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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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Arme. »Es wird leichter für Sie sein, Fleur auszuspionieren, wenn Sie nicht auf und ab hüpfen. Und auf diese Weise verringert sich das Risiko, dass sie Sie entdecken wird.«
    »Sie wollen doch damit nicht etwa andeuten, dass ich Aufmerksamkeit errege, wenn ich tanze, oder?« Sie versuchte, sich von ihm zu lösen, aber er ließ sie nicht los. In jedem Fall war es einfacher zu reden, wenn sie einander nah waren.
    »Ihre Art zu tanzen ist sehr originell«, sagte er.
    Nel stöhnte und überließ sich Jakes Führung.
    Es war wirklich sehr angenehm, mit Jake zu tanzen, dachte sie. Wenn sie nicht die ganze Zeit über Fleur hätte beobachten müssen, hätte sie die Augen schließen und sich ganz zufrieden der Musik überlassen können. Er roch wunderbar. Sein Rasierwasser war nicht zu durchdringend, aber es war offensichtlich etwas sehr Teures. Und seine Anzugjacke fühlte sich sehr weich an. Wahrscheinlich Kaschmir, befand sie. Er hatte seine Krawatte abgenommen, und in den violetten Lichtstrahlen, die ein Zickzackmuster über den Boden huschen ließen, wirkte sein Hemd bläulich.
    Sie konnte natürlich nicht erkennen, ob es ihm genauso viel Spaß machte, sie in den Armen zu halten, aber sie hatte doch den Eindruck, dass er hie und da mit den Lippen ihr Haar berührte, obwohl das natürlich Einbildung sein konnte. Aber als er ihr durchs Haar strich, wusste sie, dass ihre Fantasie ihr keinen Streich gespielt hatte. Und das Gefühl gefiel ihr sehr viel besser, als sie zugegeben hätte. In dem Bemühen, sich von dem Gefühl seiner Berührung auf ihrem Hals abzulenken, überlegte sie, ob sie wohl deshalb so viel an ihrem Haar herumzupfte, weil ihr Marcs Liebkosungen fehlten. Simon berührte niemals ihr Haar – wahrscheinlich weil er es am liebsten ordentlich hatte, etwas, das praktisch nie vorkam.
    Aus ihrer nicht gerade standortfesten Perspektive betrachtet, schien Fleur sich vollkommen normal zu benehmen. Sie trank etwas aus einer Flasche, und es sah so aus, als tanze sie mit einer Menge Leuten gleichzeitig, aber das war in Ordnung.
    Nel taten langsam die Füße weh, auf eine Art und Weise, wie ihr das seit ihrem letzten Besuch in einer Disko nicht mehr passiert war. Jake langweilte sich wahrscheinlich zu Tode. Sie wollte seinen Kopf zu sich hinunterziehen, damit sie mit ihm sprechen konnte. Für den Bruchteil einer Sekunde sah es so aus, als würde er sie küssen. Aber dann bot er ihr sein Ohr dar, nur wenige Zentimeter von ihrem Mund entfernt.
    »Ich denke, ich habe genug gesehen. Wollen wir gehen?«
    »Wenn Sie möchten. Es ist ein bisschen laut hier.«
    »Und ich glaube nicht, dass Fleur noch irgendetwas besonders Aufschlussreiches tun wird.«
    »Dann lassen Sie uns von hier verschwinden.«
    Er bahnte ihnen einen Weg durch die Menge – gerade noch rechtzeitig, wie sie feststellte. In dem Moment, als sie gingen, drehte Nel sich zu einem letzten Blick in Fleurs Richtung um und sah ihre Tochter die Stirn runzeln, als habe sie ihre Mutter erkannt. Ich werde lügen müssen, dachte sie. Ich werde erzählen, ich sei in der Stadt gewesen, hätte mit Freunden – einem Freund – zu Abend gegessen, und dann hatten wir noch Lust, irgendwo tanzen zu gehen. Ich werde sagen, dass ich sie überhaupt nicht gesehen habe, denn sonst wäre ich natürlich rübergekommen und hätte Hallo gesagt.
    »Schnell!«, murmelte Nel leise, da das Mädchen an der Garderobe eine Ewigkeit brauchte, um ihren Mantel zu finden. »Ich bin mir sicher, dass Fleur mich entdeckt hat«, sagte sie zu Jake. »Vielleicht hat sie mich nicht mit absoluter Sicherheit erkannt, aber ich möchte wirklich nicht, dass sie mir folgt. Das ist nicht der richtige Ort für eine Auseinandersetzung.«
    »Nun, freut mich, dass Sie endlich dahintergekommen sind«, bemerkte Jake und legte eine Zweipfundmünze in den Unterteller, während das Mädchen an der Garderobe Nels Mantel brachte.
    »Wie meinen Sie das?« Nels Stimme schien eine Oktave höher zu sein als gewöhnlich und klang sehr schrill.
    »Kommen Sie. Gehen wir nach Hause.«

Kapitel 7
    O kay, ich fahre zur Paddington Station rüber«, sagte Nel, als das Taxi vorfuhr. »Kann ich Sie mitnehmen?«
    Jake brummte etwas Unverständliches und öffnete die Tür; Nel stieg ein. Dann nannte er dem Fahrer eine Adresse.
    »Aber ich will zur Paddington Station! Um einen Zug zu erwischen!«
    »Ich kenne den Fahrplan auswendig, und ich kann Ihnen versichern, dass um halb eins am Morgen kein Zug mehr fährt.«
    »Nun, dann kann ich

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