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Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus

Titel: Geschichte der Entdeckung und Eroberung Perus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ekz.bibliotheksservice GmbH
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Königs
     gemäß zu räumen, thue er dieß nicht, so würde er ihn mit Gewalt daraus vertreiben. Da Diego de Almagro friedlichen Worten
     kein Gehör schenkte, so setzte sich Francisco Pizarro mit allen seinen Streitkräften gegen ihn in Bewegung. Almagro zog sich
     gegen Cuzco hin und verschanzte sich auf dem Berge Guantara; zugleich ließ er alle Verbindungen des ohnehin schwierigen Weges,
     der zu ihm führte, zerstören.Hernando Pizarro folgte ihm mit einigen Truppen und es gelang ihm in einer Nacht auf einem geheimen Wege den Berg zu ersteigen
     und sich einen Durchgang mit seinen Schützen zu erzwingen; er nahm auf dem Berge eine so vortheilhafte Stellung, daß Almagro
     zur Flucht sich genöthigt sah. Da er krank war, zog er voraus und übergab Rodrigo Orgoños das Commando über die Nachhut. Auf
     seinem Rückzüge nach Cuzco ließ er alle Brücken abbrechen, damit der Feind ihm nicht folgen könne. In Cuzco blieb Almagro
     über zwei Monate, hob neue Mannschaft aus, sammelte Munition, ließ Kanonen gießen und versäumte nichts, was er zu einem langen
     Kampfe für nothwendig hielt.

38. Almagro wird bei Cuzco geschlagen und hingerichtet.
    Francisco Pizarro sendete endlich seinen Bruder Hernando mit dem Heere gegen Cuzco. Es wurde eine Bekanntmachung erlassen
     und darin gesagt, er rücke gegen Cuzco, um mehrern Einwohnern dieser Stadt Gerechtigkeit zu verschaffen; sie hätten sich bei
     dem Statthalter beklagt Almagro halte mit Gewalt ihre Güter und Häuser im Besitze, und er habe sich gegen alles Recht der
     Stadt Cuzco bemächtigt.– Als Pizarro vor Cuzco angekommen war, nahm, er seine Stellung auf dem nahe liegenden Berge. Bei Tagesanbruch
     sah er, daß Rodrigo Orgoños mit dem ganzen Heere des Almagro in Schlachtordnung sich aufgestellt hatte. Francisco de Chases,
     Juan Tello, Vasco de Guevara befehligten die Reiterei. An den Berg gelehnt standen einige Spanier mit einer großen Anzahl
     bewaffneter Indianer. Unterdessen hatte man alle Freunde und Anhänger Pizarro's, die sich in der Stadt befanden, in der Citadelle
     von Cuzco eingekerkert; die Gefängnisse in welche man sie warf, waren so enge, daß einige von ihnen darin erstickten. Nachdem
     Pizarro am folgenden Morgen eine Messe hatte lesen lassen, stieg er mit seinem Heere in guter, Ordnung in die Ebene herab
     gegen die Stadt, in der Absicht sich auf einer Höhe, von welcher die Citadelle beherrscht wurde, festzusetzen. Er und seine
     Leute glaubten Almagro würde, wenn er die bedeutenden Streitkräfte Pizarro's erblicke, keine Schlacht wagen, und sie hegten
     den aufrichtigen Wunsch es möge zu keinem Blutvergießen zwischen den Spaniern kommen.– Rodrigo Orgoños, der die große nach
     Cuzco fahrende Straße besetzt hielt, war anderer Gesinnung; er hatte diese Stellung eingenommen, weil er glaubte der Feind
     könne von einer andern Seite wegen eines daselbst befindlichen Sumpfesnicht in Cuzco eindringen und müsse nothwendig eine Schlacht annehmen. Sobald Pizarro die Absicht des Orgoños merkte, gab
     er das Zeichen zum Angriff. Die Schlacht begann mit dem Kampfe der Indianer gegen einander, die Reiterei Pizarro's suchte
     den Sumpf zu passiren, die Schützen, welche schnell vorrückten, gewannen ihnen den Vorsprung ab und gaben eine so heftige
     Salve auf eine feindliche Abtheilung, daß dieselbe zurückwich. Dagegen that die Artillerie Almagro's Pizarro's Leuten großen
     Schaden; als diese aber glücklich über den Sumpf und über einen kleinen Fluß gekommen waren, rückten sie in guter Ordnung
     und muthig auf den Feind los. Da Pizarro bemerkte, daß die Lanzenträger des Almagro ihre Lanzen hoch hielten, befahl er den
     Schützen gleichfalls ein wenig hoch zu schießen, und diese führten den Befehl so gut aus, daß sie durch zweimaliges Feuern
     mehr als fünfzig Lanzenspitzen wegschossen. Als Rodrigo Orgoños dieses sah, befahl er seinen Hauptleuten rasch vorzudringen
     und rückte dann selbst mit dem Kern der Truppen nach, nm persönlich den Pizarro anzugreifen, den man sehr leicht an der Spitze
     seiner Schwadron erkennen konnte. Dabei rief er laut aus:
    »Allmächtiger, was mir auch begegnen mag, ich werde meine Pflicht thun und den Tod suchen!« Er beging aber den Fehler seine
     Flanke bloßzugeben, Pizarro und Alonso de Alvarado benutzten dieses und richteten einen Theil ihrer Truppen gegen seine Flanke.
     Orgoños wurde durch einen Schuß aus einer Büchse am Kopfe verwundet, die Kugel war durch seinen Helm gedrungen; trotz

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