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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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andern von Bergen umgeben ist. Die Stadt hat 2000 Einwohner 20 und am Eingange, wo die beiden Flüsse vorüberströmen, kommt man über zwei Brücken. Der Platz ist größer als irgend einer
     in Spanien, ringsum eingefaßt und hat zwei Thore, welche in die Straßen der Stadt führen. Die Häuser reichen mehr als 200
     Schritte weit, sind sehr gut gebaut und mit starken drei Klafter hohen Erdmauern umgeben. Die Dächer sind mit Stroh und Balken,
     welche sich auf die Mauern stützen, bedeckt. Unter diesen Häusern befinden sich einige Wohnungen, welche in acht Gemächer
     abgetheilt und weit besser eingerichtet sind als die übrigen. Die Mauern derselben bestehen aus gutbehauenen Steinen, die
     einzelnen Gemächer sind alle durch gemauerte Zwischenwände geschieden und jedes hat seine Thüre; in den Höfen befinden sich
     Becken, in welche das Wasser von außen her durch Röhren zum Gebrauche der Bewohner geleitet ist. – Auf der einen Seite nach
     dem Felde hin hängt mit dem Platze eine aus Steinen erbaute Festung zusammen, zu welcher man auf einer ausbehauenen Steinen bestehenden Treppe hinaufsteigt; auch kann man von außen her auf der Seite nach dem Felde hin durch eine
     kleine verdeckte Thüre und eine enge Stiege hinaufkommen, ohne durch den ummauerten Platz gehen zu müssen. Ueber der Stadt
     nach dem Berge hin, gerade da wo die Häuser anfangen, erhebt sich eine andere Festung, welche auf einem größtentheils senkrechten
     Felsen steht; sie ist größer als die erste und von einer dreifachen Mauer umgeben; eine Wendeltreppe führt zu ihr hinauf.
     Man hatte solche Festungen vorher bei den Indianern noch nirgends gesehen. Zwischen dem Berge und dem großen Platze ist ein
     anderer ganz mit Häusern eingefaßter kleinerer, wo eine Menge Weiber zum Dienste Atabaliba's wohnten. Vor dem Eingange in
     die Stadt sieht man ein mit Erdmauern eingefaßtes und von einem mit Bäumen bepflanzten Hofe umgebenes Gebäude; die Eingeborenen
     nannten es das Sonnenhaus, wie sie denn überhaupt in jeder Stadt der Sonne Moscheen errichtet haben. Man findet an diesem
     Orte so wie allenthalben im ganzen Lande noch viele andere Moscheen; sie zollen denselben große Verehrung, und wenn sie hineingehen,
     lassen sie ihre Fußbekleidung an der Thüre. – Sobald man in das Gebirg eintritt, bemerkt man, daß die Bewohner aller Orte
     Vorzüge vor allen übrigen haben, durch deren Gebiet man bereits gekommen war, denn sie sind reinlich und verständig und die
     Frauen ehrbarer. Diese gürten ihre Kleider mit schön gearbeiteten Schnüren, welche auf dem Leibe geknüpft sind. Darüber tragen
     sie einen Ueberwurf, welcher von dem Haupte bis zur Mitte der Hüfte reicht und einem Damenmantel ähnlich ist. Die Männer tragen
     Hemden ohne Aermel und darüber Mäntel. Alle Frauen weben in ihren Wohnungen Wolle und Baumwolle und verfertigen daraus die
     nöthigen Kleidungsstücke und die Fußbekleidung für die Männer, welche Strümpfen gleicht.
    Nachdem der Statthalter lange Zeit mit den Spaniern auf dem Platze gestanden und auf die Ankunft Atabaliba's oder eines Bevollmächtigten
     desselben, der ihm Wohnung anweisen würde, gewartet hatte, und als er bemerkte, daß es bereits spät war, schickte er einen
     Hauptmann mit zwanzig Reitern zu Atabaliba, um ihn zu einer Zusammenkunft mit ihm einzuladen. Er befahl ihm sich ruhig zu
     benehmen und sich mit den Leuten in keinen Streit einzulassen, sie müßten ihn denn suchen, dagegen alle Müheanzuwenden, um mit Atabaliba selbst zu sprechen und sodann mit der Antwort zurückzukehren. Als der Hauptmann die Hälfte des
     Weges zurückgelegt hatte, stieg der Statthalter auf die Spitze der Festung und gewahrte von da vor den Zelten auf dem Felde
     eine große Menge Kriegsvolk. Damit nun die Christen, welche ausgezogen waren, nicht zu Schaden kommen möchten und sich bei
     einem Angriffe zu ihrer Rettung einander besser unterstützen und sich vertheidigen könnten, schickte er ihnen einen andern
     Hauptmann, seinen Bruder, mit noch zwanzig Reitern nach und befahl ihm sich ebenfalls ruhig zu verhalten. Als es kurz darauf
     zu regnen und zu hageln anfing, ließ er seine Leute von den Gemächern des Palastes Besitz nehmen und legte den Artilleriehauptmann
     mit den Geschützen in die Festung. Während man diese Einrichtung traf, langte ein Bote Atabaliba's mit dem Bescheide an, der
     Statthalter möge seine Wohnung nehmen wo es ihm beliebe, nur solle er sich nicht in der Festung des Platzes lagern;

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