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Geschenke aus dem Paradies

Titel: Geschenke aus dem Paradies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie Fforde
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sicher ein Wort mitzureden haben.«
    »Oh, zerbrechen Sie sich deswegen nicht den Kopf, Nel. Ich bin überzeugt davon, dass wir das hinbekommen würden. Und ich denke, es wäre erheblich einfacher, einen neuen Direktor zu bekommen, wenn wir ein neues Gebäude vorweisen könnten.«
    Nel unterdrückte ein Stöhnen. Sie nahm noch einen Schluck Sherry. »Glauben Sie wirklich? Nun ...«
    Genau zum richtigen Zeitpunkt klingelte das Telefon, sodass Nel kostbare Augenblicke gewann, um sich eine Erwiderung zurechtzulegen und darüber nachzudenken, wie sie hier herauskam, ohne beleidigend zu wirken. Obwohl er sich ihr gegenüber äußerst beleidigend benahm, konnte Nel sich ihrerseits ein solches Benehmen nicht erlauben.
    Christopher hatte ihr den Rücken zugewandt und sprach leise in den Hörer. »Wie schön, von Ihnen zu hören. Dinner? Wann? Das wäre großartig. Sagen Sie mir, ist – ist Ihr Mann da? Ich würde gern einen Termin für eine Golfpartie ausmachen.«
    Christopher mochte leise gesprochen haben, aber die Person am anderen Ende der Leitung tat es nicht. Die Stimme klang natürlich gedämpft, war aber offensichtlich weiblich – und amerikanisch. Kerry Anne?
    Als Christopher Mowbray den Hörer einhängte, war Nel der schlüpfrigen Falle des Sofas entronnen und auf dem Weg zur Tür.

Kapitel 14
    E s hat keinen Sinn. Ich werde absagen müssen. Ich habe einen Pickel.« Nel hatte den ganzen Tag lang über mögliche Ausreden nachgedacht, warum sie nicht mit Jake ausgehen konnte. Sie war auf der Suche nach potenziellen Marktverkäufern kreuz und quer durchs Land gefahren und hatte beinahe darum gebetet, dass sie im Wald von Dean eine Panne haben würde.
    »Schmier etwas Zahnpasta drauf und kaschier es mit Make-up«, sagte Fleur, ziemlich brutal, wie Nel fand.
    »Wirklich? Funktioniert das?«
    »Angeblich ja. Ich habe gelesen ...«
    »Nein, erzähl mir nicht, du hast es in einer Zeitschrift gelesen.« Nel blickte angestrengt in den Spiegel. »Liest du eigentlich jemals etwas anderes als Zeitschriften?«
    »Nur im Flugzeug und am Strand. Oh, und natürlich Sachen für die Schule. Es sieht dir gar nicht ähnlich, Pickel zu bekommen, Mum.«
    »Das sind meine Hormone. Ich kriege wahrscheinlich bald meine Periode, was lästig ist, aber zumindest bedeutet das wahrscheinlich, dass ich nicht schwanger bin.« Das Wort war ihr herausgerutscht, bevor sie wusste, dass sie es gedacht hatte. Oh Gott, ich tauge wirklich nicht zu so etwas! Man brauchte offensichtlich Übung, um heimlich eine Femme fatale zu sein.
    »Mum!« Fleur war gleichermaßen entsetzt und erheitert. »Wie kannst du denn schwanger sein? Es sei denn, du hast mit Simon geschlafen und es uns nicht erzählt.«
    »Das war nur eine Redensart«, sagte Nel und errötete so heftig, dass ihr Pickel darunter vollkommen verschwand. »Eine Angewohnheit, wenn du so willst. Ich meine, bist du nicht immer erleichtert, wenn du deine Tage bekommst?«
    »Eigentlich nicht.« Fleur inspizierte ein altes Mascarabürstchen. »Ich nehme die Pille. Ich weiß, dass ich nicht schwanger werden kann.«
    Fleurs Gelassenheit hätte eine Erleichterung für Nel sein müssen, aber stattdessen fachte das ihre eigene Panik nur noch an. Denn obwohl sie die Pille danach genommen hatte, konnte sie sich der Wirkung erst sicher sein, wenn die Natur sie bestätigte. »Und ich bin eine keusche alte Vogelscheuche, also weiß ich, dass ich auch nicht schwanger bin!«, erwiderte Nel. »Aber ich habe trotzdem einen dicken, fetten Pickel am Kinn«, fügte sie hinzu, um vom Thema abzulenken.
    »Es ist ein winziger Pickel, und ich leihe dir meine Abdeckschminke. Trag sie nach der Zahnpasta auf. Jetzt muss ich mich aber fertig machen. Ich hole Jamie vom Bahnhof ab.«
    »Bist du dir ganz sicher, dass ich ihn nicht abholen soll? Es würde mir nichts ausmachen, zu spät zu kommen oder die Verabredung sogar abzusagen.«
    »Wenn du absagst, Mutter, werde ich nie wieder mit dir reden! Und nein, wir gehen zu Fuß zurück oder nehmen uns ein Taxi. Es ist wirklich schade, dass er erst so spät hier ankommt.«
    »Auf diese Weise kannst du wenigstens überprüfen, ob ich gut aussehe. Und schau auch wirklich hin. Die Jungen sagen einfach, ich sähe großartig aus, ohne den Blick auch nur eine Sekunde lang vom Fernseher abzuwenden. Dein Vater hat das, wie du weißt, genauso gehalten. Außer wenn er mich fragte, ob ich wirklich in diesem Kleid ausgehen wolle, und dann war es immer schon zu spät, um mich noch einmal

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