Geschenke aus dem Paradies
Mühe, wenn du es sofort tust.«
»Davon bin ich überzeugt. Aber ich würde es nicht sofort tun. Irgendetwas würde mich daran hindern. Und die Kinder würden die Mangos aufessen.«
»Die Freuden des Alleinlebens. Also, wir glauben zu wissen, dass zwischen Kerry Anne und Jake etwas Unziemliches läuft – höchst unmoralisch. Glauben wir nun auch, dass er in anderen Dingen ebenfalls unmoralisch ist?«
»Wir glauben es nicht, wir wissen es praktisch! Da wäre einmal dieses Ding, das Simon aus dem Internet gezogen hat. Wenn Jake heimlich für Gideon Freebody arbeitet, werden die Hunstantons kaum unparteiische Ratschläge von ihm bekommen!«
»Hast du den Artikel mitgebracht?«
»Nein, er hat Fettflecken abgekriegt, und ich musste ihn wegwerfen.«
Vivian kam mit ihrem eigenen Glas Saft an den Tisch und setzte sich. »Und wir denken, dass auch Chris Mowbray seine Finger im Spiel hat, was bedeutet, dass das Hospiz nur uns und Muriel zu seinem Schutz hat.«
»Sonst werden Chris und dieser andere Mann aus dem Ausschuss ihren Willen durchsetzen, das Gebäude des Hospizes wird abgerissen und an seiner Stelle Häuser gebaut werden.«
»Und ganz gleich, wie viel Geld wir dafür bekämen, es würde niemals genügen, um etwas Neues zu bauen, so ist es doch immer. Deshalb kann man alte Gebäude auch nie versichern. Der Saft ist wirklich köstlich«, fügte Nel hinzu. »Es würde helfen, wenn wir wüssten, was Abraham über das Testament in Erfahrung gebracht hat. Wenn wir mit Sicherheit wüssten, wem das Land gehört, wäre unsere Position viel stärker. Wahrscheinlich müssen wir einfach abwarten, bis er die Kopie des Testamentes bekommt.«
»Wie soll es dann weitergehen?«
»Nun, wenn ich Recht habe und Christopher unehrlich und hinterhältig ist, müssen wir uns überlegen, was er tun wird, und einen Plan bereit haben.«
»Die juristische Seite des Ganzen könnte ziemlich heikel sein. Ich nehme nicht an, dass wir Jake dazu bewegen könnten, uns zu helfen?«
»Wohl kaum! Nicht wenn wir mehr oder weniger wissen, dass er ein Betrüger ist.« Nel stützte die Ellbogen auf den Tisch und legte den Kopf auf die Hände.
Viv tätschelte ihre Schulter. »Oh, Schätzchen!«
»Nein, nein, ich komme schon klar. Ich denke nur gerade nach.« Sie hatte darüber nachgedacht, wie furchtbar schwer es war, sich zu konzentrieren, wenn man ein gebrochenes Herz hatte. Und wenn es vielleicht doch nicht direkt gebrochen war, so war ihres doch zumindest schwer in Mitleidenschaft gezogen.
»Ich glaube immer noch, dass du dich, was Jake betrifft, vielleicht irrst.«
»Viv, ich habe ihn gesehen ...«
»Du hast gesehen, wie Kerry Anne ihn geküsst hat. Es könnte ein ganz harmloses Küsschen auf die Wange gewesen sein. Heutzutage küsst doch jeder jeden.«
»Das brauchst du mir nicht zu erzählen«, sagte Nel, den Kopf und die Arme immer noch auf den Tisch gestützt. »Dieser verfluchte Mistelzweig!«
Vivian zuckte die Achseln. »Es war Weihnachten. Du hast ihm gefallen.«
»Das glaube ich nicht, Viv. Denk doch mal darüber nach. Warum sollte er ein Auge auf mich werfen? Warum hat er nicht einfach den Mistelzweig gekauft und ist wieder gegangen? Weil jemand ihm erzählt hatte, dass ich im Leitungsausschuss des Hospizes sitze. Man könnte ihm sogar gesteckt haben, dass ich einen gewissen Einfluss habe.« Sie hielt inne. »Lach nicht. Ich kenne wirklich eine Menge Leute, und solange wir keinen Direktor haben, ist das Hospiz in einer sehr verletzbaren Position. Wie geschaffen für jemanden, der dabei absahnen will.«
Vivian fuhr mit dem Finger an ihrem leeren Glas hinauf. »Ich sehe immer noch nicht ein, warum es sich lohnen würde, dich um deiner Beziehungen willen zu verführen, ganz egal, wie viele Leute du kennst. Außerdem, warum sollte Jake das tun? Er arbeitet für die Hunstantons.«
»Ja, aber wenn er und Gideon Freebody und Chris Mowbray und wer sonst noch darin verwickelt sein mögen, etwas Schreckliches im Schilde führen, wer könnte die Sache besser unter Dach und Fach bringen als Jake? Er sitzt genau an der richtigen Stelle, um die Hunstantons davon zu überzeugen, Gideon Freebody den Auftrag zu geben. Und wenn sie den Ausschuss brauchen, um das Grundstück des Hospizes zu kaufen, dann wäre er der ideale Mann, um mich dazu zu bringen, ihm aus der Hand zu fressen, mit mir zu schlafen und dafür zu sorgen, dass ich mich in ihn verliebe ...« Ein Schmerz, beinahe so scharf wie von einer richtigen Klinge, durchzuckte ihren
Weitere Kostenlose Bücher