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Geschäfte mit der Ewigkeit

Geschäfte mit der Ewigkeit

Titel: Geschäfte mit der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clifford D. Simak
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müssen eine Technik entwickeln, mit deren Hilfe die Verstorbenen eingefroren werden können – bis zu dem Tag, an dem ihre Krankheiten heilbar sind. Sobald das der Fall ist, werden sie wiedererweckt und behandelt. Alle, die Herz- und Krebskranken, die Alten und die Geschwächten sollen die Chance zu einem zweiten Leben erhalten.
    Der Gedanke hatte sich nur langsam durchgesetzt. Er wurde von vielen ignoriert, er war das Ziel von Fernsehwitzen und entrüsteten Leserbriefen.
    Aber er setzte sich hartnäckig durch. Die wenigen Überzeugten arbeiteten Tag und Nacht, um die wissenschaftliche Grundlage zu schaffen, die nötige Technik, die Organisation, die alles zusammenhalten würde.
    Mit den Jahren drang der Gedanke in das Bewußtsein der Menschheit ein: daß man den Tod bekämpfen konnte, daß der Tod nicht das Ende bedeutete, daß es nicht nur eine geistige, sondern eine körperliche Wiedererweckung geben könnte. Daß jeder das zweite Leben erringen könnte, ohne großes Risiko – ein normales Geschäft, das man abschloß.
    Noch sagte niemand in der Öffentlichkeit, daß er das System ausnützen wollte, denn es wurde immer noch für das Werk von Verrückten gehalten. Aber im Laufe der Jahre machten immer mehr Leute heimlich Verträge, und wenn sie starben, wurden sie eingefroren und für den Tag ihrer Wiedererweckung aufbewahrt.
    Der Kongreß von Washington veranstaltete eine Untersuchung, die zu nichts führte. Die Bewegung wurde immer noch als verrückt betrachtet, aber man hielt sie für unschädlich. Sie drängte sich der Öffentlichkeit nicht auf, sie machte keine Reklame. Und während sie privat immer mehr ins Gespräch kam, schenkte man ihr von offizieller Seite keine Beachtung – vielleicht, weil die Beamten nicht wußten, welche Haltung sie einnehmen sollten. Oder – wie damals bei den fliegenden Untertassen – weil das Thema zu gefährlich und strittig war.
    Wann es geschah und wie es geschah, oder wer es zuerst entdeckte, war nicht bekannt. Jedenfalls kam plötzlich an den Tag, daß die kleine Organisation, die sich Ewigkeits-Zentrum nannte, ins Riesenhafte gewachsen war.
    Riesenhaft in vieler Hinsicht. Sie hatte die Öffentlichkeit in der Hand, die nun fest an das Programm glaubte. Millionen Tote waren eingefroren und warteten auf die Wiedererweckung. Aber am wichtigsten war die Ansammlung von Vermögen.
    Denn all die Millionen, die nun auf die Wiedererweckung warteten, hatten ihr Geld dem Ewigkeits-Zentrum zur Verwaltung übergeben. Und eines Tages wachte die Welt auf und mußte erkennen, daß das Ewigkeits-Zentrum die meisten Aktien besaß und in vielen Fällen die Herrschaft über gewaltige Industriekonzerne gewonnen hatte.
    Nun erkannten die Regierungen, daß sie dem Ewigkeits-Zentrum machtlos gegenüberstanden. Aber vielleicht wollten sie auch gar nichts gegen die Organisation unternehmen. Denn der Versuch, sie irgendwie einzuschränken, hätte die Regierungen nicht nur finanziell belastet, sondern auch die Öffentlichkeit gegen sie aufgebracht.
    So geschah nichts, und das Ewigkeits-Zentrum wurde noch mächtiger und unverwundbarer. Und heute, dachte Frost, stellte es die Weltregierung und die Weltbank und die letzte Hoffnung der Welt dar.
    Aber diese Hoffnung wurde teuer bezahlt. Eine Hoffnung, die aus den Menschen Geizkragen und gierige Sparer gemacht hatte.
    Er war ohne den Becher Milch ausgekommen – das bißchen Milch, nach dem sich sein Magen sehnte –, als er das Mittagessen einnahm. Und das Mittagessen hatte aus zwei dünnen Sandwiches bestanden. Das alles, weil er wöchentlich einen guten Teil seines Gehalts in Ewigkeits-Aktien anlegen mußte. Wenn er tot und gefroren in seinem Behälter lag, würde sich das Geld vermehren und Zinsen bringen. Jetzt aber lebte er in diesem kümmerlichen Raum, aß billig und wagte es nicht, zu heiraten.
    Aber die ersparte Summe für das zweite Leben wuchs mit jeder Woche, und sein ganzes Leben kreiste um das Guthaben, das er beim Ewigkeits-Zentrum hatte.
    Und an diesem Nachmittag war er bereit gewesen, seine Stellung für eine Viertelmillion Dollar zu verkaufen – das war mehr Geld, als er je zusammenkratzen würde. Er war bereit gewesen, das Geld zu nehmen und, wenn nötig, freiwillig den Tod zu suchen.
    Nur die Angst, daß es eine Falle sein könnte, hatte ihn davon abgehalten.
    Und auch jetzt fragte er sich noch, ob es eine Falle gewesen war.
    Wenn ja – weshalb hatte man sie ihm gestellt? Aus welchem Grund war Marcus Appleton zu seinem Feind

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