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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Raumschiffentführer?«
    »Ja.«
    »Ich habe ihn nicht gesehen, als ich Sie herausholte. Wo ist er?«
    Ausfaller ärgerte sich, als Carlos lachte, und sein Ärger erhöhte sich, als ich in das Lachen einstimmte. Es schmerzte meine Kehle. »Trotz allem, er hat uns das Leben gerettet«, sagte ich. »Ehe er seinen Platz verließ, muß er die Luftversorgung auf Maximalleistung geschaltet haben. Warum mag er das wohl getan haben?«
    »Um in Erinnerung zu bleiben«, sagte Carlos. »Niemand sonst wußte, was er getan hatte. Ah…?« Ich blickte auf; ein Teil des Asteroiden sackte ein, und zurück blieb ein großer Krater. »Mit immer weiterer Annäherung bewegt es sich langsamer«, sagte Carlos. »Absorbiert mehr Materie.«
    »Wovon reden Sie denn eigentlich?«
    »Später, Sigmund. Wenn mein Hals verheilt ist!«
    »Forward hatte sozusagen ein Loch in der Tasche«, sagte ich hilfsbereit. »Er…« Die andere Seite des Asteroiden sackte ein. Einen Moment lang schienen im Inneren Blitze zu zucken. Dann schrumpfte der ganze schmutzige Schneeball zusammen. Mir fiel etwas ein, das Carlos womöglich vergessen hatte. »Sigmund, hat das Schiff automatische Blenden?«
    »Natürlich haben wir…«
    Ein Licht blitzte auf, das das ganze Universum verschlingen zu wollen schien, bevor der Bildschirm sich mit Schwarz überzog. Als er sich wieder erhellte, war nichts zu sehen außer Sternen.
    Aus dem Amerikanischen übersetzt von Horst Pukallus

Das fremde Raumschiff
     
     
     
    I
     
    Damals hatte der Planet noch keinen Namen. Er umkreist einen Stern, der im Jahre 2830 außerhalb des bekannten Weltraums lag, fast vierzig Lichtjahre von der Sonne entfernt. Der Stern ist von der Sorte G3, etwas roter als die Sonne und etwas kleiner. Der Planet ist im. Mittel achtzigtausend Meilen von seiner Sonne entfernt, und für den Geschmack der Menschen ein wenig zu kalt.
    Im Jahre 2830 kam dort zufällig ein gewisser Louis Gridley Wu vorbei. Die Betonung liegt nicht ohne Absicht auf »zufällig«. In einem Universum, das so groß ist wie das unsrige, passiert nämlich irgendwann einmal alles, was passieren kann, und sei es durch Zufall. Nehmen Sie zum Beispiel die Begegnung – nein, dazu kommen wir später.
    Louis Wu war einhundertachtzig Jahre alt, doch als regelmäßigem Konsumenten von Boosterkraut sah man ihm die Jahre nicht an. Wenn es ihm nicht zu langweilig würde und ihm nichts Schlimmes passierte, könnte er leicht die Tausend erreichen.
    »Aber nicht«, sagte er manchmal zu sich selbst, »wenn ich noch eine einzige Cocktailparty ertragen muß oder diese Bandernatch-Jagden oder die angemalten Flachländer, die in einem Anarchiepark herumlaufen, der um einen Faktor zehn zu klein für sie ist. Nicht, wenn ich noch einmal so eine Zwölf-Stunden-Liebe oder eine Zwanzig-Jahres-Ehe oder zwanzig Minuten Wartezeit für eine Reisekabine, die genau dann ihren Geist aufgibt, wenn ich an der Reihe bin, erleben muß. Und dann die Leute. Ich kann nicht all diese endlosen Jahrhunderte Tag und Nacht mit Leuten Zusammensein.«
    »Wenn er sich so fühlte, war es Zeit für ihn, zu verschwinden.« Dreimal in seinem Leben war es schon passiert, und nun das vierte Mal. Wahrscheinlich würde es immer wieder so gehen. In diesem Zustand akuter Abneigung gegen alles und jedes stand er nur allen im Wege, besonders seinen Freunden und ganz besonders sich selbst. Er ging also weg. In einem kleinen, aber angemessenen Raumschiff, das ihm selbst gehörte, verließ er alles und jeden, machte sich auf zum Rand des Universums, um erst wieder zurückzukehren, wenn der Durst nach dem Anblick eines menschlichen Gesichts, nach dem Klang einer menschlichen Stimme unerträglich würde.
    Auf seinem zweiten Trip hatte er seine Zähne gebleckt und gewartet, bis er süchtig war nach dem Anblick eines Kzinti-Gesichts.
    Das war eine lange Reise gewesen, erinnerte er sich. Und weil er auf dieser, seiner vierten, Reise erst seit dreieinhalb Monaten unterwegs war, und weil trotzdem seine Zähne schon beim bloßen Gedanken an eine menschliche Stimme klapperten, eben weil es so war, sagte er sich: »Ich glaube, diesmal werde ich abwarten, bis ich es nicht mehr ohne einen Kdatlyno aushalte. Einen weiblichen natürlich.«
    Nur wenige seiner Freunde konnten erraten, wieviel Kummer und Tränen ihm diese Reisen ersparten, und nicht nur ihm, sondern auch ihnen. Er verbrachte die Monate mit Lesen und ließ sich in der Bibliothek mit orchestraler Musik berieseln. Inzwischen hatte er das bekannte

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