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Geschichte machen: Roman (German Edition)

Geschichte machen: Roman (German Edition)

Titel: Geschichte machen: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen Fry
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hielt mir die Tür zu PJs auf, und sein Mund verzog sich zu einem breiten Grinsen. »Nee, hör ich zum erstenmal. Ich kenn dich nur als Mike oder Mikey. Aber Puppy hat was. Süß. Doch, das gefällt mir …«
    »Komisch«, ich folgte ihm, »mir überhaupt nicht, glaub ich.«
    Wir setzten uns an einen Tisch am Fenster mit Blick auf die Nassau Street. Nein, wahrscheinlich hieß das ›mit Blick auf die Nassau‹. Auf dem Tisch standen Pfeffer-und-Salzstreuer, Serviettenständer und Sahnekännchen aus Chrom, eine Flasche Heinz-Ketchup, ein Glas Gulden’s Senf und ein Aschenbecher.
    Kaum hatte er sich gesetzt, zog Steve ein Päckchen Strands aus der Tasche und bot mir eine an.
    »
You’re never alone with a Strand «
, sagte ich und lehnte ab.
    »Wie bitte?«
    »Du weißt schon, die Plakatkampagne in ganz Amerika. Oder Poster, wie ihr die wohl nennt. Aus den Fünfzigern, glaub ich.
›You’re never alone with a Strand.‹
Einer der größten Fehlschläge der ganzen Werbungsgeschichte. Ein rauchender Mann, allein auf weiter Flur. Die Leute haben millionenfach die Marke gewechselt, weil sie Strand mit ewigen Versagern assoziierten.«
    »Echt? Hab ich nie von gehört. Willst du wirklich keine?«
    »Nein danke.« Dann fiel mir ein, daß beim Aufwachen einPäckchen auf dem Nachttisch gelegen hatte. Plötzlich verstand ich, worauf er hinauswollte. »Ach du Scheiße, sag bloß, ich
rauche

    »Luckys. Gestern jedenfalls noch. Zwei Päckchen im Lauf des Abends. Aber wenn du keine willst … Mann, ist doch
die
Gelegenheit aufzuhören.«
    »Komisch«, sagte ich. »
Irgendwas
fehlt mir tatsächlich. Als wenn da ’n Loch wäre. Erst hab ich gedacht, das hätte vielleicht … na ja, mit dem Gedächtnisverlust zu tun … aber vielleicht … ach, was soll’s … ich probier’s mal.«
    Ich nahm mir eine Zigarette. Steve gab mir mit einem Messing-Zippo Feuer und hielt dabei meine Hand fest.
    »Genau!« sagte ich nach dem ersten tiefen Zug. »Das war’s! Das hat mir die ganze Zeit gefehlt.
Mann
, tut das gut! Warum bin ich da nicht früher draufgekommen? Ach so, bin ich ja anscheinend …« Ich war plötzlich richtig gut gelaunt, und mir fielen im Raum jede Menge Raucher auf. »Komisch«, sagte ich, »ich dachte, Raucher wären in Amerika so gut wie ausgestorben.«
    Steve lachte und wollte gerade antworten, als eine Kellnerin mit zwei Speisekarten und zwei Gläsern Eiswasser auftauchte: »Hi, Mikey, hi, Steve.«
    Ich sah das Namensschild an ihrer Bluse und sagte: »Hallo … Jo-Beth.«
    »Was wollt ihr beiden Hübschen denn heute?« fragte sie, reichte jedem von uns eine Karte und zog zwei Servietten aus dem Chromständer. Sie hatte die Servietten als Untersetzer auf den Tisch gelegt, die Gläser darauf abgestellt und ihren Bestellblock gezückt, bevor ich mir auch nur das erste Gericht auf der unglaublich umfangreichen und komplizierten Speisekarte angeschaut hatte.
    »Ähm …«, sagte ich und sah nervös ihren Stift über dem Block schweben. »Steve, fang du mal an.«
    »Ich nehm das gleiche wie immer, Jo-B, und Mikey auch.«
    »Meine Güte, Männer sind
so was
von einfallslos …« Sieseufzte mit gespielter Verachtung, kritzelte etwas auf ihren Block, sammelte die Karten wieder ein und zischte ab.
    »Wir werden dich schon noch überraschen«, rief Steve ihr nach.
    »Ähm, du kannst dir meine Frage denken«, flüsterte ich und beugte mich vor, »was nehm ich denn immer?«
    Steve blinzelte mir zu. »Laß dich überraschen …«
    »Weißt du«, sagte ich und betrachtete zärtlich das glühende Ende meiner Zigarette. »Langsam gefällt mir die Geschichte. Es ist einfach
nur
verrückt und
nur
verwirrend.«
    »So ist’s recht«, meinte Steve, »einfach die Seele baumeln lassen.«
    »Die Szene könnte glatt aus
Total Recall
stammen.«
    »
Total Recall?
Den muß ich verpaßt haben.«
    »Ehrlich? Arnie, Sharon Stone … nach der Geschichte von Philip K. Dick.«
    Er schüttelte den Kopf. »Nie gesehen. Und, kommt dir hier was bekannt vor? Fällt dir irgendwas wieder ein? Der Pfannkuchengeruch, die beschlagenen Scheiben, das Tapetenmuster?«
    Ich schüttelte lächelnd den Kopf. »Ja und nein. PJs kenn ich nicht, aber diese Diner-Atmosphäre hab ich natürlich schon tausendmal im Kino gesehen.«
    »Das paßt übrigens nicht zusammen, Mike. Dein britischer Akzent ist wirklich fast perfekt, weißt du das? Aber dann benutzt du wieder Ausdrücke wie ›Diner‹ oder ›süß‹, was kein Tommy je sagen würde. Engländer sagen

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