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Geschichte machen: Roman (German Edition)

Geschichte machen: Roman (German Edition)

Titel: Geschichte machen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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und nimmt das letzte Photo wieder weg, so daß das vorige wieder zu sehen ist: der ÄLTERE MANN IM PROFIL IM GESPRÄCH MIT EINER FRAU.
     
    MICHAEL (OFF)
    (flüstert erregt)
    Das ist er!
     
    SCHNITT AUF:
    Innen PJs Pfannkuchenhaus, Nassau Street – Abend
    MICHAEL und STEVE sitzen an ihrem Tisch am Fenster. MICHAEL hat den Photostapel vor sich liegen und zieht eins heraus.
     
    MICHAEL (fortgesetzt)
    Der Bart ist Gott sei Dank ab – aber das ist er hundertprozentig.
     
    STEVE nimmt ihm die Photos ab und schiebt sie wieder in einen Umschlag. Er sieht sich um.
    Das Restaurant ist schlecht besucht. In Hörweite sitzt nur ein händchenhaltendes Studentenpärchen, für das sie Luft sind. Also keine Gefahr.
     
    STEVE
    Prima. Morgen find ich raus, wo er wohnt. Wie kommst du in der Bibliothek voran?
     
    MICHAEL
    Schon fertig. Das ist echt pillepalle.
     
    STEVE
    Was im Klartext heißt?
     
    MICHAEL
    Ein Pappenstiel. Es war kinderleicht.
     
    STEVE
    Sowieso. Aber ich muß dir noch zeigen, wie man mit den PADs umgeht. Wir gehen am besten zu dir, und ich geb dir einen Schnellkurs. Aber denk dran … kein Wort von dem Ganzen.
    JO-BETH, die Kellnerin, tritt an den Tisch.
     
    STEVE
    Hi, Jo-Beth.
     
    JO-BETH
    Dein »Hi, Jo-Beth« kannst du dir an den Hut stecken, du Kotzbrocken.
     
    STEVE (verwirrt)
    Hey, was ist denn mit dir los?
     
    JO-BETH
    So, wir sind also zusammen, ja? Bloß komisch, daß ich nichts davon wußte. Ein ziemlich beschissener Scherz, wenn du mich fragst.
     
    MICHAEL (schluckt)
    Oh-oh …
     
    STEVE
    Wovon redest du eigentlich?
     
    JO-BETH
    Zum Kuckuck, Steve Burns, was fällt dir eigentlich ein, Ronnie Cain weiszumachen, daß wir zusammen wären?
     
    STEVE
    Was?
     
    MICHAEL
    Moment mal … das ist meine Schuld … hört mal …
    JO-BETH und STEVE sehen ihn überrascht an.
     
    MICHAEL (fortgesetzt)
    (in einiger Verlegenheit)
    Weißt du, Jo-Beth, ich hab Ronnie nur erzählt, daß Steve dich
bewundert
. Daß er sich endlich einen Ruck geben und dich fragen sollte, ob du mit ihm ausgehst. Ich fürchte, das hat er in den falschen Hals bekommen.
     
    JO-BETH (lächelt und errötet)
    Ach so. Warum hast du das nicht gleich gesagt, Steve?
    (versetzt ihm einen Klaps mit der Speisekarte)
    Ehrlich, Jungs … da tut ihr nun immer so oberschlau, aber von Frauen versteht ihr nicht die Bohne.
    STEVE versucht krampfhaft zu lächeln und läuft rot an, was seine angebliche Verknalltheit nur bestätigt.
     
    JO-BETH
    Klar geh ich mit dir aus, Steve. Ich find dich süß.
     
    MICHAEL (knufft STEVE in die Rippen)
    Siehst du, Mann? Hab ich doch gleich gesagt!
     
    JO-BETH
    Also …
     
    STEVE
    Ähm …
     
    JO-BETH
    Im Prytania läuft ein Film …
    NAHAUFNAHME von STEVEs verwirrter Miene.
     
    SCHNITT AUF:
    Außen Campus Princeton – Abend
    MICHAEL und STEVE sind zu HENRY HALL unterwegs.
     
    STEVE
    Herrgott noch mal, Mikey …
     
    MICHAEL
    Tut mir leid, Mann. Dieser Typ, dieser Ronnie hat sich einfach widerlich aufgeführt, weißt du. So richtig saublöde Machoanspielungen gemacht … und deswegen … na ja, deswegen …
     
    STEVE
    Deswegen mußtest du ihm erzählen, ich wäre mit Jo-Beth zusammen.
     
    MICHAEL
    Also immerhin hat’s dem Arschloch das Maul gestopft …
     
    STEVE
    Kannst du mir vielleicht verraten, was ich jetzt machen soll? Ich kann doch unmöglich am Freitagabend mit ihr ins Kino gehen!
     
    MICHAEL
    Ach komm, stell dich nicht so an. Du kannst dir doch wohl einen Film anschauen.
     
    STEVE
    Klar, und was mach ich, wenn sie plötzlich den Arm um mich legt? Was ist, wenn sie von mir erwartet, daß wir irgendwo hingehen …
     
    MICHAEL
    Du wirst doch noch einen Frauenarm ertragen, ohne daß dir schlecht wird, oder? Jetzt hab dich nicht so! Sie ist doch ein nettes Mädchen.
     
    STEVE
    Du willst das einfach nicht verstehen. Das paßt einfach nicht in deinen Dickschädel. Es wäre ihr gegenüber nicht fair. So was gehört sich einfach nicht.
     
    MICHAEL
    Schon gut, schon gut. Weißt du was? Ich geh hin. Ich erzähl ihr, du wärst krank geworden. Ich geb ihr einen Brief von dir und geh mit ihr ins Kino.
     
    STEVE (düster)
    Klar, und hinterher geht ihr zu dir, und du schläfst mit ihr. So läuft das doch.
     
    MICHAEL
    Keine Ahnung. Vielleicht. Meine Güte, es tut mir leid. Ich wollte dir doch bloß einen Gefallen tun.
     
    STEVE
    Na toll! Wenn du mir das nächste Mal einen Gefallen tun willst, sagst du vorher Bescheid, klar?
     
    MICHAEL
    Ist doch nur für eine Woche. Oder ein paar Tage, falls Leo an

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