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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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nennen, den Fleur akzeptieren würde. »Ich glaube, dass Christopher, die Hunstantons und Gideon Soundso, wie immer er heißen mag, alle unter einer Decke stecken. Ich wette, sie wissen genau, wem dieses Stückchen Land gehört, und haben schon längst alles in trockenen Tüchern. Möchtest du Tee oder lieber ein Bier?«
    »Tee, bitte ...« Vivian brach ab, da es in diesem Moment an der Tür klingelte. »Erwartest du noch jemanden, Nel?«
    »Wenn das Jake ist«, sagte Nel ungehalten, während sie über die Hunde zur Tür stolperte und ihr Herz auf eine jämmerlich kindische Art und Weise hämmerte, »dann bringe ich ihn um.«
    »Warum sollte er es sein?«, rief Viv ihr nach. »Hast du Geheimnisse vor mir?«
    »Oh, hallo, Simon«, sagte Nel. »Waren wir verabredet? Hat Fleur vergessen, mir etwas auszurichten?« Sie wusste, dass das unfair war. Fleur vergaß niemals, etwas auszurichten. (Im Gegensatz zu ihren Brüdern, die das regelmäßig taten.)
    Simon schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin nur vorbeigekommen, um dir eine Liste von Bauern aus den Gelben Seiten zu geben, die vielleicht Interesse hätten, auf dem Markt zu verkaufen. Und derjenigen Landwirte, die ich noch nicht erreichen konnte. Und außerdem ...« Er hielt inne. »Ich dachte, das hier könnte dich interessieren.« Er wedelte mit einem Stück Papier herum. »Das habe ich aus dem Internet.«
    »Ich bin dir sehr dankbar für all die Kontakte, Simon. Das ist wirklich lieb von dir. Es muss dich Stunden gekostet haben. Aber komm doch rein.« Etliche Sekunden zu spät setzte sie ein herzliches Willkommenslächeln auf und kam sich abscheulich vor. Er hatte am Samstag so viel für sie erledigt, und jetzt wirkte sie nicht einmal dankbar, geschweige denn, dass sie sich so benahm. Und Simon wollte sie nur um ihrer selbst willen und verfolgte keine Hintergedanken bei seiner Werbung. »Viv ist hier. Wir essen gerade ein Balti und reden über das Hospiz.«
    Simon kam in die Küche. Obwohl er müde war, konnte er einen angewiderten Gesichtsausdruck nicht kaschieren, als er das Durcheinander von Aluminiumschalen, schmutzigen Tellern, Plastiktüten, aus denen fein gehackter Salat und Zwiebeln herausquollen, zerbrochenen Poppadoms und Bierdosen sah.
    »Hallo, Simon«, sagte Vivian. »Komm rein und hol dir einen Teller. Wir haben noch jede Menge übrig.«
    »Nein danke, ich habe schon gegessen. Ich bin nur schnell vorbeigekommen, um Nel das hier zu zeigen. Und du solltest es dir wohl auch ansehen.«
    Nel nahm das Blatt mit den Fingerspitzen entgegen, brachte es aber trotzdem fertig, Fettflecke darauf zu hinterlassen. »Setz dich doch, Simon«, forderte sie ihn auf.
    Es war die Kopie eines Artikels aus einer Lokalzeitung. Sie überflog den Text. Es ging um einen Gerichtsfall, in dem gegen einen Bauunternehmer und einen Rechtsanwalt verhandelt worden war. Die Anklage hatte auf illegalen Abriss eines großen Altersheimes gelautet. Der Abriss war erfolgt, damit eine Agentur dort bauen konnte. Die beiden Angeklagten waren freigesprochen worden. Nel konnte es nicht ertragen, jedes einzelne Wort zu lesen; die Quintessenz des Ganzen war schlimm genug. Jake Demerand wurde nicht namentlich genannt, aber es war ein Foto von ihm beim Verlassen des Gerichts abgebildet. Die Aufnahme war verschwommen, aber unverkennbar.
    »Lass mal sehen.« Vivian nahm ihr das Blatt ab. »Der Mann sieht aus wie Jake. Trotzdem. Sie haben ihn freigesprochen.«
    »Ich dachte nur, dass Nel einen Blick darauf werfen sollte«, meinte Simon. »Es könnte bei ihrer Antibaukampagne hilfreich sein.«
    »Es ist nicht nur Nels Kampagne, Simon. Der ganze Leitungsausschuss des Hospizes ist gegen die Bebauung«, stellte Vivian fest. »Wir sammeln den größten Teil unserer Spenden auf diesem Grundstück. Und wir brauchen Zugang zum Flussufer.«
    »Ich glaube, ich koche jetzt mal einen Tee«, sagte Nel, die von Jake und dem Hospiz ablenken wollte. »Habe ich euch das eigentlich erzählt? Ich habe neulich einen Koch für den Bauernmarkt kennen gelernt. Der Mann ist einfach göttlich und wie geschaffen für uns. Und obendrein ein großartiger Koch.«
    »Pass bloß auf, Simon«, meldete Fleur sich zu Wort. »Ich glaube, Mum hält möglicherweise Ausschau nach einem Lustknaben.«
    »Was für eine Vorstellung!«, rief Vivian. »Ein Mann, der gut im Bett ist und obendrein kochen kann! Eine bessere Kombination gibt es nicht.«
    Simon rutschte unbehaglich auf seinem Stuhl hin und her. Nel seufzte. Vivian war zu vulgär für

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