Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Geschichten aus dem Ringwelt-Universum

Titel: Geschichten aus dem Ringwelt-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Niven
Vom Netzwerk:
aufzutragen: ein gewaltiger rotgoldener Drache, der Flammen über meine Schulter blies, Flammen, die in ihrem eigenen Licht zu glühen schienen. Darunter waren eine Prinzessin und ein Ritter in goldener Rüstung. Die Prinzessin war an einen Pfahl gebunden, der Ritter rannte um sein Leben. Ich lächelte den Mädchen über die Schulter zu, und zwei von ihnen winkten zurück.
     
     
    Kurzes blondes Haar und goldene Haut, das größte Mädchen weit und breit und nicht einmal mit einer Schultertasche bekleidet, das war Jill Hayes. Sie stand mitten vor der Schleuse des Wiltshire-Eingangs und war sichtlich ungeduldig. Es war fünf Minuten nach drei.
    Das hatte man davon, wenn man mit einer Sportfanatikerin zusammenlebte. Jill hatte es sich in den Kopf gesetzt, mich in Form zu bringen. Unsere täglichen Übungen gehörten ebenso dazu wie diese Wanderung durch den halben Freipark…
    Ich war jedoch nicht willens gewesen, daraus einen Dauerlauf zu machen. Wer macht schon Dauerlauf im Freipark? Es gibt viel zuviel zu sehen. Sie hatte mir eine Stunde geben wollen; ich hatte drei daraus gemacht. Es war ein Kompromiß wie die Papiershorts, die ich trug, obwohl sie eine Verfechterin der Freikörperkultur war.
    Früher oder später würde sie jemanden mit Muskeln finden, oder ich würde in meinen alten Trott zurückfallen, und wir würden uns trennen. Inzwischen… kamen wir ganz gut miteinander aus. Es war nur vernünftig, sie mein Training auch beenden zu lassen.
    Sie sah mich, rief: »Russel! Hier!« mit einer Stimme, die man an beiden Enden des Parks hätte hören können.
    Als Antwort hob ich meinen Arm wie eine Signalflagge langsam über den Kopf und ließ ihn wieder fallen.
    Und alle Monitoren im King’s Freipark fielen tot vom Himmel.
    Jill blickte auf all die überraschten Gesichter rings um sie her und auf all die goldenen Bälle auf den Büschen und im Gras. Sie kam etwas unsicher auf mich zu. Sie fragte: »Hast du das gemacht?«
    Ich sagte: »Aber klar! Wenn ich noch mal mit dem Arm winke, gehen sie alle wieder hoch.«
    »Ich finde, das solltest du besser tun«, meinte sie. Jill hat ein bemerkenswertes Pokergesicht. Ich schwenkte meinen Arm mit großer Gebärde über den Kopf und wieder zurück, aber die Monitore blieben, wie nicht anders zu erwarten, dort, wo sie hingefallen waren.
    Jill sagte: »Ich möchte wissen, was mit ihnen passiert ist.«
    »Ron Cole ist daran schuld. Du erinnerst dich an ihn? Er hatte diese alten Michelob-Bierflaschen für Steuben graviert…«
    »O ja. Aber wie hat er das gemacht?«
    Wir gingen, um ihn zu fragen.
    Ein muskulöser College-Student kam mit einem Kriegsgeheul im Affentempo an uns vorbeigerast. Wir sahen, wie er einen Monitor wie einen Fußball wegkickte. Die goldene Hülle sprang auf, aber der Mann heulte erneut und tanzte auf und nieder, wobei er seinen Fuß hielt.
    Wir gingen an verbeulten goldenen Hüllen, zerbrochenen Schallverstärkern und verbogenen Parabolspiegeln vorbei. Eine Frau zeigte stolz ihre Armbänder aus kupfernen Ringspulen. Ein Junge sammelte Kameras. Vielleicht dachte er, er könne sie draußen verkaufen.
    Nach der ersten Minute sah ich nirgendwo mehr auch nur einen intakten Monitor.
    Alle waren damit zugange, Monitore auseinanderzunehmen.
    Jill starrte auf die konservativ gekleidete Gruppe, die Schilder mit der Aufschrift POPULATION DURCH KOPULATION trug, und wollte wissen, ob das deren Ernst war. Ihr finster blickender Anführer händigte uns Flugblätter aus, die von dem Übel und der Blasphemie aller menschlichen Versuche sprachen, sich selbst durch Genmanipulationen und Experimente mit künstlich gezeugten Babys zu verändern. Wenn es nur Spiegelfechterei war, dann war es gut gemacht.
    Wir kamen an sieben kleinen Männern vorbei, keiner von ihnen größer als einen Meter zwanzig, die von einer einzigen hochgewachsenen, hübschen Brünetten begleitet wurden. Sie trugen mittelalterliche Gewandung. Wir machten beide große Augen; aber ich war derjenige, dem das Make-up und die Spuren von Selbstbleiche auffielen. Afrikanische Pygmäen, vermutlich Teil einer Touristengruppe auf UN-Kosten; und das Mädchen war vermutlich ihr Fremdenführer.
    Ron Cole war nicht dort, wo ich ihn zurückgelassen hatte.
    »Er muß zu dem Schluß gekommen sein, daß Vorsicht der bessere Teil der Tapferkeit ist. Vielleicht gar nicht zu Unrecht«, vermute ich. »Niemand hat jemals alle Monitore außer Gefecht gesetzt.«
    »Es ist nicht verboten, oder?«
    »Nicht verboten, aber ein

Weitere Kostenlose Bücher