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Geschäfte mit der Ewigkeit

Geschäfte mit der Ewigkeit

Titel: Geschäfte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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machen, und das dauert lange und kostet viel Geld.«
    »Na, ich weiß nicht«, meinte die Frau. »Dieses Stück Sumpf ist schon ein großes Risiko.«
    »Ja«, sagte ihr Mann. »Wir wollten es auch nur mal ansehen. Wir haben das meiste Geld in Briefmarken angelegt, und wir dachten, es könnte nicht schlecht sein, auch noch eine andere Reserve zu haben.«
    »Das heißt natürlich nicht, daß wir sehr viel Geld haben«, sagte die Frau.
    »Also, es ist folgendermaßen«, erklärte der Makler glatt. »Briefmarken sind bestimmt eine gute Anlage. Aber können Sie irgendein verbrieftes Recht damit erwerben? Sicher, Sie haben sie, und Sie verstauen sie in einem Zeitdepot. Und wenn Sie wieder aufwachen, können Sie sie zu einem leidlichen Profit verkaufen. Aber es gibt viele Leute, die Briefmarken kaufen. Der Markt ist vielleicht überfüllt. Oder das Briefmarkensammeln ist kein Hobby mehr. Die Zeiten ändern sich schließlich. Möglicherweise bekommen Sie gar nicht den Preis, den Sie sich errechnet haben. Vielleicht werden Sie sie gar nicht los. Oder sie werden gestohlen, während Sie im Schlaf liegen. Selbst wenn Sie den Täter kennen, können Sie nicht beweisen, daß die Briefmarken Ihnen gehörten. Denn einen Kaufvertrag haben Sie nicht. Oder angenommen, die Briefmarken verderben. Sie werden feucht oder von Bakterien zersetzt. Was haben Sie dann? Ich sage Ihnen, meine Freunde, Sie haben nichts. Absolut nichts.«
    »Das stimmt«, sagte der Ehemann. »Daran habe ich noch nie gedacht. Aber das Land wäre immer noch da, und wir hätten unsere Grundstücksurkunde.«
    »Jawohl«, erklärte der Makler. »Sie brauchen nur ein Konto beim Ewigkeits-Zentrum zu eröffnen und uns die Erlaubnis geben, die Steuer abzuholen. Sie ist übrigens geringfügig. Wie Sie sehen, ist alles ganz einfach. Wir haben alles ausgearbeitet ...«
    »Aber wenn es nur besseres Land wäre«, klagte die Frau. »Ausgerechnet Sumpf.«
    »Glauben Sie mir, das ist völlig gleichgültig«, beruhigte sie der Makler. »In der Zukunft brauchen die Menschen jedes Fleckchen Erde. Wenn nicht in hundert Jahren, dann in tausend. Und wenn Sie wollen, können Sie beantragen, erst in tausend Jahren geweckt zu werden. Das Ewigkeits-Zentrum wird sich über die Vereinbarung freuen. Denn es dauert bestimmt ein paar hundert Jahre, bis sie alle Menschen wiedererweckt haben.«

 
8
     
    Die Marken waren von der Schweiz gewesen, und das bedeutete eine Parkbank in Manhattan. Die Zeit, die auf die Karte gekritzelt war, lautete ein Uhr dreißig.
    Joe Gibbons wartete bereits, als Frost den Weg entlangkam.
    »Du hast dich etwas verspätet«, sagte Gibbons.
    »Ich mußte achtgeben, daß mir niemand folgte«, erklärte Frost.
    »Wer sollte dir folgen? Darüber hast du dir bisher nie Sorgen gemacht.«
    »Ich hatte Schwierigkeiten im Büro.«
    »Marcus wütend? Hat er Angst, du könntest ihn ausstechen?«
    »Das ist lächerlich«, sagte Forst.
    »Ja, natürlich. Aber bei einem Kerl wie Marcus weiß man nie ...«
    Frost setzte sich neben Gibbons auf die Bank.
    Ein Eichhörnchen hüpfte neugierig über den Weg. Über ihnen pfiff ein Vogel. Der Himmel war seidigblau, und über dem kleinen Park lag eine träge Stille.
    »Es ist schön hier draußen«, sagte Frost. »Man sollte öfter ins Freie gehen. Einen halben Tag einfach hier verbringen.«
    »Ich muß dir etwas sagen, und ich weiß nicht recht, wo ich anfangen soll«, meinte Gibbons.
    Er sah aus, als habe er eine unangenehme Aufgabe, die er möglichst schnell hinter sich bringen wolle. »Das gleiche war schon mal da«, sagte er, »aber ich habe es nicht erwähnt, weil ich wußte, daß du nicht mitmachen würdest. Ich wußte, du würdest ablehnen ...«
    »Ablehnen?«
    »Dan«, sagte Gibbons ernst, »ich habe einen Vorschlag.«
    Frost schüttelte den Kopf. »Sag es lieber nicht.«
    »Ich muß. Du wirst selbst entscheiden müssen. Es ist zu groß. Diesmal kann ich die Verantwortung nicht übernehmen. Die anderen konnte ich abschlagen. Ich konnte sagen, daß bei dir auf diesem Weg nichts zu machen sei. Aber diesmal ist es unmöglich. Es geht um eine Viertelmillion.«
    Frost sagte nichts. Er rührte sich nicht. Er schien plötzlich zu Stein geworden zu sein. In seinem Gehirn klingelte ein Warnsignal.
    »Ich weiß nicht«, sagte er schließlich, aber nur um Zeit zu gewinnen. Er mußte seine Gedanken ordnen und irgendeinen Plan fassen.
    »Es ist eine ehrliche Sache«, sagte Gibbons. »Bares Geld. Kein Scheck. Keine Rechnung. Ich kann alles bis auf

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