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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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unter dem Vorwande gewisser Geschäfte so
     lange entfernt bis er sich bei den Indianern, welche den Hauptmann begleiteten, über die Absichten der Spanier unterrichten
     konnte. Er sah wohl ein, daß er Unrecht gethan hatte sein gegebenes Versprechen nicht zu erfüllen, da ihm der Hauptmann der
     verabredeten Zusammenkunft wegen 80 Meilen weit entgegengegangen war. Er vermuthete deßhalb, der Hauptmann komme um ihn festzunehmen
     und umzubringen, und er hatte sich also aus Furcht vor den Christen und besonders vor den Reitern fortgemacht. Der Hauptmann
     hatte einen Sohn des ältern Cuzco bei sich; als dieser erfuhr, daß sich Chilicuchima entfernt habe, erbot er sich diesen aufzusuchen,
     wo er sich auch aufhalte und machte sich sogleich in einer Sänfte auf den Weg. Während der ganzen Nacht blieben die Pferde
     gesattelt und gezäumt und man bemerkte den Häuptlingen des Ortes, daß sich ja kein Indianer auf den Platz wagen solle, denn
     die Pferde seyen unmuthig und würden jeden tödten. Am folgenden Tag kam der Sohn Cuzco's und mit ihm Chilicuchima, beide in
     Sänften und mit guter Begleitung. Als der letztere auf dem Platze anlangte, stieg er aus, ließ seine Leute zurück und begab
     sich mit wenigen Begleitern in die Wohnung des Hauptmanns Hernando Pizarro um ihn zu besuchen und sich zu entschuldigen, daß
     er nicht gekommen, wie er versprochen habe und daß er nicht zu seinem Empfange erschienen sey. Er behauptetedurch wichtige Geschäfte abgehalten worden zu seyn. Da der Hauptmann ihn nochmals fragte, warum er sein Versprechen gegeben
     habe und doch nicht mit ihm zusammengekommen sey, erwiederte er, sein Gebieter Atabaliba habe ihm sagen lassen, daß er an
     Ort und Stelle bleiben solle. Der Hauptmann sagte ihm darauf: sein Aerger über ihn sey vergessen, er solle aber jetzt die
     nöthigen Vorkehrungen treffen um mit ihm an den Ort zu gehen, wo sich der Statthalter befinde, welcher seinen Gebieter Atabaliba
     in der Gefangenschaft halte und ihn nicht eher loslasse bis er das versprochene Gold liefere; er wisse ferner daß er viel
     Gold unter seiner Obhut habe; er solle es also herbeibringen, mit ihm gemeinschaftlich den Weg machen und einer guten Behandlung
     versichert seyn. Chilicuchima antwortete: sein Gebieter habe ihm sagen lassen, er solle solange ihm kein anderer Befehl zukäme
     an Ort und Stelle bleiben; er wage also nicht fortzugehen, denn dieses Land sey erst kürzlich erobert worden und könne, wenn
     er sich entferne, leicht in Aufruhr gerathen.«

26. Die Stadt Xauxa und der Feldherr Chilicuchima.
    »Hernando Pizarro sprach noch lange mit ihm hin und her und blieb am Ende dabei, Chilicuchima solle während der Nacht die
     Sache überlegen und ihm am nächsten Morgen seinen Entschluß mittheilen. Der Hauptmann gab sich alle Mühe ihn durch gütliche
     Gründe zu überreden, um keinen Aufruhr in dem Lande zu erregen und die drei Spanier, welche nach der Stadt Cuzco gegangen
     waren, nicht in Gefahr zu bringen. Am andern Morgen erschien Chilicuchima in seiner Wohnung und erklärte, weil er einmal durchaus
     wünsche daß er mit ihm gehe, so könne er seinem Verlangen nicht widerstehen; er habe sich also entschlossen ihn zu begleiten
     und wolle einen anderen Heerführer mit dem Kriegsvolke, welches er befehlige, zurücklassen. – An diesem Tage bekam man an
     30 Lasten geringhaltigen Goldes und beschloß in zwei Tagen abzureisen; während dieser Zeit kamen noch an 30 bis 40 Lasten
     Silber. Die Spanier waren unterdessen sehr auf ihrer Hut und die Pferde blieben Tag und Nacht gesattelt, denn der Heerführer
     Atabaliba's gebot über so zahlreiches Fußvolk, daß die Christen, wenn er während der Nacht über sie hergefallen wäre, sicher
     großen Verlust erlitten hätten.«
    »Der Ort Xauxa ist sehr groß und liegt in einem schönen Thal unter einem sehr gemäßigten Himmelsstriche; nahe dabeiströmt ein starker Fluß. Die Umgegend ist fruchtbar und der Ort selbst nach spanischer Weise gebaut mit regelmäßigen Straßen;
     mehrere andere Orte in der Nähe sind von ihm abhängig. Die Bevölkerung des Ortes und der Umgegend war sehr zahlreich und obschon
     sich nach der Schätzung der Spanier jeden Tag an 100.000 Einwohner auf dem Hauptplatze versammelten, so waren doch die Märkte
     und Straßen so lebhaft, daß hier kein Mensch zu fehlen schien. Es gab hier Leute, welche das Amt hatten diese ganze Volksmasse
     zu zählen, um die zu bestimmen welche dem Heere Dienste leisten mußten, und

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