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Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii)

Titel: Gesang des Meeres - Feehan, C: Gesang des Meeres - Turbulent Sea (6 - Joley u. Ilya Prakenskii) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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sein, mir zu gehören. Du wirst immer in Sicherheit sein.«

    »Ach ja?« Sie bezweifelte es. »Ich habe die Erfahrung gemacht, dass extreme Machos im Allgemeinen eifersüchtig und besitzergreifend sind und dazu neigen, Frauen zu schlagen und sie zu betrügen.«
    »Ich habe festgestellt, dass ich eifersüchtig sein kann, und es besteht kein Zweifel daran, dass ich das, was mir gehört, nicht hergebe, aber Männer, die Frauen schlagen und sie betrügen, haben kein Ehrgefühl und keinen Moralkodex. Das sind keine Männer, und du solltest den Unterschied kennen.«
    Der liebevolle Tonfall, der sich in seine gesenkte Stimme eingeschlichen hatte, hüllte sie ein wie eine samtene Decke. Er würde sie auseinandernehmen, und wenn er sie wieder zusammensetzte, würden die entscheidendsten Bestandteile der Person, die sie war, nicht mehr ihr gehören. Ilja würde sie besitzen.
    » Was ist mit Herrschsucht?« Er würde über ihr Leben bestimmen. Er strebte nach Dominanz und würde es nicht leugnen können; sie hatte in sein Inneres geblickt. Er würde über jeden Aspekt ihres Lebens bestimmen wollen, und Joley war glühend auf ihre Unabhängigkeit bedacht.
    »Du musst dich mir anvertrauen, Joley. Du vertraust niemandem, und du hast nie jemandem vertraut.«
    »Das ist nicht wahr. Ich vertraue meiner Familie.«
    Er schüttelte den Kopf. »Du vertraust deinen Angehörigen nicht genug, um sie in dich blicken zu lassen, weil du glaubst, dann würden sie dich nicht mehr lieben. Du hütest dich vor ihnen und enthältst ihnen Dinge vor, da du glaubst, sie würden deine Bedürfnisse und deine Antriebsfedern nicht verstehen. «
    Entsetzen keimte in ihr auf, und sie presste sich eine Hand auf ihren Magen, der plötzlich in Aufruhr war. Er war in ihrem Innern gewesen. Sie hatte sich eingebildet, sie hätte ihn von dort ferngehalten, doch das war nicht der Fall, und Ilja war ein skrupelloser Mann. Er würde sie unbarmherzig verfolgen, und
da er in ihr Inneres geblickt und ihre dunkelsten Geheimnisse entdeckt hatte, würde er sie gegen sie verwenden. Er besaß übersinnliche Gaben, und sie konnte nicht vergessen, nicht einmal für einen Moment, dass er sie gegen sie einsetzen konnte.
    Beinah hätte sie laut gestöhnt. Sie konnte seine Melodie hören. Sie konnte seine Aura sehen. Konnte er auch ihre sehen? Die Dunkelheit in ihr? Nicht nur Schatten, sondern wirkliche Dunkelheit?
    »Joley.« Er sprach ihren Namen wie eine Liebkosung aus. »Du hast keinen Grund, dich so sehr vor mir zu fürchten. Ich bin wirklich nur hergekommen, um dir zu ein paar Stunden Schlaf zu verhelfen.«
    »Und wie stellst du dir das vor?« Sie konnte sich nämlich nicht vorstellen, die Augen zu schließen, wenn er mit ihr in ihrem Bus war. Es wäre zu intim – und sie würde zu empfänglich für ihn sein.
    »Als Notlösung gibt es immer noch Hypnose.«
    Sie wusste, dass sich größter Widerwille auf ihrem Gesicht ausdrückte. Er lachte und zog damit augenblicklich ihre ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich. Es war ein heiseres Geräusch, sexy, so leise und so kurz, dass es eher wie ein flüchtiger Eindruck und nicht wie etwas Reales wirkte, doch dadurch wurde es umso faszinierender. »Irgendwie war ich mir ziemlich sicher, dass dir diese Idee nicht gefallen würde. Dann kehren wir eben zu der ganz einfachen Methode zurück. Du wirst dich hinlegen und die Augen zumachen, und ich werde auf dich aufpassen und über dich wachen, damit du dich unbesorgt ausruhen kannst.«
    »Ich fürchte mich vor dir. Und ich traue keinem Menschen genug, um in seiner Gegenwart zu schlafen.«
    »Ich gebe dir mein Wort darauf, dass nichts passieren wird, und mein Wort ist überall auf Erden Gold wert.«
    Joley holte Atem. Sie war müde, aber sie konnte sich nicht
vorstellen, tatsächlich einzuschlafen, wenn sich Ilja auf so engem Raum mit ihr aufhielt. »Ich weiß nicht recht …«
    Er pochte auf den Tisch neben sich. »Versuch es mir zuliebe, Joley. Ich verlange schließlich nicht von dir, dass du dich mir hingibst.«
    »In gewisser Weise schon. Du forderst mich auf, dir zu vertrauen. «
    »Du sollst nur darauf vertrauen, dass ich für deine Sicherheit sorge. Das ist schließlich mein Job.«

5.
    I lja stand auf, und als er sich aufstützte, fiel sein Blick auf den kleinen Beistelltisch. Er nahm die Fotografie in die Hand. »Wer ist das?«
    Joley stemmte sich gegen das Schaukeln des Busses, als sie aufstand, um die Fotografie zu betrachten. Die Scheinwerfer entgegenkommender Wagen fielen in das

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