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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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senkten. Er hatte ihr ziemlich zugesetzt. Und er hatte ihren Hals gezeichnet, sie mit einem weiteren Brandmal versehen. »Du bist sicher vor mir – fürs Erste. Setz dich, Joley, bevor du umfällst.«
    » Woran liegt es, dass alles, was du sagst, wie ein Befehl klingt? Ich wollte mich sowieso gerade setzten …« Ihr blieb eigentlich gar nichts anderes übrig, denn ihre Beine würden jeden Moment nachgeben. Allein schon Iljas Anblick machte sie schwach, und ihn zu küssen war tödlich. »Aber jetzt, nachdem du deinen majestätischen Befehl erteilst hast, habe ich das Gefühl, mich wehren zu müssen, um nicht unterzugehen.«
    »So ist es aber nicht.«
    Ihr war überhaupt nicht klar gewesen, dass sie immer noch in seiner Reichweite war. Er hatte sich mit ausgestreckten Beinen träge hingesetzt, und als er jetzt ihren Knöchel umfing, plumpste sie rückwärts auf den anderen Sessel. »So. Entscheidung getroffen. Kein Problem.«
    Sie schnappte sich ein Kissen und warf es nach ihm und verabscheute seine Selbstbeherrschung, wo doch ihr eigenes Herz immer noch rasend schnell schlug und ihr Körper in Flammen stand. Aber in erster Linie ärgerte sie sich über sich selbst, weil sie nicht in der Lage war, so mit ihm umzugehen wie mit allen anderen. Er war der einzige Mann, der sie erschüttern konnte, und es passte ihr nicht, sich so hilflos und verletzbar zu fühlen.
    Er fing das Kissen in der Luft auf und stopfte es hinter seinen Kopf. »Danke.« Er beobachtete sie mit kühlen blauen Augen. »Hattest du schon immer Probleme mit Autoritätsfiguren ?«
    Joley betrachtete ihn und wurde von einer Form von Wut gepackt, die sich plötzlich in lautem Gelächter entlud. »Du bist unmöglich.« Wie viele Male hatte sie ihren Vater sagen hören, sie hätte ganz offensichtlich Probleme mit Autoritätsfiguren
? Sie musterte ihn argwöhnisch. »Du hast dich nicht zufällig mit meinem Dad unterhalten, oder doch?«
    »Ich brauche mich nicht mit deinem Vater zu unterhalten, um das über dich herauszufinden, Joley.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Du bist keine Autoritätsfigur. Oder jedenfalls für mich nicht.«
    »Das glaube ich dir nicht. Was glaubst du denn, weshalb du ständig gegen mich kämpfst?«
    » Weil du in dem Ruf stehst, ein Killer zu sein. Ich lasse mich nicht mit Männern ein, die für Geld töten.«
    »Ich bin Leibwächter.«
    »Du bestreitest die Gerüchte?«
    Er seufzte. »Joley, du kennst doch die Regenbogenpresse. Ist alles, was man dort über dich schreibt, wahr? Ist daran jemals auch nur das kleinste Körnchen Wahrheit gewesen? Selbst wenn dort Fotos als Beweise abgedruckt sind, scheint man dir frei erfundene Dinge anzuhängen. Weshalb also solltest ausgerechnet du annehmen, das, was du über mich hörst, sei die Wahrheit?«
    Da war etwas dran, und sie schämte sich ein wenig dafür, dass sie alles glaubte, was sie je über ihn gehört hatte. Aber er sah doch so gefährlich aus. Er trug den Tod in seinen Augen. Und wenn sie seinen Geist berührte, war es ihr, als fühlte sie, dass er tödlich war. Er sah so aus, er klang so, und sogar in seinem Innern kreiste, soweit sie das sehen konnte, Dunkelheit, aber trotzdem … Er hatte Recht; sie musste sich schuldig bekennen, Dinge über ihn zu glauben, ohne Tatsachen in der Hand zu haben, die diese Gerüchte stützten.
    »Ich weiß es nicht. Du hast Recht. Dann frage ich dich also, bist du ein Killer? Tötest du Menschen gegen Bezahlung?«
    »Hältst du einen Scharfschützen für einen Killer?«
    Sie sah ihn finster an. »Das ist doch wirklich keine schwierige Frage, Ilja.«
    »Sie lässt sich aber nicht so einfach beantworten. Aber du
bist klug. Du wirst dahinterkommen. Warum hast du nicht geschlafen?«
    Wenn sie noch ein Kissen zur Hand gehabt hätte, hätte sie es nach ihm geworfen. Ilja frustrierte sie grenzenlos. Er schien direkte Fragen, die ihr wichtig waren, nie zu beantworten. Sie spielte mit dem Gedanken, die Wahrheit zu leugnen, aber wozu wäre das gut gewesen? »Ich schlafe wenig. Ich habe Schlafstörungen. Die hatte ich schon als Kind.«
    »Ich auch. Hattest du eine schöne Kindheit, Joley?«
    Sie hörte die Frage, aber vielleicht berührte er auch ihren Geist, und sie fühlte eine innere Bewegung, als sei etwas nicht ganz so, wie es hätte sein sollen, als könnte er ihr nur raten, eine schöne Kindheit gehabt zu haben, da er es andernfalls in die Hand nehmen würde, etwas daran zu ändern. Sein Gesichtsausdruck hatte sich nicht verändert, aber etwas Finsteres

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