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Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
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Wand-, Decken- und Fußbodenstapeln aufgeschichtet da. Ich nehme an, daß die Besatzung des Stützpunktes weitere Materialsendungen von der Erde erwartete.
    Eines der Gebäude ist mit Elektrokabeln ausgerüstet. Ich habe ein Kabel an die Batterie des Lufterzeugers angeschlossen, und es ist mir gelungen, das andere Ende mit dem Kontakt an meinem Fusionsreaktor zu verbinden. Es schlägt ständig Funken, aber der Lufterzeuger funktioniert. Ich fülle damit die leeren O-Tanks auf, die ich neben einem Stapel von Wänden aufgeschichtet gefunden habe. Das Stickstoffdioxid dringt in die Blase ein.
    Ich weiß jetzt, was sich in dem Stützpunkt der Flachländer abgespielt hat.
    Die Bewohner der Blasenstadt sind einem Mordanschlag zum Opfer gefallen. Daran besteht kein Zweifel. Als das Stickstoffdioxid anfing, in die Blase zu strömen, ist an der einen Ecke der Stadt Staub hinausgeblasen worden. Dort befand sich ein Riß in der Blase. Er hatte glatte Ränder, als wäre er von einem scharfen Messer verursacht. Wenn ich das notwendige Werkzeug finde, kann ich das Loch reparieren. Irgendwo hier muß es welches geben.
    In der Zwischenzeit erzeuge ich Sauerstoff und Wasser. Die Sauerstofftanks kann ich, wenn sie voll sind, in das Rettungssystem leiten. Das Schiff entzieht ihn der Luft und lagert ihn. Wenn ich eine Möglichkeit finde, das Wasser hierher zu bringen, kann ich es einfach in die Toilette schütten. Kann ich es in den O-Tanks transportieren?
     
     
    23. April 2112
    Morgengrauen.
    Das Verwaltungsgebäude ist gleichzeitig ein Bandarchiv. Es gibt eine Aufzeichnung der Vorkommnisse im Stützpunkt, äußerst vollständig und bisher sehr langweilig. Die Aufzeichnungen hören sich an wie das Logband eines Schiffes, nur sind sie geschwätziger und gehen mehr in die Einzelheiten. Ich werde sie später ganz durchlesen.
    Ich habe ein Stück Blasenkunststoff und ein wenig Kontaktkleber gefunden und damit den Riß geflickt. Die Blase hat dennoch die Luft nicht gehalten. Also habe ich mich auf die Suche gemacht und zwei weitere Risse gefunden, die genauso aussahen wie der erste. Ich habe sie repariert und nach weiteren Rissen Ausschau gehalten. Habe drei entdeckt. Als ich mit der Reparatur fertig war, war es bereits kurz vor Sonnenaufgang.
    Das Wasser kann man in den O-Tanks transportieren, aber ich muß sie erhitzen und das Wasser zum Kochen bringen, um es wieder herauszubekommen. Das ist ein hartes Stück Arbeit. Frage: ist es leichter, das zu tun oder die Kuppel zu reparieren und die Elektrolyse im Innern fortsetzen? Wieviele Risse gibt es?
    Ich habe sechs gefunden. Wieviele Mörder sind es gewesen? Nicht mehr als drei. Ich habe drinnen zwölf Leichen gezählt, und vom Logband habe ich erfahren, daß die zweite Expedition aus fünfzehn Teilnehmern bestand.
    Keine Spur von Goldhäuten. Wenn sie mich hier vermuten würden, wären sie längst gekommen. Mit einem Luftvorrat für mehrere Monate in meinem Lebensbereich, werde ich wieder daheim in der Freiheit sein, sobald ich aus diesem Loch herauskomme.
     
     
    24. April 2112
    Noch zwei Risse in der Blase, insgesamt acht. Sie liegen etwa zwanzig Fuß auseinander und sind gleichmäßig um die durchsichtige Plastikfolie verteilt. Es sieht aus, als wäre mindestens ein Mann um die Kuppel herumgelaufen und hätte darauf eingeschlagen, bis sie nicht mehr straff genug gespannt war, um sie einzuschneiden. Ich habe die Risse geflickt. Als ich fertig war, füllte sich die Blase mit Luft.
    Ich bin das Logband der Stadt bereits bis zur Hälfe durchgegangen, und bis zu dieser Stelle ist noch niemand einem Marsbewohner begegnet. Ich hatte recht, aus diesem Grund sind sie hierhergekommen. Bis jetzt haben sie drei weitere Brunnen gefunden. Sie sind aus geschliffenen Diamantbausteinen, recht groß, sehr verwittert und wahrscheinlich Zehn- oder Hunderttausende von Jahren alt. Am Grund von zwei der vier Brunnen wurde gewöhnliches Stickstoffdioxid gefunden, die beiden anderen waren trocken. Jeder der vier Brunnen besitzt einen »Widmungsstein«, der mit seltsamen, teilweise verwitterten Schriftzeichen bedeckt ist. Eine oberflächliche Analyse der Schriftzeichen hat ergeben, daß es sich bei den Brunnen tatsächlich um Krematorien handelt: ein verstorbener Marsbewohner muß explodiert sein, wenn er im Stickstoffdioxid am Grund des Brunnens mit Wasser in Berührung kam. Es paßt. Marsbewohner können kein Feuer gelegt haben.
    Ich frage mich immer noch, warum sie hierhergekommen sind, die Männer vom

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