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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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lernen können und ...« Er zögerte, seine Atmung ging plötzlich ein wenig unregelmäßig, dann schluckte er. »... und so weiter«, beendete er seinen Satz schließlich.
    Nels Herz hämmerte so heftig, dass sie glaubte, man müsse es durch ihre Wachsjacke hindurch sehen können. »Ich kann nicht, Jake, du verstehst das nicht.«
    »Dann erklär es mir. Aber lass uns zuerst von hier verschwinden, bevor irgendjemand herkommt und dich etwas fragt.«
    Sie saß schweigend da, während Jake den Jeep vom Parkplatz fuhr und von dort aus auf die Straße. Dann sagte sie: »Das ist nicht der Wagen, den du vorher hattest. Gehört er dir?«
    »Ja. Ich dachte, dieser eignet sich ein wenig besser für das Leben auf dem Land.«
    »Aber du weißt, wie man diese Wagen in der Stadt nennt: Chelsea-Trecker.«
    »Ich habe nicht die Absicht, oft in der Stadt zu sein. Obwohl ich meine Wohnung dort behalten werde.«
    Bei der Erwähnung seiner Wohnung stockte Nel der Atem. Sie musste sich unbedingt zusammenreißen. Sie durchwühlte ihre Handtasche und fand Sachas beruhigendes Öl.
    »Was ist das?«, fragte er.
    »Es ist sehr wohltuend. Verhindert garantiert Stress beim Fahren und Prüfungsangst.«
    »Und an welchem von beiden leidest du?«
    »An beidem.«
    Er lachte. Obwohl es gar nicht zum Lachen war. Nel meinte es vollkommen ernst.
    »Ehrlich, Jake. Ein Scherz ist ein Scherz, aber bitte, bring mich jetzt nach Hause. Ich habe noch Unmengen Papierkram, den ich für das Fest erledigen muss. Außerdem muss ich den Leuten, die eine Parzelle von unserem Land gekauft haben, ihr Geld zurückgeben.«
    »Nein, das musst du nicht.«
    »Natürlich muss ich das! Ich kann es nicht einfach behalten! Sie werden ihre Parzellen nicht bekommen, und sie haben immerhin dafür bezahlt. Sie müssen ihr Geld zurückkriegen. Für einige Leute war es nämlich ziemlich hart, fünfzig Pfund lockerzumachen, obwohl ich nicht annehme, dass du dir das vorstellen kannst.«
    »Du gehst hier von mehreren unbewiesenen Behauptungen aus. Welche soll ich zuerst widerlegen?«
    Nel stützte sich auf das Armaturenbrett. »Ehrlich, Jake, wenn du nicht hier abbiegst, landest du auf der Autobahn, bevor du recht weißt, wie dir geschehen ist. Bring mich nach Hause!«
    »Nein! Ich will auf die Autobahn, und ich bringe dich nicht nach Hause. Jedenfalls jetzt noch nicht.«
    Nel sah hilflos zu, wie sie die Stelle erreichten, ab der es keine Umkehr mehr gab und sie unausweichlich in Richtung Cornwall fahren mussten. »Bitte, Jake! Ich habe rein gar nichts dabei!«
    »Sieh mal auf die Rückbank.«
    Nel sah auf die Rückbank und erkannte eine vertraute Tasche, die immer noch dick verkrustet von Morast aus Glastonbury war. »Oh, mein Gott.«
    »Fleur hat die Tasche gepackt, und Viv hat ihr erklärt, was hineingehört.«
    Nel schloss die Augen und zuckte zusammen. Fleur wusste vielleicht nicht, dass in Nels Kleiderschrank Sachen hingen, in die sie nicht hineinpasste, die sie aber rein zur Anregung dort hängen ließ. »Wenn Fleur meine Tasche gepackt hat, warum wollte sie dann wissen, ob ich Kosmetik bei mir habe?«
    »Sie hat deinen Kulturbeutel vergessen. Das hat sie mir beim Fußballturnier gesagt. Aber sie meinte, das könnte sie noch regeln.«
    Das erklärte das Reisekosmetikpäckchen von Sacha. »Nun, zu deiner Information, ich habe nur sehr wenig Make-up bei mir. Und wahrscheinlich auch keine Zahnbürste.«
    »Wir fahren in ein sehr gutes Hotel. Dort werden wir alles bekommen, was wir brauchen.«
    »Hatte Viv irgendetwas mit dieser Sache zu tun?« Nel wurde langsam wütend. Ihre ganze Familie und ihre Freunde, gerade die Menschen, die zu ihrem Schutz hätten herbeieilen sollen, schienen mit dem Mann unter einer Decke zu stecken, dem sie für immer abgeschworen hatte.
    »Sie hat mir lediglich bestätigt, dass es dir gefallen würde, wenn man dich in ein gutes Hotel brächte, um dich ein paar Tage zu verwöhnen.«
    »Nun, da irrt sie sich! Es wird mir überhaupt nicht gefallen!«
    »Sie hat mir gesagt, du hättest ihr gesagt, dass es dir Spaß machen würde.«
    »Das ist doch idiotisch! Natürlich würde es mir gefallen, wenn ich Zeit hätte, darüber nachzudenken, vernünftig zu packen und dafür zu sorgen, dass ich etwas halbwegs Anständiges zum Anziehen dabeihabe – aber nicht, wenn ich in Marcs alter Jacke und Gummistiefeln in dem Hotel auftauchen muss!«
    Jake sah sie einen Moment lang an und lachte. »Mir ist durchaus klar, dass eine kleine Vorankündigung hilfreich gewesen

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