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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Druck unsere Kontakte unterbrochen haben muß. Oder beides zusammen. Gegen den Druck kann ich nichts unternehmen. Aber ich kühle jetzt die Relais und Kontakte mit Eis. Sage mir Bescheid, in welchem Rammjet das Gefühl zuerst zurückkehrt. Dann wissen wir auch, an welcher Kontrollstelle wir den Schaden beheben müssen.«
    »Howie, hast du dir überlegt, wie kaltes Wasser auf heißes Metall wirkt?«
    »Natürlich. Das Metall kann springen. Dann würdest du jede Kontrolle über die Rammjets verlieren. Genau das ist doch eingetreten, oder nicht?«
    »Hm – logisch, Partner. Eins zu null für dich. Trotzdem spüre ich immer noch nichts.«
    Ich ging zurück zur Luftschleuse. Die beiden leeren Eimer pendelten in meiner gepanzerten Hand. Hoffentlich wurden sie nicht so heiß, daß sie zu schmelzen anfingen. Aber ich blieb nicht so lange im Freien, bis dieser kritische Moment erreicht war. Ich hatte bereits meinen Anzug abgelegt, um mich ein bißchen auszuruhen, als Eric meldete: »Ich kann den rechten Rammjet spüren!«
    »Ein bißchen oder volle Kontrolle?«
    »Nein – keine Temperatur. Doch, jetzt kommt sie! Wir sind wieder einsatzfähig, Howie.«
    Mein Seufzer der Erleichterung war deutlich zu hören.
    Ich stellte die Eimer wieder in das Kühlaggregat. Die Relais mußten kalt sein, wenn wir starteten. Das Wasser stand ungefähr zwanzig Minuten im Aggregat, als Eric meldete: »Das Gefühl verliert sich wieder.«
    »Was?«
    »Keine Empfindungen mehr. Kontakt verlorengegangen. Keine Temperatur. Kann die Kraftstoffzufuhr nicht mehr regeln. Es bleibt leider nicht lange genug kalt, daß es zum Start reicht.«
    »Verdammt. Was nun?«
    »Ich möchte es dir lieber nicht sagen. Mir wäre es sympathisch, wenn du selbst darauf kommst.«
    Ich seufzte. »Wir müssen so hoch hinaus, wie wir das mit unserem Ballontank schaffen. Dann muß ich mit den zwei Eimern voll Eis auf die Tragflächen steigen…«
    Wir mußten den Tank fast bis achthundert Grad aufheizen, um überhaupt Druck zu bekommen. Doch dann lösten wir uns vom Boden. Wir schafften es bis zu einer Höhe von sechzehn Meilen.
    Wir brauchten drei Stunden dazu.
    »Höher will er nicht steigen«, sagte Eric. »Bist du bereit?«
    Ich holte das Eis aus dem Kühlaggregat. Eric brauchte keine Erklärungen. Er beobachtete mich ja dauernd. Er öffnete wortlos die Schleuse.
    Ich hätte Angst spüren können, Entschlossenheit oder das erhebende Gefühl eines Mannes, der sich selbst opfert. Doch ich spürte nichts. Ich bewegte mich wie eine Marionette, die ihren Drähten gehorcht.
    Die Magnete in den Sohlen waren auf volle Kraft geschaltet. Ich hatte ein Gefühl, als watete ich durch eine Teerpfütze. Die Luft war zum Schneiden dick, wenn auch nicht so schwer wie unten auf dem Venusboden. Ich folgte dem Lichtkegel meiner Helmklappe bis zum Kontrollpunkt zwei, öffnete den Deckel, kippte das Eis hinein und warf den Eimer weg. Ich konnte den Deckel nicht mehr schließen; denn das Eis war in einem Stück aus dem Eimer gerutscht. Ich ließ den Deckel offen und eilte hinüber auf die andere Tragfläche. Der zweite Eimer war voller explodierter Eisstückchen. Ich kippte sie in den linken Kontrollpunkt zwei, schraubte schnell den Deckel zu und eilte wieder hinüber auf die rechte Tragfläche. Jetzt hatte ich beide Hände frei. Ich hatte immer noch eine herrliche Aussicht auf die Hölle. Nur meine Helmlampe schnitt einen hellen Bogengang aus der Tintenschwärze. Meine Füße wurden schrecklich heiß. Im rechten Kontrollpunkt kochte das Wasser. Ich verschraubte den Deckel und hinkte zurück zur Schleuse.
    »Komm herein und schnall dich an«, rief Eric. »Beeil dich!«
    »Muß erst meinen Anzug ausziehen.« Meine Hände flogen. Jetzt kam die Reaktion. Ich konnte die Verschlüsse nicht öffnen.
    »Nicht ausziehen. Wenn wir gleich starten, kommen wir vielleicht wieder nach Hause. Komm herein!«
    Ich gehorchte. Als ich das Netz über dem Liegesitz festschnallte, brüllten die Rammjets auf. Das Schiff erbebte, während wir uns vom Ballontank lösten, und schoß nach vorne. Der Druck nahm zu, während die Ramms beschleunigten. Eric legte alles hinein, was er hatte. Selbst ohne Metallanzug war der Start ein zweifelhaftes Vergnügen. Mit dem Anzug war es eine Folterung. Mein Liegesitz brannte unter dem Metall; aber ich bekam keine Luft, um es Eric mitteilen zu können. Wir schossen fast senkrecht nach oben.
    Wir waren ungefähr zwanzig Minuten unterwegs, als das Schiff einen Satz machte wie ein

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