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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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nicht einfach auseinander reißen?«
    »So viele Anzüge habe ich auch wieder nicht, und das hier ist nicht schwierig.«
    Das Gefühl von Haut auf Haut war Ekstase pur. Es war so lange her, seit Nel diese Elektrizität gespürt hatte. Sie ließ sich auf den Rücken sinken, und er legte sich über sie. Einen Moment lang drückte sein Gewicht sie in das Polster, dann rollte er auf die Seite und zog sie über sich. Sie hielt kurz inne, bevor sie sich aufrichtete und seinem Körper jene Aufmerksamkeit widmete, die er ihrer Meinung nach verdient hatte. Sie wollte seinen Körper mit den Fingern lesen, jede Wölbung untersuchen und jede Vertiefung kennen lernen. Ihr Gedächtnis mochte die Freuden und die Schönheit eines Männerkörpers vergessen haben, aber ihre Sinne hatten es nicht getan. Als sie jeden seidigen Zentimeter seiner Brust erforscht hatte, wiederholte sie die Bewegungen ihrer Finger mit dem Mund. Sie nahm seine Brustwarzen sanft zwischen die Zähne und spürte sofort, wie sie reagierten. Er stöhnte leise, und sie widmete sich seinen Brusthaaren, indem sie mit den Lippen daran zupfte. Er stieß einen tiefen Seufzer aus, richtete sich auf und übernahm.
    Nel hatte in ihrem ganzen Leben nur mit einem einzigen Mann geschlafen, aber irgendwie kamen sie und Jake schnell dahinter, wie sie einander glücklich machen konnten. Das lag wahrscheinlich daran, überlegte sie, dass alles, was er mit ihr machte, einfach himmlisch war, und alles, was sie mit ihm machte, ihm zu gefallen schien. Erst nachher, als er von ihr abrückte und sie beide atemlos und erhitzt von ihren Anstrengungen waren, gestattete Nel ihrem Gehirn, wieder die Kontrolle über ihre Gedanken zu übernehmen.
    »Das war absolut fantastisch«, sagte Jake, der immer noch schwer atmete. »Du bist die wunderbarste, erotischste Frau, die ich kenne.«
    Nels Körper war satt, glücklich von dem Sex, der kein Recht hatte, so ungeheuer befriedigend zu sein. Aber jetzt schlugen die Gefühle über ihr zusammen: Zweifel, Schuldbewusstsein und die grässliche Erkenntnis, dass sie soeben Sex gehabt hatte, zum ersten Mal seit zehn Jahren, und das mit einem Mann, den sie kaum kannte.
    »Kann ich dir irgendetwas holen?«, fragte er, beunruhigt von ihrem Schweigen.
    Nel richtete sich auf, griff nach allen Kleidungsstücken, die sie finden konnte, und drückte sie an sich, obwohl einige davon Jake gehörten. Der Jubel, den sie noch wenige Sekunden zuvor verspürt hatte, wurde plötzlich von einer ebenso überwältigenden Mutlosigkeit verdrängt. Sie hatte ihr Leben unwiderruflich verändert, und sie hatte es getan, ohne nachzudenken. Es war genauso wahnsinnig gewesen, als hätte sie sich aus einem Impuls heraus von einer Klippe gestürzt. Irgendwie musste sie diesen Anfall von Irrsinn überwinden und zur Vernunft zurückfinden, zu dem, was sie kannte und schätzte und dem sie vertrauen konnte. Wenn sie diese ganze Erfahrung aus ihrem Gedächtnis hätte löschen können, hätte sie es getan.
    »Hör mir zu, Jake.« Gott, was sollte sie sagen? Sie versuchte es noch einmal. »Das war sehr schön. Sehr, sehr schön, um genau zu sein, aber es hätte nicht passieren dürfen. Und ich möchte nicht, dass du dich verpflichtet fühlst, mich anzurufen oder sonst irgendwie in Kontakt mit mir zu treten.« Sie hielt inne, denn plötzlich stieg Angst in ihr auf. »Genau genommen darfst du es nicht tun. Wir werden einfach einen Strich unter diese Geschichte ziehen und weitermachen. Und wenn ich jetzt bitte dein Badezimmer benutzen dürfte.«
    »Nel – Liebling, ist irgendetwas nicht in Ordnung?«
    »Ich denke, du weißt sehr wohl, was nicht in Ordnung ist. Das, was wir soeben getan haben, ist nicht in Ordnung.« Als sie seine maßlose Verwirrung sah, verwandelte Nels Angst sich in heftige Panik. Sie musste nachdenken. »Könntest du mir bitte einfach sagen, wo das Badezimmer ist?«
    Jake stand auf, und Nel versuchte, an seinem prachtvollen, squashgestählten Körper vorbeizuschauen, während er eine Tür öffnete. »Hier«, sagte er und nahm etwas aus einem Schrank. »Nimm ein sauberes Handtuch mit. Möchtest du deine Zahnbürste und die anderen Sachen?«
    Nel nickte und umklammerte die Kleider mit aller Kraft, obwohl niemand versuchte, sie ihr wegzunehmen.
    Als sie ihre Plastiktüte in der Hand hielt und die Badezimmertür sicher geschlossen war, brach sie in Tränen aus. Sie konnte nicht klar denken: Zu viele Gefühle tobten in ihr. Sie drehte die Dusche auf, schon allein, um ihr

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