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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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noch glücklich sein?«
    Am frühen Abend, nachdem sie erst die Hälfte der Möbel wieder an ihren richtigen Platz gerückt hatte, rief sie erschöpft bei Vivian an. Wenn sie ihr von der neuen Krise wegen der Wiesen erzählte, brauchte sie wenigstens ein Weilchen nicht über ihre Gefühle nachzudenken. Gefühle waren sehr anstrengend, genau wie Putzen.
    »Hi, Nel! Wie geht es dir?«
    »Ehrlich gesagt, es ging mir schon mal besser. Ich hatte noch keine Gelegenheit, dich auf den neuesten Stand zu bringen, aber was ich über die Baupläne herausgefunden habe, würde dir die Haare zu Berge stehen lassen.«
    »Meine Haare stehen immer zu Berge.«
    »Das hier ist eine ernste Angelegenheit! Hör mir zu!«
    »Oh Scheiße!«, sagte Vivian einige Minuten und etliche Fragen später. »Was können wir tun?«
    »Nichts, bevor Abraham herausgefunden hat, wem dieses Stück Land gehört. Dann können wir uns einen Plan zurechtlegen. In der Zwischenzeit, dachte ich, könnten wir versuchen, die Hunstantons davon zu überzeugen, dass der neue, größere Plan – der, der auch das Land des Hospizes einschließt – eine ausgesprochen schlechte Idee wäre. Wir könnten bei Kerry Anne anfangen.« Nel klang nicht übermäßig begeistert. Ihre Gefühle für Kerry Anne schwankten zwischen Kühlheit und regelrechtem Hass. »Obwohl ich persönlich es lieber nicht tun würde.«
    »Aber welchen Sinn hätte es, mit Kerry Anne zu reden? Sie ist nicht der Eigentümer. Wir sollten mit Pierce reden.«
    »Viv! Mir ist gerade eine fantastische Idee gekommen!«
    »Was, du willst Pierce verführen und ihn dazu bringen, seine Träume von Habsucht aufzugeben?«
    »Nein, du wirst es tun!«
    »Nel ...«
    »Ach, komm schon, Viv. So abstoßend ist er nun auch wieder nicht, und es wäre für einen guten Zweck. Für dich wäre es ein Kinderspiel, ihn zu verführen.«
    »Jetzt hören Sie mir mal zu, Mrs Innes, die Zahl meiner Liebhaber mag zwar ein bisschen höher sein als die deiner, aber ich bin keine Schlampe. Wohlgemerkt, deine Zahl hat sich ja in letzter Zeit um einhundert Prozent erhöht, wie?«
    »Halt den Mund.«
    »Wie dem auch sei, es wäre vollkommen unmoralisch. Ich mag Sex, aber ich habe nicht die Absicht, ein Glück im trauten Heim zu zerstören.«
    »Nein«, sagte Nel begeistert. »Nicht ›ein‹ trautes Heim! Du würdest hunderte davon zerstören! Du könntest verhindern, dass sie jemals gebaut werden!«
    Vivian seufzte. »Sehr witzig. Außerdem finde ich deine Haltung zu resigniert. Wir wollen verhindern, dass überhaupt irgendetwas gebaut wird. Welchen Sinn hätte es da, die Hunstantons auf unsere Seite zu bringen?«
    »Ich könnte mich irren, aber ich denke, es wäre einfacher, gegen Pierce und Kerry Anne zu kämpfen, gegen Einzelpersonen, als gegen jemanden wie Freebody, der wahrscheinlich hunderte von ähnlichen Plänen durchgezogen hat.«
    »Das Ganze dreht sich doch nicht etwa um einen gewissen Anwalt, oder?«
    »Nein!«
    »Und hast du in letzter Zeit mal von einem gewissen Anwalt gehört?«
    »Wohl kaum! Wir sind gestern Abend erst ausgegangen. Ich werde ihm eine E-Mail an sein Büro schicken, um mich zu bedanken. Aber Simon hat mir heute Nachmittag Blumen gebracht?«
    »Wirklich? Weshalb hat er denn ein schlechtes Gewissen?«
    »Wegen gar nichts! Er hat gerade Dutzende von Telefongesprächen für mich geführt und mir die Ergebnisse vorbeigebracht!«
    Vivs Antwort war ein tiefer Seufzer. Sie war offensichtlich unbeeindruckt.

Kapitel 16
    I n der Woche darauf besuchte Nel eine Frau, die auffallend unschöne Taschen aus selbst gesponnener Wolle herstellte. Nel hatte beschlossen, die Dame nicht einmal in die Nähe ihres Marktes zu lassen, auch wenn sie die Vorschriften noch so gut erfüllen mochte. Auf der Rückfahrt kam sie in der Nähe des Pubs vorbei, in dem sie mit Jake gegessen hatte.
    Obwohl sie ihre ganze Zeit darauf verwandte, ihn sich aus dem Kopf zu schlagen, beschloss sie, sich einen kleinen, sentimentalen Abstecher zu gönnen. Womöglich waren es in den kommenden Jahren die kleinen Erinnerungen an ihre kurzen Begegnungen, die ihr über dunkle Tage und Nächte hinweghelfen würden.
    Direkt vor dem Restaurant war eine Baustelle, und während Nel an der vorübergehend installierten Ampel wartete, hatte sie reichlich Zeit, den Parkplatz zu inspizieren. Ihr fiel wieder ein, dass Jake eigens nach einer Stelle gesucht hatte, die es ihr ermöglichte, trockenen Fußes in das Restaurant zu gelangen. Wie aufmerksam von ihm.
    Dann sah sie

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