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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Hand in sein Gebiet eingefallen sey und rückte ihm entgegen. Als Cuzco
     die Kunde von seinem Anzuge erhielt, entfloh er schnell aus seinem Gebiete; Atabaliba aber setzte jetzt die Eroberungen in
     Cuzco's Herrschaft fort und kein Platz wagte sich zu vertheidigen, weil man die Strafe, die er über Tumipomba verhängt hatte,
     kannte. In allen Provinzen, welche er unterjochte, verstärkte er sein Heer, bis er Caxamalca erreichte und hier, weil ihm
     die Gegend fruchtbar schien, rastete, um alsdann die Eroberung der Besitzungen seines Bruders zu vollenden. Von hier aus schickte
     er einen Hauptmann mit 2000 Leuten gegen die Stadt, wo sein Bruder seinen Sitz hatte, da aber dieser über zahlreiches Kriegsvolk
     gebot, so machte er die 2000 Mann nieder. Atabaliba schickte deßhalb vor sechs Monaten eine größere Anzahl Truppen mit zwei
     Hauptleuten, und vor einigen Tagen lief von diesen Hauptleuten die Nachricht ein, daß sie das ganze Land Cuzco's bis zu seinem
     Aufenthaltsort erobert, ihn hier mit seinem Heere geschlagen, ihn selbst gefangen und viel Gold und Silber erbeutet hätten.«
     – »Ich bin sehr erfreut, erwiederte der Statthalter dem Gesandten, über das was du mir sagst, und daß dein Gebieter den Sieg
     davongetragen hat, weil sein Bruder, nicht zufrieden mit dem was er besaß, auch noch deinen Gebieter aus dem Lande, welches
     dieser als Erbtheil von seinem Vater erhalten hatte, vertreiben wollte. Allen Uebermüthigen ergeht es wie Cuzco, sie erlangen
     nicht nur das nicht wonach sie auf ungerechte Weise haschen, sondern verlieren noch dazu ihre eigene Habe und ihre Freiheit.«
    Da der Statthalter vermuthete, daß alles was der Indianer vorgebracht hatte, ihm von Atabaliba eingegeben worden sey, um den
     Christen Furcht einzujagen und ihnen einen Begriff von seiner Macht und seiner Geschicklichkeit beizubringen, so sprach er
     zu dem Gesandten: »Ich glaube wohl, daß alles was du vorgebracht hast, sich wirklich so verhält, denn Atabaliba ist ein mächtiger
     Herr und, wie ich vernehme, auch ein tapferer Krieger; allein du mußt wissen, daß mein Herr und Kaiser, welcher König von
     Spanien, von ganz Indien und vom festen Lande und Gebieter der ganzen Welt ist, viele Diener hat, die größere Herren sind
     als Atabaliba, und daß seine Hauptleute schon weit mächtigere Herrscher als Atabaliba, sein Bruder und sein Vater besiegt
     und gefangen haben.Dieser Kaiser schickte mich in diese Länder, um die Bewohner derselben zur Erkenntniß Gottes und unter seine Botmäßigkeit
     zu führen, und mit diesen wenigen Christen, welche ich mitbrachte, habe ich schon größere Herren als Atabaliba überwunden.
     Wenn dieser aber meine Freundschaft sucht und mich friedlich empfängt, wie auch andere Herrscher gethan haben, so werde ich
     sein aufrichtiger Freund seyn, ihm bei seinen Eroberungen Beistand leisten und seinen Thron befestigen, denn ich durchziehe
     diese Länder, bis ich das andere Meer entdecke. Will er aber Krieg haben, so will ich Krieg mit ihm führen, wie ich mit dem
     Caziken der Insel San Jago und von Tumbez und mit allen andern, welche den Kampf mit mir suchten, geführt habe; ich füge aber
     Niemand ein Leid zu und beginne mit Niemand Krieg, als wer es nicht anders will.« – Als die Botschafter diese Aeußerungen
     hörten und vernahmen, daß so wenig Spanier so große Thaten verrichtet hätten, standen sie eine Zeitlang so verblüfft da, daß
     sie kein Wort hervorbringen konnten. Bald darauf gaben sie zu verstehen, daß sie mit der erhaltenen Antwort zu ihrem Gebieter
     zurückzukehren wünschten, um ihm zu verkünden, daß die Christen alsbald ankämen, damit er ihnen Lebensmittel auf den Weg entgegenschicke.

13. Zurückkunft des von Pizarro abgeschickten indianischen Botschafters und Bericht desselben.
    Der Statthalter entließ sie und setzte am folgenden Tag seinen Weg immer noch durch das Gebirge fort und nahm sein Nachtlager
     in einigen Wohnungen, die er in einem Thale fand. Kurz nach seiner Ankunft traf der Häuptling, welchen Atabaliba zuerst als
     Botschafter mit dem Geschenke der beiden Festungen geschickt hatte, auf dem Wege von Caxas nach Çaran ein. Der Statthalter
     zeigte große Freude über sein Erscheinen und fragte ihn nach den Absichten Atabaliba's. Er erwiederte, diese seyen gut und
     er schicke ihn mit zehn Schafen, um sie den Christen zu überliefern. Dieser Gesandte drückte sich mit vieler Leichtigkeit
     aus und schien seinen Aeußerungen nach ein sehr

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