Geschenke aus dem Paradies
Herr von und zu bei den Marinepfadfindern war und sich gerne als Marinemann sieht. Es war als freundliche Geste gedacht, aber der Mistkerl hat sich bereits verzogen.«
»Warum haben Sie das Fest von ihm eröffnen lassen?«, fragte Kerry Anne. »Er ist so ...« Sie suchte nach dem richtigen Wort. »Igitt! Er mag zwar wissen, wie man Geld verdient, aber davon abgesehen ...«
»Ich dachte, Sie mögen ihn!«, erwiderte Nel. »Als ich neulich bei ihm zu Hause war, haben Sie ihn angerufen und zum Abendessen eingeladen!«
Kerry Anne schauderte. »Das war Pierce’ Idee, um ihn besser kennen zu lernen. Aber nachdem ich Pierce erzählt habe, dass Chris mir den Po getätschelt hat, hat er die Sache nicht weiter verfolgt.«
Leicht verwirrt ob der Frage, ob es Kerry Annes Po war, der nicht verfolgt wurde, oder ihre Bekanntschaft mit Chris Mowbray, wechselte Nel das Thema.
»Also, was habt ihr Neues im Programm?«
»Ein Körperpeeling«, antwortete Kerry Anne und förderte ein Säckchen zu Tage.
»Brauner Zucker und Mandelöl«, erklärte Sacha. »Nicht so rau wie Salz. Es reibt alle toten Hautschüppchen weg und macht deine Haut weich und glänzend.«
»Klingt schön. Kann ich eins kaufen?«
»Du bekommst eins geschenkt. Das ist das Mindeste, was ich tun kann«, sagte Sacha. »Du kannst dir gar nicht vorstellen, was es für mein Geschäft bedeutet, dass du mir Kerry Anne gebracht hast.«
»Wir verkaufen jetzt sogar nach Kalifornien«, meldete Kerry Anne sich zu Wort. »Nur über persönliche Empfehlung, bis wir unsere neuen Produktionsräume beziehen können.«
»Und wo wären die?«
»Oh, ein bisschen weiter weg«, meinte Sacha. »Wir haben uns für etwas ziemlich Großes entschieden.«
»Das freut mich«, sagte Nel, obwohl sie sich ein wenig im Stich gelassen fühlte. »Werdet ihr denn trotzdem noch zu den Märkten kommen?«
»Auf jeden Fall«, sagte Sacha.
Kerry Anne sah sie an. »Wenn wir jemanden bekommen können, der für uns verkauft. Aber im Grunde spielen die Märkte für unsere Verkaufszahlen kaum eine Rolle. Sobald das Wellnesshotel in Betrieb ist, werden wir die meisten unserer Produkte dort verwenden.«
»Die Leute auf dem Markt waren meine ersten treuen Kunden«, sagte Sacha entschieden. »Ich werde sie nicht im Stich lassen.«
Kerry Anne zuckte die Achseln. »Nun, vielleicht so lange, bis die Sachen an anderer Stelle im Ort zu haben sind.«
Nel ging weiter. Sie hatte schon genug Konflikte in ihrem eigenen Leben, ohne sich auch noch in die Schwierigkeiten anderer Leute einzumischen. Aber sie freute sich wirklich, dass die Dinge sich für Sacha so gut entwickelten.
»Hi, Mum!« Es war Fleur.
»Hallo, Liebes. Brauchst du noch Geld?«
»Nein! Ich wollte dich nur fragen, ob du irgendwelches Schminkzeug in deiner Handtasche hast.«
»Nur das Übliche. Ein paar Zentimeter Kholstift, ein Pröbchen Grundierung, eine vertrocknete Mascara. Oh, und einen Lippenstift. Ich kann ihn dir leihen, wenn du willst. Hast du vor, Jamie den Laufpass zu geben und dir Ben zu angeln?«
Fleur verdrehte die Augen. »Er ist ziemlich attraktiv. Ich habe ihm an seinem Stand geholfen.«
»Er ist nett, nicht wahr?«
»Super. Aber ich dachte, ich sollte mal nachsehen, wie du zurechtkommst.«
»Indem du überprüfst, welche Kosmetik ich dabeihabe? Die Mascara kannst du haben, aber spuck nicht auf das Bürstchen.«
»Als würde ich so etwas jemals tun! Ich laufe nur schnell mal rüber zu Sacha, um etwas zu holen. Bin gleich wieder da.«
Nel ging weiter. Sie kostete und kaufte eindeutig mehr Käse, als ihre Familie wahrscheinlich essen würde. Dann deckte sie sich mit Chutney ein, das in ihrem Haus kaum je auf den Tisch kam, und schließlich ergatterte sie noch ein Glas Zitronenmarmelade, die sie liebte. Mittlerweile war ihre Tragetasche ziemlich schwer. Sie brachte sie zu Vivs Stand.
»Du hast doch nichts dagegen, wenn ich die Tasche bei dir abstelle, oder? Das Ding ist so schwer, dass ich meine Finger kaum noch fühlen kann.«
»Du solltest bei Ewan einen Korb kaufen«, meinte Viv. »Die sind entzückend. Ich will einen von den flachen, quadratischen mit Kieselsteinen füllen und ihn neben den Kamin stellen.«
»Klingt sehr geschmackvoll und künstlerisch«, sagte Nel, die aus Erfahrung wusste, dass Vivs Geschmack immer ausgezeichnet war, auch wenn sie sich fragte, warum jemand am Kamin Kieselsteine aufbewahren wollte. »Also, darf ich die Tasche hier lassen?«
Nel und Viv spekulierten gerade darüber, wie das
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