Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus
andere waren beauftragt auf alles was in den Ort
einging Acht zu haben. Chilicuchima hatte seine Geschäftsführer, welche das Kriegsvolk mit Lebensmitteln versehen mußten,
viele Zimmerleute welche Holz bearbeiteten und gebärdete sich was die Bedienung und die Bewachung seiner Person betraf, sehr
großartig. An seiner Wohnung standen drei bis vier Pförtner und er ahmte überhaupt in seiner Bedienung und in allem seinem
Gebieter nach. Er war in der ganzen Gegend sehr gefürchtet, denn er war ein tapferer Mann und hatte auf Befehl seines Herrn
eine Gebietstrecke von mehr als 600 Meilen erobert. Er hatte viele Schlachten auf offenem Felde und an gefährlichen Stellen
geliefert und in allen den Sieg davongetragen, wie denn auch in diesem ganzen Lande nichts mehr zu erobern übrig war.«
»Freitag den 20 März brach der Hauptmann Hernando Pizarro von Xauxa, auf, um mit Chilicuchima nach Caxamalca zurückzukehren.
An demselben Tage erreichte er noch den Ort Pompo, wo die königliche Heerstraße von Cuzco mündet und blieb hier den Tag seiner
Ankunft und den folgenden. Am Mittwoch verließen sie den genannten Ort Pompo, kamen durch eine ebene Gegend, wo sich viele
Schäfereien befanden und nahmen ihr Nachtlager in mehreren großen Gebäuden. An diesem Tage schneite es stark. Am folgenden
Tage übernachteten sie in einem Orte, der im Gebirge liegt und Tambo heißt. Dabei strömt ein tiefer Fluß, über welchen eine
Brücke führt. Zu dem Flusse muß man aber auf einer sehr steilen steinernen Treppe hinabsteigen, und wenn hier von oben herab
Widerstand geleistet worden wäre, so hätte man bedeutenden Schaden leiden können. Der Hauptmann wurde hier von dem Herrn des
Ortes mit allem versehen was ihm und seiner Mannschaft nöthig war. Die Einwohner veranstalteten überdießgroße Festlichkeiten sowohl aus Rücksicht für den Hauptmann Hernando Pizarro selbst als auch des mit ihm angekommenen Chilicuchima
wegen, den man überall festlich zu empfangen gewohnt war. Am folgenden Tage nahmen sie ihr Nachtlager in einem andern Orte,
der Tombucancha heißt und dessen erster Häuptling den Namen Tillima führte. Sie fanden hier eine gute Aufnahme und viel Volk
stand zur Dienstleistung bereit; der Ort selbst war klein, aber die Bewohner der Umgegend hatten sich hier eingefunden um
die Christen zu empfangen und zu sehen. In diesem Ort sah man viele kleine Schafe mit sehr guter der spanischen ähnlichen
Wolle. Am folgenden Tage übernachteten sie nach einem Wege von fünf Meilen in einem andern Orte, welcher Guaneso heißt. Der
größte Theil der dahin führenden Straße ist gepflastert oder mit Steinen überschüttet und mit Canälen zum Abzug des Wassers
versehen. Diese Arbeit sagten sie habe man des Schnees wegen gemacht, welcher zu einer gewissen Jahreszeit in diesem Lande
falle. Der Ort Guaneso ist groß und liegt in einem von steilen Bergen umgebenen Thale, welches drei Meilen im Umfange hat
und auf der einen Seite, wo man von Caxamalca herkommt, nur einen sehr hohen und steilen Zugang hat. Der Hauptmann und die
Christen fanden hier eine gute Aufnahme und während der beiden Tage ihres Aufenthaltes wurden viele Feste veranstaltet. Von
diesem Orte sind mehrere andere umliegende abhängig und die Gegend ist reich an Heerden.«
27. Rückkehr nach Caxamalca.
»Am letzten Tage des genannten Monats brach der Hauptmann mit seinen Leuten von diesem Orte auf und sie kamen an einen starken
Fluß, über welchen eine Brücke aus dicken Balken gebaut war; an derselben standen Pförtner, welche das Amt hatten das Brückengeld
einzunehmen, wie es in diesem Lande gebräuchlich ist. An diesem Tage nahm man das Nachtlager vier Meilen von dem zuletzt erwähnten
Orte, und Chilicuchima besorgte alles was für diese Nacht nöthig war. Am Tage darauf den 1 April verließ man diesen Ort und
übernachtete in einem andern, welcher Picosmarca hieß und auf dem Abhang eines steilen Berges lag. Der Cazike desselben nannte
sich Parpay. Am folgenden Tage brach der Hauptmann von diesem Orte auf und übernachtete drei Meilen weiter in Guari, einem
guten Orte, an welchem ein anderer großer Fluß, über den ebenfalls eine Brücke führt, vorbeiströmt.Dieser Ort ist sehr fest, weil er auf beiden Seiten von tiefen Schluchten umgeben ist. Hier, sagte Chilicuchima, habe er
dem Heere Cuzco's, das ihn an dieser Stelle erwartete und sich zwei bis drei Tage vertheidigte, eine Schlacht geliefert; und
als
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