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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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grässliche Gefühl, dass unser Vorsitzender die Absicht hat, es dem Bauunternehmer zu verkaufen – dem aufgeblasenen Kapitalisten, nicht dem netten.«
    Fleur nickte weise. »Heikle Geschichte.«
    Nel brachte ein schwaches Lächeln zu Stande. »Was erklärt, warum ich mich dem Alkohol zugewandt habe und warum ich mit Viv sprechen will.« Es war nicht der wahre Grund, aber das sollte Fleur nicht wissen.
    Fleur hatte das Interesse verloren. »Ich bin halb verhungert. Wie wär’s, wenn du Viv auf ein Balti einladen würdest? Du könntest es bestellen, und sie könnte es auf dem Weg hierher abholen. Das würde dir die Kocherei ersparen.«
    Trotz ihrer Niedergeschlagenheit musste Nel lachen. »Ich dachte, du hättest vielleicht Lust, uns ein leichtes, fettarmes Essen zu zaubern, voller freier Radikale und Antioxidantien?«
    Fleur schüttelte den Kopf. »Ich kann Nudeln machen oder Nudeln, nichts Kompliziertes.«
    »Oh! Ich war so beschäftigt, dass ich ganz vergessen habe, es dir zu erzählen! Ich habe letzte Woche einen absolut himmlischen Koch kennen gelernt!« Es tat gut, mit Fleur über normale Dinge zu reden. »Er wird für den Bauernmarkt kochen. Er ist wirklich ein Schatz! Und vielleicht kann er sogar dich dazu inspirieren, ab und zu mal einen Kochlöffel in die Hand zu nehmen.«
    »Mum! Du spielst doch nicht mit dem Gedanken, dir einen Lustknaben zuzulegen, oder?«
    »Natürlich nicht! Als würde ich so etwas tun!«, sagte Nel und fragte sich, um wie viele Jahre ein Mann jünger sein musste, um als ein solcher durchzugehen. Dann kam sie jedoch zu dem Schluss, dass Jake viel zu gefährlich war, um ihn als Lustknaben zu betrachten. Sie seufzte noch einmal. Oh, wenn sie doch nur noch ein einziges Mal seine Arme um sich spüren könnte. Das alles tat so weh. Sie schluckte ihren Whisky herunter, damit Fleur sie nicht noch einmal stöhnen hören konnte.
    Fleur, die langsam die Hoffnung aufgab, jemals etwas zu essen zu bekommen, erhob sich. »Soll ich dir das Telefon holen, damit du Viv anrufen kannst? Hier kann man ja verhungern.«
    »Es ist eine teure Angelegenheit, dich zu ernähren, weißt du das, Fleur?«
    Fleur grinste. »Ja, aber ich bin es wert.«
    Viv erklärte sich bereit, zu ihnen zu kommen, und sagte Fleur, was sie haben wollte. Nel verließ das gemütliche Sofa, um die Küche in Angriff zu nehmen. Die Aussicht auf einen Frauenabend mit Viv und Fleur war wie ein winziger Lichtstrahl in ihrem Elend. Schließlich war sie vollkommen glücklich gewesen, bevor sie Jake kennen gelernt hatte. Es gab keinen irdischen Grund, zu glauben, dass sie ohne ihn nicht wieder glücklich sein konnte. Während Nel die Vorbereitungen für das Balti traf und Zeitungspapier auf dem Plastiktischtuch ausbreitete, damit es keine kurkumagelben Fettflecken abbekam, klingelte das Telefon. Sie holte erst die Teller aus dem Ofen, bevor sie den Hörer abnahm. Es würde Simon sein, der noch einmal anrief, und ihr Herz krampfte sich schuldbewusst zusammen, weil sie ihn nicht zum Essen eingeladen hatte. Es war Jake.
    Ihr Mund wurde sofort trocken. »Oh, du bist es.« Wie um alles in der Welt sollte sie sich ihm gegenüber auch nur halbwegs normal geben?
    »Wen hast du denn erwartet?«
    »Simon.«
    »Oh, verstehe.«
    Mit einiger Anstrengung gelang es ihr, ein wenig Speichel in ihrem Mund zu sammeln, sodass sie sprechen konnte. Angenommen, er hatte bemerkt, dass sie ihn auf dem Parkplatz gesehen hatte? Was für eine schreckliche Demütigung. »Ich weiß, ich hätte dich anrufen müssen, um dir für das Abendessen zu danken ...«
    »Warum hast du es dann nicht getan?«
    »Ich habe deine Telefonnummer nicht.«
    Er lachte. »Das wäre eine Erklärung. Soll ich sie dir geben?«
    »Hm, nein, spar dir die Mühe. Ich kann mich ja jetzt bedanken, wo ich dich schon mal am Apparat habe. Also, vielen Dank für das Essen neulich abends. Es war wirklich schön. Ich hoffe, du hast meine E-Mail bekommen.« Ihre Stimme klang tonlos und künstlich, aber sie hoffte, dass es ihm nicht auffallen würde. Sie wollte auf keinen Fall, dass er wusste, wie sehr er ihr wehgetan hatte.
    »Das freut mich. Was machst du gerade?«
    »Viv kommt mit einem Balti vorbei. Wir wollen über das Hospiz sprechen.«
    »Oh, darf ich auch kommen?«
    Wie viele Frauen brauchte er zur gleichen Zeit? Kerry Anne am Mittag – und es musste ein langes Mittagessen gewesen sein – und sie und Viv und Fleur heute Abend. »Nein. Es ist eine geschlossene Gesellschaft. Nur für Frauen. Und für

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