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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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überrascht worden wären. Auch aß man auf dem Rückmarsch das Fleisch der erfrornen Pferde.
     – Dann kam man wieder in Gegenden und Einöden, in welchen kein Schnee lag und deßhalb Mangel an Wasser herrschte. Um ihm abzuhelfen
     füllte man Schläuche von Lamafellen mit Wasser und ließ dieselben von Lamas schleppen.
    Wir müssen hier im Vorbeigehen eine sonderbare Nachricht erwähnen, welche den Spaniern von den Einwohnern Chili's mitgetheilt
     wurde und die an die Geschichte der Amazonen erinnert. Die Indianer erzählten nämlich, daß 50 Meilen von ihrem Lande ein anderes
     zwischen zwei großen Flüssen liege, das nur von Frauen bewohnt werde, sie duldeten keine Männer unter sich außer zu gewissen
     Zeiten, um Kinder von ihnen zu empfangen. Brächten sie Söhne zur Welt, so schickten sie dieselben ihren Vätern zu, die Mädchen
     dagegen behielten sie bei sich um sie zu erziehen; sie würden von einer Königin, welche den Namen Gabaymilla (Goldhimmel)
     führe, regiert und stünden unter der Oberhoheit eines benachbarten Fürsten.
    Während die Spanier auf solche Weise ein neues ausgedehntes Reich eroberten, brach unter den Indianern in Cuzco und andern
     Städten eine Empörung aus, welche so stark und allgemein war daß die Spanier nothwendig der Vernichtung geweiht zu seyn schienen
     und es ihnen nur durch die größten Anstrengungen, durch feste Entschlossenheit und ungebeugten Muth gelang, die Indianer aufs
     neue zu unterwerfen.
    Schon zur Zeit als Don Diego de Almagro Cuzco verließ, um die Eroberung Chili's zu beginnen, hatte der Inca Mango mit dem
     Inca Paulo und seinem Bruder Villacma eine Verschwörung zur Ermordung aller Spanier angestiftet. Er selbst hatte es übernommen,
     Don Diego und dessen Kriegsgefährten zu überfallen und niederzumachen. Die Verschwörung wurde glücklicherweise entdeckt und
     der Inca Mango eine Zeit lang auf die Festung von Cuzco gefangen gesetzt. Doch ließ man ihn später wieder los in der Hoffnung
     durch ihn noch mehr Gold aus dem Lande ziehen zu können; man glaubte nämlich fest, er wisse wo die Schätze der Indianer verborgen
     seyen und behandelte ihn deßhalb mit einer gewissen Freundlichkeit, jedoch hielt man ihn beständig unter scharfer Aufsicht.
     Hernando Pizarro gestattete ihm sogar in das Land Yucaia zu gehen um daselbst einem gewissen Feste beizuwohnen, weil der Juca
     versprach, er werde freiwillig zurückkehren und ihm die Statue seines Vaters Guaynacaba in Lebensgröße und von gediegenem
     Gold mitbringen. Dieses Fest war aber nichts anders als die Verabredung des Ausbruches der Verschwörung, die er früher angezettelt
     hatte; er ließ sogleich einige Spanier, die in den Minen arbeiteten, so wie alle welche er auf den Landstraßen oder mit dem
     Feldbau beschäftigt antraf, ermorden;zugleich schickte er einen seiner Hauptleute mit beträchtlichen Streitkräften nach Cuzco. Die Festung wurde von ihnen unversehens
     angegriffen und genommen. Die Spanier hatten große Mühe, sie wieder in ihre Gewalt zu bringen, was ihnen erst nach einer Belagerung
     von sieben Tagen gelang. Juan Pizarro wurde dabei durch einen Steinwurf an den Kopf getödtet; er hatte an dem Tage, an welchem
     er fiel, wegen einer Verwundung am Kopfe keinen Helm aufsetzen können. Der Tod dieses tapfern Spaniers war ein großer Verlust
     für seine Landsleute, denn er war in der Kriegsführung gegen die Indianer sehr erfahren. – Der Inca Mango war indessen mit
     allen seinen Streitkräften herangerückt, um die Stadt Cuzco anzugreifen. Er hielt sie über acht Monate belagert und ließ sie
     an jedem Vollmondstage von verschiedenen Seiten stürmen. Doch Hernando Pizarro vertheidigte den Platz mit heldenmüthiger Tapferkeit,
     obschon er und seine Leute sich gezwungen sahen Tag und Nacht unter den Waffen zu bleiben. – Mit jedem Tage gestaltete sich
     ihre Lage mißlicher, denn die von Mango Capac angestiftete Verschwörung hatte einen fast allgemeinen Aufstand der Indianer
     zur Folge. Als Hernando Pizarro und die mit ihm eingeschlossenen Spanier diese Nachricht erhielten, zweifelten sie fast nicht
     mehr daß bereits auch der Statthalter und alle ihre übrigen Landsleute ermordet seyen, sie verteidigten sich daher wie Verzweifelte,
     die keine Hoffnung mehr auf menschliche Hülfe setzten. Ihre Zahl verminderte sich von Tag zu Tag in den häufigen Gefechten,
     die sie mit den Indianern zu bestehen hatten, einmal sogar wagte sich Gonzalo Pizarro mit 20 Reitern bis zum See

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