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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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war so eifrig und thätig gewesen, daß sie sogar die Lanzen Alvarado's und seiner Leute
     in den Fluß warfen. Alvarado wurde, als er den Befehl zum Angriff gab, von den Seinigen verlassen, er selbst wehrlos gefangen
     genommen und sein Lager geplündert. Dann zogen die Sieger nach Cuzco zurück in solchem Stolz und Uebermuth, daß sie laut sagten,
     die Pizarros hätten in Peru nichts mehr zu thun und sie möchten sich auf den Weg machen um die Manglaren unter der Aequinoctiallinie
     zu regieren. Die Siege, welche Alonzo de Alvarado auf seinem Marsche nach Cuzco über die Indianer bei Pachacamac und andern
     Orten erfochten, hatten den Inca und den Feldherrn Tyzolspangui gezwungen, die Belagerung der Stadt Los Reyes aufzugeben.
     Da Pizarro sich nun frei sah, verließ er diese Stadt mit mehr als 700 Mann um seinen Brüdern zu Cuzco zu Hülfe zu eilen und
     sie aus der Gewalt der Indianer zu retten, denn noch wußte er nicht, daß Diego de Almagro aus Chili nach Cuzco zurückgekehrt
     war und seine Brüder gefangen genommen hatte. In der Provinz Nasca 25 Meilen von Los Reyes erfuhr er alles was zu Cuzco sich
     ereignet hatte, er wurde von den schlimmen Nachrichten tief erschüttert und da er einsah daß seine Truppen zwar zum Kampfe
     gegen die Indianer, nicht aber zur Bekriegung der Spanier unter Almagro ausreichten, so gab er Befehl zum Rückzuge nach Los
     Reyes um daselbst neue Maaßregeln anzuordnen. Von hier schickte er den Licentiaten Espinosa an Almagro mit Vergleichungsvorschlägen
     ab, die jedoch kein Gehör fanden. Almagro rückte mit seinen Truppen aus Cuzco aus, wo er den Hauptmann Gabriel de Rojas als
     Befehlshaber zurückließ und ihm befahl, Alonso de Alvarado und Gonzalo Pizarro in strenger Haft zu halten; er selbst setzte
     seinen Marsch bis in die Provinz Chincha, die 20 Meilen von Los Reyes liegt, fort.

35. Pizarro zieht gegen ihn. Vergebliche Unterhandlungen.
    Sobald Pizarro in Los Reyes wieder eingetroffen war, ließ er die Trommel rühren, um neue Aushebungen zur Verstärkungseiner Truppen zu machen; er sagte es laut, daß sie zu seiner Vertheidigung gegen Don Diego de Almagro dienen sollten, der
     sich empört habe. In wenigen Tagen sammelte er über 700 Mann Fußvolk und Reiterei; unter den ersten, befand sich eine Anzahl
     Hackenbüchsenschützen, die ihm der Hauptmann Pedro de Bergaro aus Flandern zugeführt hätte; bisher war die Zahl dieser Schützen
     in Peru nicht groß genug gewesen um ganze Compagnien aus ihnen zusammenstellen zu können; Pizarro bildete jetzt deren zwei
     aus ihnen. Während Pizarro mit diesen neuen Rüstungen sich beschäftigte, war es Gonzalo Pizarro und Alonzo de Alvarado gelungen,
     sich ihre Freiheit zu verschaffen und mit mehr als 70 Mann zu dem Statthalter zu gelangen, sie führten zugleich Gabriel de
     Rojas, den Befehlshaber Diego's de Almagro in Cuzco, als Gefangenen mit sich. – Ihre Ankunft verursachte Pizarro eine außerordentliche
     Freude und diente seinen Truppen zur Ermuthigung. Als nun seinerseits Almagro die Kunde von der Flucht der Gefangenen und
     den großen Streitkräften Pizarro's vernahm, beschloß er zu versuchen ob nicht ein Übereinkommen zu Stande gebracht werden
     könne. Wirklich ließ Pizarro sich durch dessen Abgesandte bewegen die Entscheidung der Sache in die Hände zweier Mönche von
     dem Orden der Gnade zu legen. Diese schlichteten den Streit dahin, daß vor allem Hernando Pizarro in Freiheit gesetzt, Cuzco
     an den Statthalter zurückgegeben und dem Könige von Spanien über alle betreffenden Verhältnisse Bericht erstattet werden solle,
     damit dieser die ganze Sache definitiv entscheiden möchte. Dann schlugen sie eine Zusammenkunft zwischen dem Statthalter und
     Almagro vor um ihre Angelegenheiten zu verhandeln; sie sollte in dem Dorfe Mala zwischen beiden Herren stattfinden und jeder
     sollte von zwölf Reitern begleitet werden. Beide machten sich zu dieser Zusammenkunft auf den Weg, doch Gonzalo Pizarro, der
     weder auf den Waffenstillstand noch auf die Worte Almagro's Vertrauen setzte, zog seinen Bruder sogleich mit allen Truppen
     nach um sich heimlich in die Nähe von Mala aufzustellen und gab dem Hauptmann Castro den Befehl mit 90 Schützen sich an einer
     mit dichtem Schilfe bewachsenen Stelle am Wege, den Almagro kommen mußte, in Hinterhalt zu legen. Wenn er sähe, daß Almagro
     mit einer größern Zahl von Kriegsleuten als die Convention bestimme, heranzöge, so solle er seineLeute feuern lassen um ihm dadurch

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