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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Solarplexus. »... damit ich keinen Wind mache.«
    »Hast du dich denn in ihn verliebt, Nel?«, flüsterte Vivian.
    Nel biss sich auf die Lippen und nickte. »Sieht so aus. Ich weiß nicht, welche anderen Umstände solche Gefühle auslösen könnten.«
    »Man sollte glücklich sein, wenn man sich verliebt hat.«
    »Aber nicht in diesem Fall. Oh, am Anfang hat es mich glücklich gemacht, als meine einzige Sorge darin bestand, Simon nicht unglücklich zu machen, wobei ich zugeben muss, dass ich mir keine allzu großen Sorgen deswegen gemacht habe. Aber jetzt! Es tut weh, Viv! Ich weiß nicht, was ich mit mir anfangen soll, obwohl es hilft, wenn ich mich beschäftige. Ich kann an nichts anderes denken als an ihn. Ich hasse ihn, aber ich bekomme ihn einfach nicht aus dem Kopf. Es ist wie in einem Science-Fiction-Film aus den Fünfzigern.«
    »Was?«
    »Du weißt schon, wenn Aliens dein Gehirn übernehmen und du äußerlich genauso aussiehst wie immer, aber im Innern bist du nur noch Brei.«
    »Oh, Schätzchen!«
    »Aber zurück zu den nüchternen Tatsachen. Was machen wir jetzt?«
    »Also, im schlimmsten Fall hat Jake mit dir geschlafen, weil er etwas wollte. Dann wird er vielleicht dahinter kommen, dass er noch mit einer Menge anderer Leute wird schlafen müssen, einschließlich Muriel.«
    »Moment mal, mir ist gerade etwas eingefallen. Als ich mit Jake in dem Restaurant war, hat er angedeutet, dass ich mir das Testament einmal gründlich ansehen sollte. Was hat er damit bezweckt?«
    »Nel, Schätzchen, entscheide dich. Entweder ist er ein Erzschurke oder ein begehrenswerter Rechtsanwalt, aber er kann nicht beides sein.«
    »Warum nicht? Haufenweise Leute sind Doppelagenten.«
    »Nicht direkt haufenweise.« Viv sah ihre Freundin an, und als ihr klar wurde, dass Nel unter einem schwer wiegenden Versagen ihrer Logik litt, kam sie wieder zur Sache. »Wir müssen uns einen Plan zurechtlegen. In gewisser Hinsicht ist es gut, dass das alles jetzt passiert ist, wo wir so viel zu tun haben. Du hast keine Zeit für ein gebrochenes Herz.«
    »Ja, nur dass es sich so anfühlt wie damals, als ich Mark geheiratet habe.«
    »Ich bin nicht unbedingt begriffsstutzig, aber manchmal fällt es mir schwer, dir zu folgen, Nel.«
    Nel seufzte. »Ich habe damals dauernd gedacht, dass ich diesen ganzen Unsinn mit der Hochzeit nicht durchziehen würde, wenn Mark nicht wäre. Und dann dachte ich, wenn Mark nicht wäre, gäbe es ja ohnehin keine Hochzeit.«
    »Und was willst du damit sagen?«
    »Ach, ich weiß nicht. Mein Gehirn ist nur noch ein einziger Brei.« Sie runzelte die Stirn. »Mir ist gerade etwas eingefallen.«
    »Ist es gut?«
    »Beim Judo setzt man das Gewicht seines Gegners als Waffe gegen ihn ein.«
    »Und das ist inwiefern relevant?«
    »Wenn Chris Mowbray und Jake diesen Plan schon vor einer Ewigkeit ausgeheckt haben, dann muss Chris denken, ich hätte Einfluss im Hospiz.«
    »Um ehrlich zu sein, daran habe ich so meine Zweifel«, bemerkte Vivian vorsichtig.
    »Aber ich glaube nicht, dass es speziell um meinen Einfluss geht. Wahrscheinlich glaubt Chris, dass du ebenfalls Einfluss hast, aber wahrscheinlich sind sie zu dem Schluss gekommen, dass ich das einfachere Ziel wäre. Du hast offenkundig ein erfülltes und abwechslungsreiches Liebesleben. Im Gegensatz zu mir.«
    Vivian seufzte; sie überlegte eindeutig, ob sie ihren Standardvortrag darüber halten sollte, dass Nel eine sehr attraktive Frau sei, oder ob sie stattdessen betonen sollte, dass ihr Liebesleben in Wirklichkeit äußerst diskret vonstatten ging. »Ich wünschte, du hättest eine bessere Meinung von dir. Und ich mag zwar anderweitig reichlich Chancen haben, aber wenn Jake es bei mir versucht hätte, hätte ich ihm keinen Korb gegeben.«
    »Nein?«
    »Nein. Er ist sehr attraktiv. Wirklich sehr attraktiv.«
    »Dann meinst du also nicht, dass ich eine komplette Idiotin bin, weil ich mich von ihm habe verführen lassen?«
    »Nein! Aber wir müssen uns konzentrieren. Was denkst du, worin Christophers nächster Schritt bestehen könnte?«
    »Nun ja, er weiß, dass ich mir die Urkunden ansehen wollte, daher hat er vielleicht den Verdacht, ich könne mehr wissen, als ich sollte. Er hat mich ausgetrickst, aber ich nehme an, er wird eine Sitzung einberufen. Er wird sicher Nägel mit Köpfen machen wollen, bevor mir eine Möglichkeit einfällt, ihn aufzuhalten.«
    »Wir könnten selbst eine Sitzung einberufen. Ihm zuvorkommen und dem Ausschuss mitteilen, was wir wissen«,

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