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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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angegriffen; Hernando und Gonzalo Pizarro seyen durch den Lärm aus
     dem Schlafe aufgeschreckt worden, hätten schnell zu den Waffen gegriffen und sich, da ihr Haus zuerst gestürmt worden sey,
     von ihren Dienern unterstützt so lange tapfer vertheidigt, bis die Feinde es an vier Ecken in Brand gesteckt und sie zur Uebergabe
     gezwungen hätten. – Am folgenden Morgen ließ sich Almagro ohne Verzug durch den Senat als Statthalter von Cuzco anerkennen
     und die beiden Pizarros ins Gefängniß werfen. Mehrere riethen Almagro seine Ruhe und seine Eroberung durch ihren Tod zu sichern;
     doch er verwarf diesen Vorschlag hauptsächlich auf die dringenden Bitten des Don Diego de Alvarado, der für sie gut stand.
     Zugleich gab Almagro dem Inca Paulo das Franzenband oder königliche Diadem, weil sein Bruder Manco Inca sich mit einer großen
     Anzahl von Indianern in die hohen Gebirge flüchtete, als er sah daß Almagro Herr von Cuzco war.
    Als Francisco Pizarro die Nachricht von dem Aufstande der Indianer empfing, hielt er die Gefahr für viel geringer als sie
     war und beging deßhalb den Fehler, seinen Brüdern nur allmählich einige Unterstützung zuzuschicken. So bestand das ersteHülfscorps, das er sandte, nur aus 15 Mann. Die Indianer fielen aus Schlupfwinkeln über diese wenigen Leute mit Uebermacht
     her und tödteten alle, was wahrscheinlich nicht stattgefunden haben würde, wenn Pizarro diese kleinen Abtheilungen vereint
     abgeschickt hätte. Bevor er um mancherlei Angelegenheiten zu ordnen nach S. Miguel ging, sendete er seinen Vetter Diego Pizarro
     mit 70 Reitern nach Cuzco ab; doch auch diese wurden in einem Engpasse 50 Meilen von Cuzco wie die frühern erschlagen; gleiches
     Loos hatte einer seiner Schwäger Gonzalo de Tapra, den er später mit 80 Reitern abschickte. Ebenso wurden die Hauptleute Morgovejo
     und Gaete mit den von ihnen gesammelten Truppen von den Indianern vernichtet. Von all diesen Abtheilungen rettete sich nicht
     ein einziger Mann, so daß die nachfolgenden nicht einmal etwas von der Vernichtung derer, welche vor ihnen abgegangen waren,
     erfahren hatten. Der feindliche Heerführer ließ die Spanier immer in ein enges tiefes Thal einrücken und ihnen dann durch
     eine große Anzahl von Indianern den Eingang und Ausgang abschneiden, andere Indianer wälzten sodann Steine und Felsstücke
     herab, so daß die Spanier ohne kämpfen zu können elend ihr Leben verloren. Auf diese Weise wurden an 300 spanische Reiter
     aufgerieben. Als der Statthalter Pizarro ganz und gar keine weiteren Nachrichten über die Verhältnisse Cuzco's erhielt und
     selbst nicht einmal wußte, wie es mit den von ihm abgesendeten Hülfstruppen stand, schickte er endlich noch eine Reiterabtheilung
     von 45 Mann ab, sie trafen auf zwei von jenen, die Gaete gefolgt waren und sich gerettet hatten; von ihnen erfuhren sie was
     vorgefallen war und konnten sich selbst nur mit Mühe retten, indem die Indianer bereits den Paß, in welchen sie eingerückt
     waren, besetzt hatten; die Spanier wurden von den Feinden unter beständigen Angriffen bis auf 20 Stunden Wegs verfolgt, kamen
     jedoch glücklich nach Los Reyes zurück. Zu gleicher Zeit langte auch der Hauptmann Diego de Aguero mit einigen andern an,
     die sich zu Pferde vor den Verfolgungen der Indianer, von denen sie in ihren Wohnsitzen angegriffen waren, geflüchtet hatten.
     – Pizarro schickte nun Pedro de Lerma gegen die Indianer, welche bis in die Nähe der Stadt Los Reyes mit großer Streitmacht
     vorgedrungen waren; Pedro de Lerma griff mit 80 Reitern und einer Anzahl indianischer Hülfstruppen den Inca an,kämpfte einen großen Theil des Tages mit ihm und zwang ihn endlich zum Rückzug in die hohen Gebirge nach einem festen Punkte,
     hier wurden die Indianer von den Spaniern eingeschlossen und in solcher Masse in Verwirrung auf einen Punkt zusammengedrängt,
     daß sie außer Stand waren zu kämpfen; wahrscheinlich wäre es den Spaniern an diesem Tage geglückt die Indianer völlig aufzureiben,
     hätte Pizarro nicht Befehl zum Rückmarsch gegeben. Als die Indianer sahen, daß die Spanier sie nicht weiter verfolgten dankten
     sie dem Himmel für die Rettung aus einer so großen Gefahr, stellten Gebet und Opfer an und setzten sich dann sogleich auf
     einem sehr hohen Berg, der ganz in der Nahe von Los Reyes liegt und nur durch den dazwischenfließenden Strom von ihm getrennt
     wird, fest. Von hier aus griffen sie die Stadt täglich an und mit jedem Tage

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