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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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dieser
     Verwundung thötete er mit seiner Lanze zwei Leute und versetzte mit seinem Degen einem Diener Pizarro's, den er wegen seiner
     guten Kleidung für diesen selbst hielt, einen Hieb in den Mund. Der Kampf wurde alsbald blutig, es kam zum Handgemenge und
     man schlug sich auf beiden Seiten mit großer Tapferkeit; endlich gelang es Pizarro die Feinde in die Flucht zu schlagen. Orgoños
     und mehrere andere Officiere wurden zusammengehauen und Almagro selbst, der wegen Krankheit an der Schlacht keinen Theil nahm,
     sondern ihr von einer Anhöhe aus zusah, gefangen.– Als die Indianer den Kampf zwischen den Spaniern beendet sahen, stellten
     sie ihn ebenfalls ein, um die Gefallenen auf der einen und andern Seite zu plündern; ihre Raubsucht war so groß, daß mehrere
     die noch lebten, aber ihrer Wunden wegen sich nicht vertheidigen konntengleiches Los wie die Leichen erfuhren. Diese Schlacht fand am 27. April im Jahre 1538 statt.
    Nach der Schlacht that Pizarro alles, um die Hauptleute des Almagro, die sich durch die Flucht gerettet hatten, für seine
     Sache zu gewinnen; da ihm dieß jedoch nicht bei allen gelang, so verbannte er diejenigen, deren feindselige Stimmung er kannte,
     aus der Stadt Cuzco. Sehr große Mühe hatte er seine eigenen, Leute zufrieden zu stellen, jeder schlug nämlich seine geleisteten
     Dienste so hoch an, daß ihnen kaum die ganze Statthalterschaft Cuzco als hinlängliche Belohnung derselben erschien. Dieses
     Verhältniß bewog ihn das Heer zu trennen und nach verschiedenen Seiten abzusenden, um durch die einzelnen Abtheilungen in
     Gegenden, die man nur zum Theil kannte, neue Eroberungen und Entdeckungen zu machen. Er erlangte dadurch einen doppelten Vortheil:
     einmal belohnte er seine Freunde, und dann wurde er seiner Feinde los. Trotzdem bildeten sich auf Anstiften einiger Anhänger
     des gefangenen Almagro zu wiederholtenmalen Verschwörungen gegen Hernando Pizarro, welcher als Befehlshaber in Cuzco stand;
     sie hatten besonders zum Zweck Almagro zu befreien und brachten Pizarro zur Ueberzeugung, daß das Land niemals ruhig seyn
     würde, so lange Almagro noch am Leben sey. Er beschloß daher dessen Tod in der Hoffnung aller Welt die Gerechtigkeit dieser
     Maaßregel durch Auseinandersetzung seiner Verbrechen beweisen zu können; er wollte ihr nämlich zeigen, daß er der erste und
     Haupturheber aller Unordnungen sey, indem er zuerst den Krieg angefangen habe; er habe ferner die Herrschaft Cuzco sich angemaßt
     und mehrere Leute, die seinen Planen Widerstand geleistet, hinrichten lassen. All' dieser Verbrechen wegen verdammte er ihn
     zum Tode. Als ihm sein Urtheil vorgelesen wurde, suchte er auf all' nur mögliche Weise das Mitleid Pizarro's zu erwecken.
     Er stellte ihm vor, daß sein Bruder und er ihm gewissermaßen die Größe und Macht die sie erreicht hätten, verdankten; er habe
     den bedeutendsten Theil der Kosten für die Entdeckungsexpedition nach Peru, über welches sie nun herrschten, getragen; er
     erinnerte ihn zugleich, daß er ihn freiwillig aus der Gefangenschaft entlassen und dem Rathe seiner Hauptleute, ihn hinzurichten,
     kein Gehör geschenkt habe. Wenn auch Pizarro während seiner Gefangenschaft eine üble Behandlung erfahren, so sey dieß weder
     auf seinen Befehl noch mit seinemWissen geschehen; er möge sein hohes Alter, das ihn bald ohnedieß ins Grab führen würde, berücksichtigen. Hernando Pizarro
     ließ sich nicht rühren; er gab ihm kurz zur Antwort: solche weinerliche Redensarten ziemten sich nicht für einen Mann von
     Verstand und Muth; er möge sich fassen, größere Seelenstärke zeigen und sich, da sein Tod einmal unabänderlich beschlossen
     sey, in den Willen Gottes fügen; er möge bei seinem Tode Standhaftigkeit beweisen, wie sich dieß für einen guten Christen
     und einen Mann von Ehre und Muth gezieme. Almagro entgegnete ihm hierauf: er dürfe darüber nicht erstaunen, daß er den Tod
     fürchte, denn er sey Mensch und Sünder, und Christus selbst habe den Tod gefürchtet. Nach diesen Worten wurde der Befehl Pizarro's
     an ihm vollzogen und ihm das Haupt abgeschlagen.– Nachdem Hernando Pizarro die Ruhe in Cuzco auf diese Weise für vollständig
     hergestellt hielt, begab er sich nach dem Lande Collao, um neue Eroberungen zu machen, kehrte aber bald darauf, indem er seinen
     Bruder Gonzalo zur Fortsetzung der Unternehmung an seiner Stelle ließ, nach Cuzco zurück, um seinen Bruder Francisco daselbst
     zu besuchen. Dieser war

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