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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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er ist Single, warum sollte er mich wollen?«
    »Mum! Das ist eine Milchmädchenrechnung! Du bist sehr attraktiv, du bist Witwe, warum sollte er dich nicht wollen?«
    »Schätzchen, es ist so lieb von dir, zu sagen, ich sei attraktiv. Aber das denkst du nur, weil ich deine Mutter bin und du mich lieb hast. Für den Rest der Welt bin ich einfach die übergewichtige Nel, der jeder Chic fehlt.«
    »Wenn Viv dich so reden hörte, würde sie die Wände hochgehen! Dir fehlt nicht jeder Chic – zumindest nicht, wenn ich in der Nähe bin, um dafür zu sorgen, und übergewichtig bist du auch nicht! Eine Menge Leute interessieren sich für dich!«
    »Eine Menge Leute sind sehr nett zu mir. Und warum sollten sie das auch nicht sein? Ich bin nett zu einer Menge Leuten, und wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus. Aber ich bin keine Sexbombe.«
    Fleur öffnete den Mund, um ihr zu widersprechen, schloss ihn dann aber wieder. Es war schwer, die eigene Mutter als geschlechtliches Wesen zu betrachten – schwerer wahrscheinlich, als es einem bei der eigenen Tochter fiel. »Für den richtigen Mann bist du es wahrscheinlich schon«, sagte sie nach einer kurzen Bedenkzeit.
    »Ja, wahrscheinlich. Aber wohl kaum für jemanden wie Jake, der jede Frau haben könnte.« Und der mich gehabt hat, fügte sie im Stillen hinzu, um sich zu quälen.
    »Also, ich muss jetzt los. Warum rufst du nicht Viv an und lädst sie auf eine Flasche Wein ein?«
    Trotz ihrer Verzweiflung musste Nel lachen. »Warum lasse ich es dir immer durchgehen, wenn du mir erzählst, wie ich mein Leben führen soll?«
    Fleur raffte ihre Schönheitsutensilien zusammen und stopfte sie in einen Beutel. »Weil ich ein eigenes Leben habe, deshalb.«
    »Willst du damit sagen, ich hätte keins?« Nel war entrüstet.
    »Du hast ein eigenes Leben, ja. Aber du brauchst ein Liebesleben. Sieh dir Viv an. Sie weiß wirklich, wie man sich amüsiert.«
    »Was wahrscheinlich bedeutet, dass sie keine Lust haben wird, auf eine Flasche Wein zu mir zu kommen.«
    »Nein, aber wenn du sie anrufen würdest, würde sie dir sagen, was für eine Idiotin du bist. Sie würde es als Notfall betrachten.« Fleur küsste Nel auf die Wange. »Bis dahin. Amüsier dich. Tu nichts, was ich nicht auch tun würde.«
    »Ha ha«, sagte Nel und machte sich daran, Socken auf den Wäscheständer über den Ofen zu hängen. Es schienen hunderte zu sein. Sie hatten alle so ziemlich dieselbe Farbe, aber wie es aussah, waren keine Paare dabei. Wie immer beschäftigte Nel das Rätsel, das besagte: Wenn eine Schublade voller schwarzer und weißer Socken ist, wie viele müsste man herausziehen, bevor man ein Paar zusammenbekäme? Die Antwort war drei, aber Nel wusste, dass es in ihrem Fall nicht funktionieren würde.
    Harry, der Besitzer von etwa der Hälfte der Socken, kam in die Küche.
    »Ich wasche sie normalerweise selbst«, sagte er. »Aber es schien mir sinnlos zu sein, wo ich doch übers Wochenende nach Hause wollte.«
    »Natürlich. Es ist ja so vernünftig, eine Tasche mit schmutziger Wäsche mit sich herumzutragen, wenn man mit dem Bus von Newcastle nach Hause fährt.«
    »Von mir sind nur ein paar Socken dabei, Ma, der Rest gehört Sam.«
    Nel seufzte. »Du weißt, dass es mir eigentlich nichts ausmacht. Es ist schön, dass ihr beide mal gleichzeitig zu Hause seid.«
    »In Bristol steigt eine Party, zu der wir wollen.«
    »Oh? Und ich dachte, ihr wäret hergekommen, um eure liebe Mutter zu besuchen.«
    »Das natürlich auch. Und um uns diesen neuen Kerl anzusehen. Sam hat mir von ihm erzählt.«
    »Das hat er getan? Nun, dann hat er sich geirrt. Es gibt keinen neuen Kerl.«
    »Ich selbst habe ja nichts gegen Simon. Ich meine, er wird niemals die Welt in Brand stecken, aber er ist in Ordnung.«
    »Aufregend genug für deine alte Mutter, meinst du.«
    »Nein, das meinte ich nicht!« Harry legte Nel einen Arm um die Schultern und drückte sie an sich. Sie hatte vergessen, wie kräftig und muskulös er neuerdings war. »Ich meinte, dass du, wenn du Simon heiraten willst, es einfach tun solltest. Wir können jetzt selbst auf uns aufpassen.«
    Nel setzte den Teekessel auf. »Nun, zum einen möchte ich Simon nicht heiraten, und zum anderen geht Fleur noch zur Schule. Sie kann nicht auf sich selbst aufpassen.« Nel war sich nicht ganz sicher, ob das der Wahrheit entsprach, aber sie hatte nicht die Absicht, Fleur jetzt schon auf die Welt loszulassen.
    »Also, was ist mit diesem neuen Kerl?«
    »Es gibt keinen

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