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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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schon sein?
    Überhaupt nicht schwierig, wäre sie zwanzig oder dreißig gewesen. Die Tatsache, dass sie die vierzig inzwischen eindeutig von hinten sah, machte das Ganze ein klein wenig schlimmer. Genau genommen machte es die Sache fast unmöglich.
    Sie blickte in den Spiegel und machte eine kurze Bestandsaufnahme der Falten um ihre Augen. Sie hatte, stellte sie fest, nicht nur Krähenfüße, sondern ein ganzes Krähennest im Gesicht – zum Teufel mit Lachfältchen. Sie war zu alt für diese Geschichte, das war das Problem.
    Ihre Gedanken kehrten zu einem der Gespräche zurück, die sie mit Viv und Fleur geführt hatte. Es drehte sich um die Frage, ob man seine Kleider vor einem Mann ausziehen mochte, den man nicht kannte. Es war in Ordnung, wenn man einen glatten, schlanken, sonnengebräunten Körper hatte, aber Nel hatte Schwangerschaftsstreifen und Cellulitis und, da sie nichts von diesem Wochenende gewusst hatte, behaarte Beine. Nicht sehr behaart, zugegeben, da sie sie seit Jahren mit Wachs behandelte und eine Menge Haare darüber den Kampf aufgegeben hatten, aber ihre Beine waren auch nicht schlank und glatt. Ein Teil von ihr verfluchte Fleur und Viv dafür, dass sie sich mit Jake gegen sie verschworen hatten. War den beiden denn nicht klar, dass sie so etwas nicht tun wollte, ohne vorher zur Kosmetikerin zu gehen, sich ein gründliches Körperpeeling zu gönnen und vielleicht obendrein ein wenig Bräune aus der Tube?
    Um ein Haar hätte sie laut gestöhnt. Vivian und Fleur würden ihre Sorgen nicht verstehen. Sie hatten weibliches Selbstbewusstsein. Sie sahen blendend aus, und sie wussten es. Und obwohl Nel klar war, dass sie eine ganze Menge Verehrer hatte, wie ihre Mutter sie genannt hätte, handelte es sich doch größtenteils um Männer, die ihrem Ego nicht gerade schmeichelten. Das tat nur Jake, aber selbst jetzt tat er es nicht ausreichend, um sie glauben zu machen, sie sei eine attraktive, erotische Frau, die das Recht auf einen attraktiven, erotischen Mann hatte.
    Sie zupfte ein letztes Mal verzweifelt an ihren Haaren herum und zwang sich, den hell erleuchteten, sicheren Hafen der Damentoilette zu verlassen. Jake wollte sie, sie gefiel ihm, und er hatte eine Menge Mühe auf sich genommen, um sie zu entführen: Sie musste also irgendetwas Begehrenswertes an sich haben. Sie drückte die Schultern zurück und ging in den Laden, um nach ihm zu suchen.
    »Du hast aber lange gebraucht. Ich dachte schon, du wärest mir entwischt.« Er küsste sie auf die Wange. Sie wurde so ziemlich jeden Tag von irgendjemandem auf die Wange geküsst, aber jetzt schien es ihr die sanfteste Zärtlichkeit zu sein, die sie je empfangen hatte.
    »Nun ja, ich habe mein Glück bei den Lastwagenfahrern versucht, aber ohne Erfolg. Sie meinten, mit den schwarzen Schuhen zu der Hose und den Strumpfhosen sähe ich aus wie ein Landmädel. Und die Gummistiefel sind zwar originell, aber es ist die falsche Art von Originalität.«
    Er grinste. »Wollen wir weiter?« Er nahm ihre Hand und führte sie zurück zum Wagen. Wir müssen aussehen wie ein Liebespaar, dachte sie. Ich wüsste nur gern, ob wir auch eins sind?
    »Du bist so still. Du hast seit Stunden kein Wort mehr gesagt.« Sie waren mit einer Geschwindigkeit über die Autobahn gedonnert, die eigentlich hätte beängstigend sein müssen, es aber irgendwie nicht war. Jetzt fuhren sie über schmale Straßen mit hohen Böschungen, die alle gleich aussahen. Sie waren übersät mit Schlüsselblumen, die im Abendlicht gerade noch zu erkennen waren.
    »Oh, hm, ich bin müde, außerdem genieße ich die Aussicht. Es ist so wunderschön hier. Besonders liebe ich den Augenblick, wenn man sieht, dass die Erde diesen dunkelroten Ton angenommen hat, und daran denkt, dass darauf Gras wächst, von dem die Kühe sich ernähren, die all diese herrliche Schlagsahne produzieren ...«
    »Und jetzt redest du wirres Zeug. Bist du nervös?«
    Sie stieß einen langen, bebenden Seufzer aus. Es hatte keinen Sinn, es zu leugnen. »Die Sache ist die, Jake, obwohl das Ganze eine wirklich entzückende Idee ist – eine unheimlich entzückende Idee –, bin ich doch ein bisschen – nun ...«
    »Nervös?«
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Um brutal ehrlich zu sein ...«
    Schließlich war ja auch das »warum« ziemlich brutal gewesen. Er hätte einfach sagen sollen: Keine Sorge, ich werde dich zu nichts zwingen, bei dem dir nicht wohl ist.
    »Es geht um diese ganze Auszieherei.«
    »Oh?« Er klang höflich, aber ungläubig,

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