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Geschäfte mit der Ewigkeit

Geschäfte mit der Ewigkeit

Titel: Geschäfte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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Frost vor allem darum, weshalb Marcus es getan hatte. War es von ihm allein ausgegangen, oder standen noch andere Interessen auf dem Spiel?
    Büropolitik – das wäre die normale Antwort. Aber Frost hatte während all der Jahre bewußt vermieden, sich in diese Politik hereinziehen zu lassen. Jemand war vielleicht hinter seinem Posten her – das konnte er verstehen. Aber keiner dieser Ehrgeizlinge konnte einen so raffinierten Plan entwickeln, wie Appleton ihn durchgeführt hatte.
    Und das ließ nur noch eine Möglichkeit offen: Jemand hatte Angst vor ihm. Jemand glaubte, daß er etwas Kompromittierendes wußte.
    Und das war lächerlich. Er tat seine Arbeit und kümmerte sich um nichts. Er wurde nur um Rat gefragt, wenn es sein Fachgebiet betraf. Politik war ihm gleichgültig.
    Er kümmerte sich um nichts. Nur heute morgen war er zu weit gegangen. Heute hatte er seine Grenzen überschritten. Er hatte B. J. gesagt, es sei lächerlich, so zu tun, als regierte das Ewigkeits-Zentrum nicht die Welt. Natürlich stimmte es, aber er hätte den Mund halten müssen. Es ging ihn nichts an. Er besaß lediglich die Entschuldigung, daß er sich über Marcus Appleton geärgert hatte und dadurch über das Ziel hinausgeschossen war.
    Appleton hatte die Wahrheit gesagt. Es existierte ein Netz von Spitzeln, aber es war ihm von seinem Vorgänger übergeben worden, und er setzte es nur in einem kleinen Bereich ein. Appleton hatte durch seine Bemerkung die Angelegenheit viel zu sehr aufgebauscht.
    Frost wandte sich vom Fenster ab und ging zurück zu seinem Schreibtisch. Er setzte sich und zog den Papierstoß heran, den ihm Miß Beale hereingebracht hatte. Obenauf lag wie immer der Tagesbericht über die Lebensstatistik.
    Er nahm ihn auf und warf einen Blick darauf.
    Das Datum, 15. Juni 2148, und zwei Schreibmaschinenzeilen:
     
    In der Schwebe: 96.674.321.458
    Lebensfähig: 47.128.932.076
     
    Er zerknitterte das Blatt achtlos und warf es in den Papierkorb. Dann holte er das nächste vom Stapel.
    An der Tür zum äußeren Büro raschelte etwas, und Frost sah auf. Miß Beale stand im Eingang.
    »Verzeihung, Mister Frost«, sagte sie. »Sie waren nicht da, und da habe ich die Morgenzeitung gelesen. Ich vergaß, sie Ihnen zurückzubringen.«
    »Schon gut«, sagte er. »Steht etwas Interessantes darin?«
    »Der Bericht über die Expedition zum System des Schwans. Er wurde so übernommen, wie wir ihn schrieben. Sie finden ihn auf Seite drei.«
    »Warum nicht ganz vom?«
    »Sie wissen – der Fall Chapman.«
    »Chapman?«
    »Aber natürlich! Der Mann, dessen Rettungswagen versagte.«
    »Ach so. Davon sind seit Tagen die Zeitungen voll.«
    »Er wurde gestern verurteilt. Es wurde im Fernsehen gebracht.«
    »Ich drehte den Apparat gestern abend nicht an.«
    »Es war so dramatisch«, sagte Miß Beale. »Er hat Frau und Kinder und kann sie nun nicht ins zweite Leben begleiten. Sie tun mir so leid.«
    »Er hat das Gesetz nicht beachtet«, sagte Frost. »Er hat ganz einfach seine Pflicht nicht erfüllt. Unser aller Leben hängt von Männern wie ihm ab.«
    »Das stimmt«, gab Miß Beale zu. »Aber mir tut er trotzdem leid. So etwas Schreckliches. Der einzige von vielen Milliarden, der keine zweite Chance erhält.«
    »Er ist nicht der erste, und er wird nicht der letzte sein«, erinnerte Frost sie.
    Sie legte die Zeitung auf die Schreibtischkante.
    »Wie ich hörte, hatten Sie heute morgen Schwierigkeiten.«
    Er nickte stumm.
    Sie hatte also schon davon gehört. Irgendwie war die Sache durchgesickert, und jetzt raste sie wie ein Lauffeuer durch das Gebäude.
    »Hoffentlich ist es nicht zu schlimm«, sagte sie.
    »Nein, es geht.«
    Sie wandte sich um und ging zur Tür.
    »Miß Beale!«
    Sie kehrte um.
    »Ich bin heute nachmittag nicht hier«, sagte er. »Ist etwas Wichtiges zu erledigen?«
    »Ein paar Verabredungen. Nicht so dringend. Man kann sie verschieben.«
    »Bitte, tun Sie es«, sagte er.
    »Es könnte ein vertraulicher Akt kommen.«
    »Sperren Sie ihn in den Safe.«
    »Aber man sieht es nicht gern, wenn ...«
    »Ich weiß. Er sollte sofort gelesen werden und ...«
    Und das war es, dachte er.
    Das war die Antwort auf Appletons Verhalten.
    Er hatte einfach nicht daran gedacht.
    »Mister Frost, ist etwas?«
    »Nein, nichts. Wenn ein Geheimakt kommt, schließen sie ihn in den Safe. Ich kümmere mich morgen darum.«
    »Gut«, sagte sie ein wenig steif, um ihre Mißbilligung auszudrücken.
    Sie drehte sich um und ging in das äußere Büro.
    Er saß

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