Geschenke aus dem Paradies
Hündchen gut?«
»Alles bestens. Sie hat sich mit den anderen auf dem Sofa zusammengerollt.«
»Schön. Jetzt muss ich aber Schluss machen. Der Schaum quillt mir sonst auf den Fußboden.«
Nel hängte seufzend ein. Es wäre nett, wenn jemand sie in ein schönes Hotel entführen würde, um sie zu verhätscheln und zu verwöhnen, nur ein einziges Mal. Dann dachte sie – unausweichlich, da ihre Gedanken immer wieder zu dem einen Punkt zurückkehrten – daran, was sie und ihr imaginärer Verwöhner in einem Doppelbett mit sehr feinen Baumwolllaken tun konnten. Das Problem war, dass es sich um eine äußerst präzise Fantasie handelte. Sie wusste genau, mit wem sie dieses Hotelzimmer teilen wollte.
Das Ende des Monats März rückte in erschreckende Nähe, und es schneite, als Abraham Nel anrief.
»Alles in Ordnung, Mädel?«, fragte er sie.
Sofort fühlte sie sich besser. »Mehr oder weniger. Aber ich habe nicht annähernd genug Parzellen verkauft.«
»Ich rufe nur an, um zu fragen, ob Sie ein bisschen Dampf für das Hospizfest gebrauchen können.«
»Wie meinen Sie das?«
»Ich habe ein paar Freunde, die Dampfmaschinen besitzen, Orgeln und dergleichen, und nachdem ich ihnen die ganze Geschichte erzählt hatte, haben sie sich erboten, vorbeizukommen. Sie werden Geld sammeln und davon eine Parzelle kaufen. Sie würde der Alten Dampfergesellschaft gehören.«
»Das klingt wunderbar! Wir hatten früher immer Dampfboote da, aber keine Dampfmaschinen zu Land. Sie nehmen eine Menge Platz weg?«
»Ziemlich, ja.«
Nel sortierte im Geiste den Bauernmarkt um, der ebenfalls eine Parzelle kaufen würde. »Das wäre zauberhaft! Sagen Sie ihnen: ›Ja bitte‹.«
»Aber wir werden ein Bierzelt brauchen. Glauben Sie, dass Sie das organisieren könnten?«
Nel notierte »Bierzelt« auf ihrer Liste und war ein wenig verzagt, als sie an die Lizenzen und all den Papierkram dachte, die mit öffentlichem Alkoholausschank einhergingen.
»Vorzugsweise echtes Ale.«
»Echtes Ale.«
»Wir werden uns großartig amüsieren.«
»Ja. Wenn das Wetter aufklart.«
»Er kommt wie ein Löwe und geht wie ein Lamm, so sagt man doch vom März.«
»Ich erinnere mich nicht daran, dass das Wetter vor dem fünfzehnten jemals so schlecht gewesen wäre. Aber diesmal trifft das Sprichwort wohl zu. Oh, Abraham, wenn das Wetter scheußlich ist, wird niemand kommen! Ich muss noch fünfundzwanzig Parzellen verkaufen!«
Er sagte nur: »So viele? Oje.«
»Hast du den Wetterbericht gehört? Ab Mittag ist Sturm mit Gewittern gemeldet!«, sagte Sam, als Nel in die Küche kam.
»Oh Gott.«
»April, April!«
»Hast du mir einen Schrecken eingejagt!« Sie lächelte und zog ihn an sich. Sie und Mark hatten einander immer in den April geschickt, und jetzt war Sam in die Fußstapfen seines Vaters getreten. »Ich weiß es wirklich zu schätzen, dass du für das Fest hergekommen bist. Es wird wahrscheinlich ein absolutes Fiasko werden.«
Sam zuckte die Achseln. »Fest oder Fiasko, klingt beides nett. Und die Sonne scheint, sieh nur!«
»Ja, aber wenn es um sieben schön ist, bedeutet das, dass es um elf regnen wird.« So sehr Nel sich auf das Fest gefreut hatte, blieb die niederschmetternde Tatsache, dass der 1. April gekommen war, ohne dass sie alle Parzellen verkauft hatten. Aber sie beschloss, im Augenblick nicht daran zu denken – jetzt konnte sie dem Hospiz nur noch helfen, indem sie dafür sorgte, dass das Fest ein Erfolg wurde.
Ihr Pessimismus, was das Wetter betraf, ließ Sam völlig ungerührt. »Unsinn. Du solltest nicht so viel auf dieses Altweibergeschwätz geben. Also, was soll ich jetzt tun? Ich bin von London hergekommen, ich bin früh aufgestanden ...«
»Es ist halb elf, das ist nun wirklich nicht früh.«
»Ich bin Student. Und halb elf ist früh. Also, ich stehe dir zur Verfügung.«
»Ich möchte, dass du mit dem Fahrrad runter zu Paradise Fields fährst und nachsiehst, ob alles in Ordnung ist. Die Alten Dampfer sind gestern schon angekommen, aber das Bierzelt konnte erst heute geliefert werden. Dadurch kommen wir schrecklich in Verzug.«
»Warum soll ich mit dem Rad fahren? Kann ich nicht den Wagen nehmen?«
»Nein! Den brauche ich. Ich muss noch die Fahne von Muriel abholen und aufstellen. Sie ist wunderschön, ein richtiges Kunstwerk. Wenn wir damit fertig sind, kommt sie in das hiesige Museum.«
»Warum kann Muriel die Fahne nicht aufstellen?«
»Weil sie fast achtzig ist, zwei Plastikhüften hat und keine lange
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