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Geschenke für den Kommissar - Kriminalroman

Geschenke für den Kommissar - Kriminalroman

Titel: Geschenke für den Kommissar - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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rauskommen.“
    Karlo sprang auf und ging zur Tür. Als er sie aufzog, hörte er die beschwörende Stimme Reichards.
    „Herr Kölner!“
    „Ja?“
    „Aber keine Alleingänge mehr. Nur reden.“
    „Versprochen.“
    Karlo blieb unentschlossen in der Tür stehen.
    „Noch etwas?“
    „Äh, ja. Was ist mit Marianne, ich meine, mit Frau Giebitz?“
    „Die hat ihre Aussage gemacht und ist schon wieder weg, glaube ich. Wieso?“
    „Ach, nur so.“
    „Herr Kölner?“
    „Wenn Sie Herrn Geh..., ich meine, wenn irgendwas ist, ich bin morgen hier im Büro.“
    „Alles klar. Auf Wiedersehen.“
    Karlo schloss die Tür hinter sich. Jetzt würde er als Nächstes seine MZ im Garten abholen.

Samstag, 30. Juni
Fechenheim, Birsteiner Straße
14
    Karlo saß mit den Gehrings am Küchentisch. Er hatte sich am Abend zuvor telefonisch eingeladen und Gehring hatte mit gemischten Gefühlen zugesagt. Eigentlich interessierte ihn die Lösung des Falles brennend. Doch seiner Frau zuliebe hatte er geplant, sich von nun an zurückzuhalten. Martina Gehring, die ihren Mann genau kannte, wollte ihn aber nicht bevormunden. Und da sie spürte, wie es in ihm arbeitete, war sie auch nicht böse gewesen. Ganz gegen die Planung allerdings saß Klaus Westreich mit dabei. Seine Frau war am Freitagmittag übers Wochenende zu ihrer Schwester gefahren.
    Westreich hatte deshalb länger geschlafen und gegen zehn Uhr morgens bemerkt, dass kein Kaffee mehr im Haus war. Der kleine, aber hartnäckige Kater, den er sich am Abend zuvor mit ein paar Bierchen und einer Flasche Wein eingefangen hatte, gaukelte ihm nach dem Aufwachen vor, es sei schon Sonntag. Und so hatte er bei den Gehrings geklingelt, ob sie ihm mit ein wenig pulverisiertem Koffein aushelfen könnten. Natürlich wurde er hereingebeten und ließ sich, nun schon wesentlich besser disponiert, die frischen Brötchen und den guten
Wacker’s Kaffee
schmecken.
    Karlo grinste amüsiert. „Ich glaube, Reichard hat es nicht leicht mit dem Neuen, was?“
    „Da mögen Sie recht haben, Herr Kölner. Das ist eine – wie soll ich sagen – eine komplizierte Persönlichkeit. Und ausgerechnet jetzt kommt dieser verzwickte Fall. Na, zum Glück habe ich nichts mehr damit zu tun.“ Er schaute seine Frau liebevoll an. „Nicht wahr, Schatz?“
    „Jetzt tu nicht so. Ist schon in Ordnung. Ich weiß genau, dass es dir in den Fingern juckt. Aber es hört sich schon ganz schön verzwickt an. Das muss ich zugeben.“
    „Vielleicht weiß Reichard schon, was bei der Untersuchung der Waffe rauskam?“, mutmaßte Karlo. „Wollen wir ihn mal anrufen?“
    „Gute Idee.“ Gehring holte sich das Telefon.
    „Reichard.“
    „Gehring hier. Gibt es schon was Neues? Herr Kölner ist gerade bei mir und hat berichtet, Sie hätten eventuell die Tatwaffe gefunden?“
    „Herr Gehring“, rief Reichard begeistert aus. „Wie schön, dass Sie anrufen. Sie wissen ungefähr, worum es geht?“
    „Ja, ungefähr. Ich weiß das, was mir Herr Kölner erzählt hat. Ist es die Tatwaffe?“
    „Hundertprozentig. Aber wir fragen uns natürlich, wie Frau Berwald zu dieser Waffe kommt.“
    „Fingerabdrücke?“
    „Jede Menge. Und zwar alle von Frau Berwald.“
    „Das ist ja auch kein Wunder“, meinte Gehring, „sie hatte sie in der Hand. Das heißt aber nicht, dass sie geschossen haben muss. Eigentlich entlastet sie das ja. Der Mörder, beziehungsweise der Attentäter, wird seine Abdrücke abgewischt haben. Oder sogar Handschuhe getragen haben. Schmauchspuren bei Frau Berwald?“
    „Fehlanzeige.“
    „Na, sehen Sie.“
    „Aber, Chef – eins ist komisch.“
    „Was denn?“
    „Auf den Patronenhülsen und den Patronen, da haben wir schon einige Abdrücke gefunden.“
    Gehring horchte neugierig auf. „Und, von wem stammen sie?“
    „Wenn wir das wüssten. Sind nicht registriert.“
    „Dann werden Sie wohl weitersuchen müssen.“
    Reichards Stimme klang betrübt. „Ist wohl so. Haben Sie noch eine Idee?“
    „Muss mir erst mal alles durch den Kopf gehen lassen. Wenn mir was einfällt, sind Sie der Erste, der’s erfährt.“
    „Danke, Chef.“
    „Hören Sie bitte endlich auf mit diesem Chef-Getue. Das nervt.“
    „Ich versuche es. Bis dann, Chef.“
    Gehring legte wortlos auf.
    Karlo schaute erwartungsvoll. Schnell umriss Gehring, was er erfahren hatte. Auch Westreichs Interesse schien geweckt. Er fühlte sich, als habe ihn jemand geradewegs in den Sonntagabend-Tatort gezaubert.
    „War doch klar, dass die Frau nicht

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