Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
Vom Netzwerk:
schon entschieden?«
    »Nein. Das hängt von verschiedenen Dingen ab.«
    Nel brachte es fertig, nicht zu fragen, ob Kerry Anne eins dieser Dinge war. Wenn ja, würde er es wohl kaum zugeben. Schließlich war Kerry Anne mit einem seiner Mandanten verheiratet. Sie seufzte und wies sich im Geiste zurecht, dass sie gleichzeitig altmodisch und eifersüchtig war.
    »Ich habe meine Schulferien in diesem Teil der Welt verbracht, und der Freund, bei dem ich sie verbracht habe, wohnt immer noch dort«, fuhr Jake fort. »Er war der Mann, mit dem ich Squash gespielt habe, als Sie mich das erste Mal gesehen haben.«
    »Oh?«
    »Ja. Da wären wir.«
    Nel stellte den Kragen ihres Mantels auf und versuchte, angemessen cool auszusehen – kein leichtes Unterfangen, wenn man in mehrere Kilo Wolle gehüllt war. Sie ließ Jake den Taxifahrer bezahlen, hielt aber ihr Portemonnaie bereit, um für sie beide den Eintritt ins Chill zu bezahlen.
    Der Rausschmeißer musterte sie, sagte aber nichts, obwohl Nel das Gefühl hatte, dass der Mann sich gewiss fragte, warum sie dort waren. Ohne Jake wäre es eine Million Mal schlimmer gewesen, das wusste sie. Tatsächlich hätte man sie vielleicht nicht einmal hineingelassen. Da sie wusste, dass sie, wenn sie erst einmal in der Disko waren, nicht mehr mit ihm würde reden können, legte Nel ihm eine Hand auf den Arm. »Ich bin Ihnen wirklich dankbar, dass Sie mitgekommen sind. Ohne Sie hätten sie mich vielleicht gar nicht hineingelassen.«
    »Kein Problem. Lassen Sie uns Ihren Mantel an der Garderobe abgeben, und dann stürzen wir uns ins Getümmel.«
    Nel hatte befürchtet, Fleur könnte sie entdecken und furchtbar wütend werden. Jetzt, da sie endlich in der Disko war, wurde ihr klar, dass es höchst schwierig werden würde, Fleur zu entdecken, selbst wenn sie aufmerksam nach ihr Ausschau hielt. Und wenn es ihr tatsächlich gelang, sie inmitten der anderen blonden Mädchen mit schwarzen Hosen und Spaghettiträgertops zu erkennen, würde sie wissen, ob sie Drogen nahm? Ihr ganzer Plan erschien ihr plötzlich unglaublich dürftig. Was hatte sie sich nur dabei gedacht?
    »Etwas zu trinken?«, brüllte Jake sie an, um die Musik zu übertönen.
    Nel nickte. »Mineralwasser, bitte!«
    Während sie allein war, inspizierte sie die Menge und lauschte auf die Musik. Niemand nahm Notiz von ihr, stellte sie fest, und langsam entspannte sie sich ein wenig. Auch die Musik gefiel ihr ganz gut, aber andererseits hatte ihr Fleurs Musik immer besser gefallen als das, was aus den Zimmern der Jungen kam. Die Musik ihrer Söhne hatte keine Texte, keine Melodie und viel zu viel Elektronik für ihren Geschmack, und Fleurs Musik war zu »konventionell« für die beiden Jungen.
    Als Jake zurückkam, drückte er ihr ein Glas in die Hand. Nel lächelte zum Dank und nahm einen Schluck davon. Es war schon seltsam, mit Jake in einer Disko zu sein, mit eben dem Mann, der für sie bis vor kurzem der Mann gewesen war, der sie unter dem Mistelzweig geküsst hatte. Und danach hatte er sich in den leibhaftigen Teufel verwandelt, der dem Hospiz praktisch im Alleingang Paradise Fields raubte.
    »Das ist kein Wasser!«
    »Nein, es ist ein Wodka Tonic. Ich dachte, Sie brauchen ein bisschen Zivilcourage.«
    »Aber ich wollte Wasser haben!«
    »Das können Sie beim nächsten Mal bekommen.«
    »Nächstes Mal hole ich die Drinks!«
    Jake lächelte. »Trinken Sie aus, dann können wir tanzen.«
    Nel konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Sie wollte tanzen, sie tanzte gern. Einer von Marcs wenigen Fehlern war seine Tanzfaulheit gewesen, und wenn er es doch einmal tat, dann nur mit äußerstem Widerstreben – und sehr schlecht.
    Nel verlor schnell ihre Hemmungen und war ganz auf die Musik konzentriert, als Jake ihr eine Hand auf die Schulter legte und in eine Ecke des Raums deutete. Es war Fleur. Sie war mit einem hoch gewachsenen, jungen Mann zusammen, der gleichzeitig attraktiv und wohlhabend aussah, aber nicht bedeutend älter als Fleur.
    Jake zog Nel an sich und sagte ihr ins Ohr: »Was wollen Sie jetzt tun?«
    Nel drehte sich um, und Jake beugte sich vor, um sie besser verstehen zu können. »Ich will sie einfach nur beobachten und feststellen, ob jemand versucht, ihr etwas zu geben, oder ob Geld den Besitzer wechselt.«
    »Ich bezweifle, dass das hier auf der Tanzfläche passieren würde«, bemerkte Jake.
    »Ich werde es wissen, wenn sie etwas Merkwürdiges tut. Zumindest hoffe ich, dass ich es wissen werde!«
    Jake nahm Nel in die

Weitere Kostenlose Bücher