Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
Stützpunkt. Was konnten Marsbewohner für eine Bedeutung für sie haben? Wenn sie jemanden zum Reden brauchten, ein nichtmenschliches Wesen, so hatten sie doch in ihren eigenen Meeren die Delphine und Mörderwale. Die Schwierigkeiten, die sie auf sich genommen haben! Nur, um von einem Loch zum anderen zu gelangen!
     
     
    24. April 2112
    Seltsam, zum ersten Mal nach der Landung bin ich nicht zum Schiff zurückgekehrt, als der Himmel sich hell färbte. Als ich mich auf den Rückweg machte, war die Sonne schon aufgegangen. Sie tauchte auf, als ich über den Kraterrand stieg. Dort stand ich zwischen zwei scharfen Obsidianzacken und blickte auf mein Schiff hinunter.
    Es sah aus wie der Eingang zum Entbindungsasteroiden.
    Dorthin werden Frauen gebracht, wenn sie schwanger werden; eine zehn Meilen lange und fünf Meilen breite Felsenkuppel, die sich schnell um ihre eigene Achse dreht und eine Fluchtgeschwindigkeit von 1 g erzeugt. Die Kinder müssen dort ein Jahr lang bleiben, und das Gesetz schreibt vor, daß sie anschließend bis zu ihrem fünfzehnten Lebensjahr alljährlich einen Monat darauf verbringen. Ich habe eine Frau namens Letty, die im Augenblick dort darauf wartet, daß das Jahr um ist, damit sie mit unserer Tochter Janice fortgehen kann. Die meisten Minenleute zahlen die Vaterschaftsgebühr in einem großen Beitrag, wenn sie so viel Geld haben; es sind ungefähr sechzigtausend Handelseinheiten, einige müssen die Summe daher in Raten abstottern, und manchmal ist es sogar die Frau, die bezahlt; aber wenn sie bezahlen, ist die Sache für sie erledigt, und sie lassen die Frauen die Kinder allein großziehen. Aber ich habe über Letty nachgedacht. Und über Janice. Die Monopole, die sich in meinem Besitz befinden, würden es mir erlauben, Letty Schenkungen zu machen und Janice aufzuziehen, und es würde immer noch genug bleiben, daß sie ein wenig reisen kann, und ich hätte sogar noch genügend Handelseinheiten für weitere Kinder übrig. Ich würde sie mit Letty haben, wenn sie einverstanden ist. Ich glaube, daß sie zustimmen würde.
    Wie bin ich jetzt auf dieses Thema gekommen? Wie ich schon sagte, bevor ich so grob unterbrochen wurde, sieht mein Schiff aus wie der Eingang zum Entbindungsasteroiden oder zum Farmerasteroiden oder irgendeiner unterirdischen Stadt. Jetzt, da die Tanks abgerissen sind, ist nur noch der Antrieb, der Lebensbereich und ein kleiner, magnetisch abgetrennter Frachtraum vorhanden. Nur die obere Hälfte des Lebensbereichs ist über dem Meer von Staub sichtbar. Es ist eine einfache Stahlkugel mit einer dicken Tür, nicht stromlinienförmig wie die Schiffe von der Erde. Die schwere Antriebsdüse hängt an der Unterseite und ist jetzt tief im Staub begraben. Ich frage mich, wie tief der Staub ist.
    Die Grube, die bei der Landung entstanden ist, wird einen Ring von erstarrtem Glas um meinen Lebensbereich herum hinterlassen.
    Immerhin verliere ich allmählich die Angst vor dem Tageslicht. Gestern dachte ich, die Blase würde sich mit Luft füllen, aber das stimmte nicht. Unter der Staubschicht waren weitere Risse verborgen, und als der Druck zunahm, wurde der Staub fortgeblasen, und die Blase fiel wieder in sich zusammen. Heute habe ich, bevor ich vom Sonnenschein überrascht wurde, vier Risse geflickt.
    Unmöglich kann ein einzelner Mann all diese Risse geschlagen haben.
    Das Material ist sehr fest. Würde ein Messer hindurchgehen? Oder würde man etwas anderes brauchen, wie zum Beispiel ein elektrisches Tranchiermesser oder einen Laser?
     
     
    25. April 2112
    Ich habe den größten Teil des Tages damit zugebracht, das Logband der Blasenstadt zu lesen.
    Es hat ein Mord stattgefunden. Die Spannung zwischen fünfzehn Männern, die ohne Frauen miteinander auskommen müssen, kann ziemlich drückend werden. Eines Tages brachte ein Mann namens Carter einen anderen mit Namen Harness um und floh dann, verfolgt vom Bruder des Opfers, in einem der Marsbuggies um sein Leben. Keiner von ihnen kehrte lebend zurück. Ihnen muß wohl die Luft ausgegangen sein.
    Drei Tote von fünfzehn Männern, das heißt, es blieben noch zwölf.
    Ich habe zwölf Leichen gezählt, wer blieb übrig, die Kuppel zu zerschneiden?
    Marsbewohner?
    Ich kann in den gesamten Aufzeichnungen keinen Hinweis darauf finden, daß je ein Marsbewohner gesehen wurde. Die Expedition ist, abgesehen von den Brunnen, auf keine Spuren von Marsbewohnern gestoßen. Wenn es sie gibt, wo sind sie dann? Wo befinden sich ihre Städte? Der Mars war

Weitere Kostenlose Bücher