen. Sie wissen schon, wo all diese Videos gespielt werden.«
    Der andere Junge, Tony Morano, grinste. »Ich wette, das wird ein cooler Streifen.«
    Iljas Hand schoss so schnell hervor, dass die Bewegung nur verschwommen wahrzunehmen war, und ohrfeigte den Jungen so fest, dass er ins Wanken geriet. Es war ein heimtückischer Schlag, schnell und

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