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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Ich wollte dir sagen, dass es mir leidtut. Du hast das, was letzte Woche vorgefallen ist, ganz falsch gedeutet.«
    Joley zuckte steif zusammen. »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    Jetzt erreichte das Lächeln seine Augen – und verwandelte sein ganzes Gesicht. Er sah jünger und entspannter aus, und weniger beängstigend. »Und schon lügst du wieder. Ich habe
dir tatsächlich wehgetan. Ich dachte mir schon, dass ich dich verletzt haben könnte, aber ich hatte nie wirklich eine Beziehung, und daher habe ich von gewissen Dingen keine Ahnung und weiß nicht, wie man sie handhabt. Es wäre das Beste, wenn du mir schlicht und einfach die Wahrheit sagen und es mir damit leichter machen würdest. Wenn wir Kinder haben, werden wir Schwierigkeiten bekommen, das ist dir doch klar, oder nicht?«
    Joley stockte der Atem. Er hatte nie eine Beziehung gehabt? Überhaupt noch nie? Die Vorstellung war faszinierend und beängstigend zugleich. »Ich werde keine Kinder haben. Was hat dich bloß auf diesen Gedanken gebracht? Ich werde auch nie heiraten. Ich werde die Lieblingstante sein und all meine Schwestern damit verrückt machen, dass ich meine Nichten und Neffen tun lasse, was sie wollen.«
    Konnte er ihr anhören, wie sehr sie erschrocken war? Die Vorstellung, dass Ilja mehr von ihr wollen könnte als eine schnelle Nummer, bei der sie fieberhaft übereinander herfielen, ließ sie zu Tode erschrecken. Joley brauchte ihre Freiheit, wie sie die Luft zum Atmen brauchte. Und doch flog sie wie die sprichwörtliche Motte ins Licht.
    »Es ist mir wirklich ein Gräuel, deine Pläne zunichtezumachen, aber deine Vorstellung von deiner Zukunft verträgt sich nicht mit dem, was ich für dich im Sinn habe.«
    »Und das ändert etwas?«
    Er nickte. »Ganz entschieden.« Er wirkte nicht nur vollkommen zuversichtlich und selbstsicher, sondern seine Worte klangen auch so.
    Darauf würde sie jetzt ganz bestimmt nicht eingehen. Sie war allein mit Ilja, und wenn er begann, von langfristigen Beziehungen zu sprechen, konnte sie sich selbst nicht trauen. Dabei spielte es gar keine Rolle, ob man ihr das nun als Feigheit oder als Klugheit auslegte. Männer wie Ilja ließen sich, ganz gleich, was er sagte, ohnehin nicht auf langfristige Beziehungen
ein. Sie waren Männer für eine Nacht und am nächsten Morgen verschwanden sie. Bloß keine Bindungen. Bloß keine Bedingungen. Er hatte es selbst gerade zugegeben. Sie nahm Zuflucht zum Angriff.
    » Wie lange hat deine längste Beziehung gehalten?«
    Seine blauen Augen sahen sie fest an. »Ich sagte dir doch gerade, dass ich noch nie eine Beziehung hatte.«
    » Genau. Weil du nämlich keine Beziehungen eingehst, Ilja. Für dich gibt es nur flüchtige sexuelle Abenteuer. Du hast Sex, und du verschwindest. Schleunigst. Wahrscheinlich erinnerst du dich hinterher nicht einmal an ihren Namen oder an ihr Gesicht.«
    »So, wie du es letzte Woche vorhattest?«
    Sie besaß den Anstand zu erröten. »Ich gebe es ja zu. Ich dachte, wenn wir miteinander ins Bett gingen, könnte ich mir dich aus dem Kopf schlagen. Dann bräuchte ich nicht mehr wachzuliegen und an dich zu denken, aber du hast Nein gesagt, und mir ist das nur recht so.«
    »Ist das wahr?«
    Sein Fuß berührte ihren federleicht, und schon schlug ihr das Herz in der Kehle.
    »Ich glaube, du sagst mir schon wieder nicht die Wahrheit. Hast du Angst, ich würde dich vergessen, Joley? Ich glaube nämlich, offen gesagt nicht, Ljubimaja moja , dass das möglich ist.«
    » Wie du meinst.« Sie biss sich auf die Unterlippe und konnte nicht glauben, dass sie das gesagt hatte. Sie hatte gerade den letzten Rest an Achtung vor ihrer eigenen Fähigkeit, sich aus jeder Situation herauszureden, eingebüßt. Und das lag nur daran, dass seine Stimme plötzlich so heiser und vertraulich klang, wenn er russisch sprach. Ljubimaja moja . Was so viel hieß wie »mein Herz«. Doch in seiner Sprache klang das wesentlich romantischer.
    Einen Moment lang herrschte Schweigen zwischen ihnen, nur von den Geräuschen des Straßenverkehrs durchbrochen.
Ilja berührte noch einmal ihren Schuh mit seinem. »Ich will dich mehr, als ich jemals irgendetwas in meinem ganzen Leben gewollt habe, aber du hast gehofft, du könntest Sex mit mir haben und weiterziehen, ohne auch nur einen Blick zurückzuwerfen. Das entspricht nicht dem, was zwischen uns ist. So willst du mich sehen – uns sehen –, und ich bin nicht bereit, es darauf zu reduzieren und mich damit zu begnügen.«
    Jetzt hatte er

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